Im Inneren erwarteten mich bereits die anderen, die mich anschließend zu meinem Platz hinter der Bühne führten.
Die Worte von Lion gingen mir dennoch nicht aus dem Kopf, dachte er wirklich ich wäre auch eines dieser Weiber, die sich daran aufgeilten oder wie er es nennen würde geehrt fühlten, von Rockstars umgeben zu sein?
Dass ich so naiv wäre, die Beine breitzumachen, nur weil er seinen Charme spielen lässt?
Auch wenn es mir egal sein sollte, was er dachte, so trafen mich seine Worte bzw. die Andeutung dahinter schon ein wenig.Ich notierte mir eben ein paar Details, die sich mir daraus schlossen, als das Licht ausging und die Menge zu toben begann.
Wie beim ersten Konzert spielte Hunter mit seinen Drumsticks das erste Lied an und Lions Stimme erhellte den Saal.
Auch dieses mal waren die Jungs atemberaubend und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Ich analysierte jeden von ihnen und machte mir nebenbei einige Notizen für meinen weiteren Bericht.Nach der Show waren allesamt schweißgebadet und während sie den Start der Tour feierten, schlich ich mich unbemerkt zurück zum Bus. Die letzten Tage des Schlafmangels machten sich immer mehr bemerkbar und ich war mehr als bereit fürs Bett.
Oben angekommen machte ich mich bettfertig und wollte eben in meine Koje steigen, als mir ein Zettel mitten auf der Matratze ins Auge sprang.Tut mir leid für meine Worte vorhin!
Hier ist der Schlüssel zu meinem Zimmer, falls du dort in Ruhe schlafen möchtest, da einige von uns schnarchen.
Keine Sorge ich nehme eine der Kojen!Ps: Das Bett ist frisch bezogen.
L.
Okay. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Er muss vor dem Konzert noch einmal zurückgegangen sein.
Mein Blick blieb an der verschlossenen Türe hängen.
Und obwohl ich ungern in seinem Bett schlafen wollte, übernahm mich die Müdigkeit und die Erkenntnis, das ich den Schlaf echt dringend benötigte.
Obwohl mir der Gedanke daran alles anderes als gefiel, schließlich wollte ich nicht wissen, wie viele Frauen er darin schon beglückte.
Mit dem Schlüssel in der Hand öffnete ich die Tür zu Lions Reich und staunte nicht schlecht.
Darin befand sich ein King Size Bett mit roter Satinbettwäsche. Ein paar Kommoden sowie einer weiteren Türe direkt neben dem Bett.
Ohne weiter darüber nachzudenken, kuschelte ich mich in das gemachte Bett und stöhnte vor Entspannung auf.
Die kühle der Decke und die warme Umgebung drum herum waren die perfekte Mischung für einen erholsamen Schlaf.
Ich war kurz davor einzuschlafen, als ich von draußen Stimmen wahrnahm."Wo ist Elly?" Mason.
"In meinem Bett." Lion.
"Da sieh mal einer an", das war eindeutig Hunter. "dass ich das mal noch erleben darf."
"Was meinst du damit?" fragte Lion.
"Dein Ernst? Soweit ich mich erinnern kann durfte bisher keine einzige Frau deine heiligen vier Wände betreten, geschweige denn in deinem Bett schlafen."
"Ist keine große Sache."
"Keine große Sache?" fing Mason an zu protestieren. "Also meine Meinung nach..."
"Halts Maul Mason, deine Meinung interessiert keinen und jetzt gute Nacht!"
Die Diskussion schien beendet, denn keiner der Parteien sagte mehr was.Die Worte kreisten noch einige Zeit in meinem Kopf, vor allem die Tatsache das ich anscheinend das erste weibliche Wesen in seinem Zimmer war und wieso das so eine große Sache sein sollte.
