Hope for forgiveness

Kapitel 4

Ein klägliches Miauen holte mich aus meinem viel zu kurzen Schlaf.
Ich machte die Augen ein wenig auf und vor mir saß Mr. Twinkles und wartete darauf, endlich gefüttert zu werden.
"Ist ja gut mein Süßer", sagte ich und tätschelte seinen Kopf.

Er sprang vom Bett und rannte aus dem Zimmer, während ich mich aufsetzte und versuchte klar zu kommen.
Wir hatten die halbe Nacht durch geackert und eindeutig zu viel Wein konsumiert.
Mein Kopf pochte und mein Mund fühlte sich an wie eine Wüste. Staubtrocken.

Langsam machte auch ich mich auf den Weg in die Küche. Mein Kater saß bereits vor seinem Fressnapf, als ich die Packung aus dem Schrank nahm und diesen füllte.
Anschließend bereitete ich mir erst mal eine heiße Tasse Kaffee zu und schluckte die Kopfschmerztablette damit runter. Mein Blick fiel zur Couch. Sie war leer, was bedeuten musste, dass Mia bereits gegangen war.
Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich einen Zettel mit ihrer Handschrift drauf.

Guten Morgen, mein Darling.
Wenn du das ließt, bin ich bereits auf der Suche nach unserem perfekten Outfit für heute Abend.
Bin um 18 Uhr bei dir.
Viel Liebe.
M.

Schmunzelnd ließ ich mich auf die Couch nieder.
Da konnte was werden.
Mia war wie ich eher der sportlich elegante Typ, aber wenn es um Partys oder ähnliche Veranstaltungen ging, mutierte sie zu einem Fashionmonster.
Da waren Sneaker und Hoodie ein klares No-Go, laut ihr waren körperbetonte Outfits und High Heels ein Muss.
Aber man konnte es ihr auch nicht verübeln, sie sah in diesen Sachen einfach Bombe aus.
Sie wusste, wie sie sich in Szene setzen konnte, mit ihren schwarzen langen Haaren und ihren braunen Rehaugen gehörte sie zu einen der schönsten Menschen, die ich kannte und das nicht nur wegen ihres Aussehens. Sie besaß ein Charakter und Herz aus Gold, ummantelt von einem wunderschönen, perfekten Äußeren.

Mr. Twinkles machte es sich auf meinem Schoß bequem und kuschelte sich an mich, während ich noch einmal die Notizen von gestern durch ging. Wir haben so ziemlich das ganze Internet durchsucht und alles, was wir finden konnten, notiert.
Ich war perfekt vorbereitet, das hoffte ich zumindest.

Ein klingeln an der Tür ließ mich aufschrecken. Mia konnte es nicht sein, dafür war es viel zu früh.
Ich legte meinen Kater vorsichtig neben mich, woraufhin er einen kleinen Laut von sich gab, sich umdrehte und weiter schlief.
Katze müsste man sein.
Ließen sich einfach nie aus der Ruhe bringen.

Ich öffnete die Tür, aber dort war niemand zu sehen, stattdessen lag ein kleines Päckchen davor.
Vorsichtig nahm ich es an mich, legte es auf die Ablage und wagte einen Blick hinein.
Im inneren befanden sich zwei VIP-Tickets mit Backstage Pässen für das heutige Black Epic Crystal Konzert und ein kleiner Zettel.

Für Elly.
Um 22 Uhr am Hintereingang beim Suntide Stadium.
Ich freu mich auf euch 3. ;)
Und ein weiteres Ticket, falls du noch jemanden mitnehmen möchtest.

L.

Auf uns drei?
Ein wenig verwirrt blickte ich auf den Zettel in der Hand an.
Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, was er damit andeutete. Dabei handelte es sich um keine Person, sondern um gewisse Körperteile.
Mistkerl!

Na warte. Das ließ ich sicherlich nicht auf mir sitzen. Ich legte alles beiseite, beschloss erst mal eine heiße Dusche zu nehmen und mir anschließend ein kleines Beauty-Programm zu gönnen.

Drei Stunden und eine Gesichtsmaske später, war es bereits 18 Uhr.
Ich war gerade dabei, uns ein paar Cocktails zuzubereiten, als auch schon die Tür aufsprang und Mia mit einer riesigen Tüte eintrat und mitten im Wohnzimmer stand.
"Was hast du heute noch so alles vor?" Lachend ging ich auf sie zu, gab ihr ein Küsschen zur Begrüßung und reichte ihr ein Glas.
"Ich sag dir, wir werden heute so dermaßen gut aussehen. Ich hab die perfekten Outfits gefunden."
Sie nahm mir das Glas ab und wir tranken erst mal auf den heutigen Abend.

"Na, dann lass mal sehen mit was du mich heute verzaubern willst."
Die Neugierde stieg und ich musste zugeben ich freute mich darauf. Es war einige Zeit her, dass wir beide einen drauf machten bzw. uns in Schale warfen und auch wenn es heute eher um eine berufliche Situation ging wollte ich das dieser Abend obendrein spaßig wurde.

Meine beste Freundin verschwand mit der Tüte in Richtung Schlafzimmer.
Das war einer ihrer Prioritäten wenn es ums Outfit ging.
Sie zeigte es einem nicht einfach aus der Tüte.
Nein, sie stellte es erst komplett zusammen und legte es auf das Bett oder Boden, sodass man sobald es gesehen werden durfte im Ganzen sah. Zugegeben gefiel mir diese Art der Demonstration viel besser, da man einen sofortigen Eindruck vom ganzen bekam und nicht Stück für Stück.