Zachary:
Es waren schon einige Stunden vergangen in denen wir im Wohnzimmer saßen und uns unterhielten. Carlo verließ kurzzeitig das Wohnzimmer, da er nach etwas schauen musste. Man hörte eine Zeitlang nichts, bis plötzlich ein lautes poltern die Stille bricht.
Alarmierend sprangen wir auf und rannten die Treppe nach oben. Wir suchten das Zimmer in welchem Carlo sind befand. Als wir das Zimmer betraten, blieb ich am Türrahmen stehen. „merda (scheiße)" fluchte ich laut und fuhr mir durch die Haare. Ich schlug neben mir gegen den Türrahmen und fluchte nochmals.
Er war tot.
„Er hat eine Einschusswunde am Hinterkopf." teilte uns Enrico mit, welcher sich zu dem toten Mann runter beugte. Carina ging auf das Fenster zu. „Hier ist ein kleines feines loch im Fensterglas." teilte sie uns mit, während sie mit dem Finger darüber fuhr und suchend aus dem Fenster schaute.
„Der Mörder lässt sich also nicht einmal abschrecken, wenn wir in der Nähe sind." murmelte Alessandro neben mir. Ich nickte.
„Wir nehmen ihn mit und versuchen am besten die Patrone aus seinem Kopf zu bekommen. Vielleicht liefert uns die ja einen Hinweis, auf unseren Mörder." seufzte ich und rief nach den zwei Männern, welche unten an der Tür standen. „Carina, Enrico. Ihr findet heraus von wo geschossen wurde."
Ich teilte den Männern ihre Aufgabe mit und wir gingen dann aus dem Haus raus und zu unseren Autos. Ich setzte mich hinters Lenkrad und schlug mir der Faust darauf. „Beruhig dich, amico." versuchte mit Alec zu beruhigen. Ich seufzte nur und startete den Motor.
Wir fuhren wieder zurück nach Berlin und in unser Hauptquartier. Auf dem Weg dorthin telefonierte ich mich Casimiro und informierte ihn über die Lage. „Merda. Zac finde heraus wer sie umbringt, veloce (schnell). Meine Nerven liegen langsam blank."
„Und das liegt nicht eher an deiner schwangeren Frau?" fragte Alessandro grinsend. „Überspann den Bogen nicht, amico. Nur weil du der beste Freund meines fratellino (kleinen Bruders) bist, heißt es nicht, dass du so frech sein kannst." schnaubte Casimiro. Ich schaute belustigt zu Alec.
„Ach komm schon. Ich weiss das du mich lieb hast." scherzte Alessandro amüsiert. „Aber natürlich, carissimo. (Liebster)" ich konnte Casimiro's augenverdrehend bis hierher sehen. „Habt euch später gegenseitig lieb, wir sind jetzt da. Ich halte dich auf den laufenden, fratello." „arrivederci"
Ich parkte das Auto auf dem Hof, hinter dem Club und wir stiegen aus. Wir betraten den Club durch den Hintereingang und gingen auf die Treppe zu, welche sich hinter der Bar, befindet. Im Club selber waren schon einige Gäste, welche sich amüsierten. Ich beachtete sie nicht weiter und ging in den Keller.
„Aaron bekomm die Patrone aus dem Kopf, der Leiche und entsorg ihn dann anschließend. Ich will die Patrone gereinigt im Büro." befahl ich einem der Männer, welcher grade die Leiche in einem Raum brachte. „sarà fatto, capo. (Wird gemacht, Boss)", damit verschwand er ebenfalls im Raum.
Ich betrat wenige Meter weiter mein Büro, gefolgt von Alessandro. „Was erhoffst du dir mit der Patrone?" fragte mich Alessandro und pflanzte sich gelangweilt in den Sessel vor meinem Schreibtisch. Aus seiner Jackentasche holte er seine Zigarettenschachtel heraus und hielt sie mit hin. Ich ging auf ihn zu und nahm mir eine heraus, ehe ich den Tisch umrundete und mich auf meinen Stuhl fallen ließ.