Man könnte sich drauf einiges einbilden und die Hoffnung haben das mehr dahinter stecken könnte, aber ich glaubte es lag ganz allein daran das er mich vorhin persönlich angegriffen hatte und das seine Art der Entschuldigung war.Ein lautes Gepolter und das Geräusch einer laufenden Dusche holten mich aus meinem Schlaf und erst da fiel mir auf das es bereits hell draußen war.
Ich schaute auf mein Handy, die Uhr zeigte das es bereits 12 Uhr.
Keine Ahnung, wann ich das letzte mal so lange geschlafen hatte und noch dazu so gut.
Ich streckte alle viere von mir, dehnte meinen Nacken und wollte mich eben auf den Weg nach unten machen, als sich die Tür neben dem Bett öffnete und auf einmal ein nur mit Handtuch bekleideter Lion von mir stand.
Mein Blick an seinem durchtrainierten Oberkörper kleben und ich starrte ihn geradezu an, was auch meinem Gegenüber nicht entging.
Aber auch seine Augen fixierten einen Punkt unterhalb meines Gesichtes.
Da ich die letzte Nacht allein geschlafen hatte und nicht damit gerechnet hätte, ihm so nach dem Aufstehen zu begegnen, stand ich nun nur mit einem knappen T-Shirt und Samthöschen bekleidet vor ihm.
Ohne sein Blick von meinen Beinen zu nehmen, kam er langsam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen.
Wie von allein erhöhte sich mein Puls und meine Atmung nahm deutlich zu.
"Sehr gefährliche Situation", raunte er, während sich sein Blick aufwärts bewegte und seine blauen Augen meine trafen.
Die Intensität in seinem Blick ließ mich schier kollabieren und auch meine untere Mitte ließ das ganze alles andere als kalt.
Mit jedem Atemzug nahm die Anspannung zwischen uns beiden zu und auch wenn mein Körper andere Meinung war, musste ich Abstand zwischen uns bringen.
"Kaffee?" War die einzige Frage, die ich in dieser Sekunde zustande brachte und die einzige Lösung, hier schnellstmöglich raus zu kommen.
Ein Grinsen umspielte seine Lippen und ein rauer Lacher entglitt ihm.
"Gerne" antwortete er und ging wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. "Aber davor brauch ich ne kalte Dusche."Unterdessen sich Lion eine weitere Dusche genehmigte, zog ich mir eine Hose an und versuchte die Bilder von seinem frisch geduschten, heißen, volltätowierten Körper aus meinem Kopf zu bekommen.
Unten angekommen kochte ich Kaffee, nahm mir eine volle Tasse davon und ging raus an die frische Luft.
"Guten Mittag, na gut geschlafen?" Fragte Hunter, der es sich auf einen der Campingstühle nur ihn Short bekleidet bequem gemacht hatte und zugegebenermaßen besaß auch er einen sehr ansehnlichen Oberkörper.
"Ja, sehr gut sogar", lächelte ich ihn an. "Danke der Nachfrage."
Ich schnappte mir einen der Stühle neben ihm und machte es mir ebenfalls gemütlich.
"Wie ist der Plan für heute und die nächsten Tage?" Unterbrach ich die Stille.
"Puh, also die nächsten zwei Wochen werden sehr stressig werden, wir haben zehn Konzerte an zehn Tagen. Aber anschließend fünf Tage frei, bis es weiter geht."
"Oh. Ok. Und wann geht es los?"
Ich nahm einen Schluck meines Kaffees als der Wecker an Hunters Handy zu klingeln begann.
"Genau jetzt."In wenigen Minuten hatten wir die Stühle verräumt und die Fahrt ging weiter.
Die restlichen zwei Wochen spielten sich in gleicher Reihenfolge ab.
Auf dem Weg zur nächsten Konzerthalle unterhielten wir uns viel, lachten oder schauten uns Filme an und kommentierten sie.
Ich bekochte die Jungs und zum Dank kümmerten die sich um den Abwasch danach.
Angekommen machten die Jungs sich für ihren Auftritt fertig und ich schrieb brav meine Notizen und Berichte.
Nach den Konzerten feierten wir im Backstagebereich oder im Bus mit zunehmend weiblichen Anhängsels, die sich wie Kletten an die Jungs hefteten.Hin und wieder verschwand einer von ihnen mit einer der Damen in die Dunkelheit, ausgenommen Hunter und Lion, was mich ein wenig wunderte, ich aber nicht weiter hinterfragte.
Sie ließen es sich dennoch nicht nehmen, mit der ein oder anderen zu flirten und sich umgarnen zu lassen.Es müsste mir von Anfang an klar gewesen sein, denn sie waren bekannt für ihren Frauenverschleiß und
Grundsätzlich sollte es mir egal sein, was sie machten und das tat es zum Großteil auch, nur nicht bei Lion.
Bei jeder Frau, die ihm zu nahe kam, spürte ich einen kleinen Funken Eifersucht, der dort eigentlich nicht sein sollte.
Seit wir 24/7 aufeinandersaßen, ließ er keine Gelegenheit aus, mit mir zu flirten oder in meiner Nähe zu sein.
Es gab mehrere intensive Blicke sowie Momente, in denen ich kurz davor war, die Fassung zu verlieren.
Jeden Abend bot er mir sein Bett an, stellte ein Glas Wasser und eine Aspirin daneben, falls der Abend mal wieder flüssiger wurde.
Er wartete meistens, bis ich wach war, um duschen zu gehen, damit ich genug Schlaf bekam, kochte mir Kaffee und brachte mir ein paarmal Frühstück ans Bett.
Ich würde gern glauben, dass mehr dahinter steckte, aber das ging nicht. Viel zu sehr war ich im Umgarnen geprägt.
Erst machten sie dir den Hof und wenn sie hatten, was sie wollten, dann ließen sie dich fallen.
Und doch musste ich mir jeden Tag aufs neue Versprechen, mich nicht in ihn zu verlieben.Auch mit Mia telefonierte ich täglich, um sie auf den neuesten Stand zu bringen, nur ihren aufdringlichen Fragen ging ich stets aus dem Weg. Laut ihr stellte sich Mr. Twinkles gut an, auch wenn er noch immer dieselbe Vorliebe für ihre Wade hatte, fing sie langsam gefallen an dem Fellknäuel.
Mit jedem verstrichenen Tag schloss ich die gesamte Crew mehr und mehr in mein Herz, was mir meine Arbeit zunehmend erschwerte.
Nicht die, weswegen ich mitgefahren bin, sondern der wahre Grund, wieso ich hier war.
Ich sollte mich mehr auf das wesentliche Konzentrieren als auf das Drumherum, hatte aber nicht damit gerechnet, das sie mich so liebevoll aufnehmen würden.
Dank des Alkohols hatte ich bisher einige pikante Details der Jungs aufgeschnappt, außer von Lion, er war stets der verschlossene, was mir irgendwie bekannt vor kam.Ebenso kamen mit jedem neuen Tag neue Zweifel, ob es das Richtige war, was ich hier tat, die ich jedoch schnell wieder verdrängte, nachdem ich der Realität ins Auge sah.
Ich war allein wegen meines Jobs hier und nach beendeter Zeit trennten sich unsere Wege wieder.
Ich bezweifelte, dass einer von ihnen wirklich daran interessiert war, eine neue Freundschaft aufzubauen.Sie waren verdammte Rockstars.
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Hope for forgiveness
RomanceUm ein Herz zu gewinnen braucht es Zeit, Vertrauen und Gefühle... Um es zu brechen reicht eine Lüge... Alles was Elly je wollte war eine erfolgreiche Journalistin zu werden und endlich bekommt sie ihr lang ersehnte Chance. Sie soll binnen vier Woche...