„Viele Mörder oder Anhänger der Mafia ritzen ihre Initialen, sowie ihre Erkennungsmerkmal, in die Patronen. Wir ebenfalls. Ist dir das nie aufgefallen?" erklärte ich ihm und zündete die Zigarette an. Alec lachte verzweifelt. „Um ehrlich zu sein, Nein. Mir ist das nie aufgefallen." er fuhr sich durch die Haare und nahm einen Zug von seiner Zigarette. Sein Spezialgebiet sind Waffen zum schießen, dass ihm das nie aufgefallen ist wundert mich ehrlich.
„Was haben wir den für ein Erkennungsmerkmal?" fragte er mich und starrte auf das brennende Ende seiner Zigarette. „Ein Schwert an welchem eine Schlange hoch schlängelt. Und die Initialen sind seit vielen Generationen N und L. Die Schlange steht für das N. Und das L steht für das Schwert. Nathair Giancomo und Ludovico Giancomo. Zwei Brüder die 1889 einst unsere Mafia gründeten." erklärte ich ich und zog an meiner Zigarette. Ich atmete das Nikotin tief ein, ehe ich den Rauch ausblies.
Es entstand eine Stille im Raum, welche keineswegs unangenehm war. Alessandro und ich saßen öfters einfach nur schweigend in einem Raum, und gingen unseren Gedanken nach. Oft wird das schweigen aber unterbrochen, sobald jemand in den Raum kommt. Sowie jetzt. Aaron betrat den Raum. In seiner Hand eine Plastiktüte, in der sich die Patrone befindet. Er legte sie auf dem Tisch ab und verließ den Raum wieder.
Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und griff nach der Plastiktüte um danach die Patrone herauszunehmen. Ich beäugte sie genauer. „Es ist auf jeden fall eine Patrone für ein Scharfschützengewehr." stellte Alec von weiten fest und drückte seinen Zigarettenstummel ebenfalls aus. Er kannte sich mit dieser Waffe am besten aus, da es seine Lieblingswaffe ist.
„LR und ein Löwe mit zwei überkreuzten Beretta." murmelte ich laut vor mich hin, während ich über die Gravur strich. „Sie kommt mir bekannt vor." teilte ich Alec mit. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und dachte kurz nach, woher ich sie kannte.
Mein Vater hatte früher oft Lieferungen mit genau diesen Patronen. Einmal war ich dabei, als er sie an den Besitzer übergeben hat, nach padre seinem Tod, hat Casimiro das immer übernommen.
LR
Lothar....Luigi...Ludwig...Leonid. Leonid Romano.
„Ich hab's. Leonid Romano." Alec schaute mich mit großen Augen an. „Der Auftragskiller?" zustimmend nickte ich. „Aber der sitzt doch seit anderthalb Jahren im Gefängnis." murmelte Alessandro nachdenklich.
Stimmt da war ja was. Die Spanier haben seine Identität herausgefunden und an Interpol verraten. Leonid war ein loyaler Mann. Er arbeitet schon damals für meinen Vater. Die beiden kannten sich seit der frühen Kindheit. Leonid war als Auftragskiller für unsere Familie unterwegs. Er war gut in seinem Job. Bis zu dem Tag, an dem Interpol seine Wohnung stürmte und ihn festnahm. Seine ganzen Wertsachen wurden eingesackt, noch bevor wir dort ankamen und sie mitnehmen konnten.
Nur eine Sache war schon damals kurios. Alle technischen Geräte wurden lahmgelegt. Die Daten gelöscht. Adriano hat das ganze für uns heraus gefunden, als er sich in das System von Interpol gehackt hatte und den Bericht gelesen hat.
Ich bezweifle bis heute, dass Leonid dies selber tat, denn er wurde im Schlaf von der Polizei überrascht. Und davor konnte er ja schlecht riechen, dass sie genau da auftauchen werden.
„Ich denke wir müssen einem alten Freund einen Besuch abstatten." ich schaute von der Patrone auf und direkt zu meinem Gegenüber. Alessandro grinst mich an und lehnt sich in seinem Sessel zurück.
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angioletto mio
Teen Fiction[✖︎] Rosalia ist achtzehn Jahre alt und die Tochter eines Auftragsmörders, welcher hinter Gittern sitzt. Sie führt seine Arbeit weiter, aber etwas anders. Durch ihre grandiosen Häcker-Künste gibt es keine Spuren von ihrer Existenz. Zum Bedauern für...