Rosalia:
Als ich zu mir kam, schmerzte mein Kopf stark. Dieser dreckige Bastard, hat mir doch tatsächlich ein Tuch mit Chloroform vor die Nase gehalten. Und das war noch nicht einmal alles.
Mir fällt auf, dass ich auf einem Stuhl sitze. Meine Hände an den Armlehnen festgebunden, ebenso meine Füße an den Stuhlbeinen.Ich trug meine Lederjacke nicht mehr, dass spürte ich, den ich befand mich in einem Raum, in welchem die Klimaanlage definitiv funktionierte. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper und ich fröstelte leicht. Der Raum an sich war dunkel, weshalb ich nichts sehen konnte.
Eins stand aber fest, dieser Raum war sauber. Hier stank es weder nach altem Blut, noch nach Urin oder sonstigen Gerüchen, welche normalerweise in Folterkellern zu riechen sind. Befinde ich mich überhaupt in einem Folterkeller?
Ich versuchte meine Arme irgendwie zu bewegen, scheiterte aber. Die haben die Riemen so stark festgezogen, dass es mir nicht gelang meinen Arme auch nur einen Millimeter zu bewegen.
—
Ich wusste nicht wie lange ich in dem dunklen Raum saß, in dem ich meinen eigenen Herzschlag hören konnte, so still war es. Aber irgendwann konnte ich von draußen Schritte hören.
Die Schritte stoppten vor der Tür, ehe ein Schlüssel herumgedreht wurde und die Tür sich öffnete. Kurz darauf schaltete sich das Licht ein. Zwei Männer betraten den Raum. Einer davon war Zachary. Den anderen identifiziere ich als Casimiro.
Ich schaute von den Brüdern auf meine gefesselten Hände. Von den Lederriemen, an meinem Handgelenk, schaute ich weg und betrachtete den Raum in dem ich mich befand. Die Wende waren grau gestrichen, der Boden bestand aus Marmor Fliesen. In der rechten hintersten Ecke des Raumes stand ein Schrank und daneben noch eine Kommode, sowie ein stable Stühle. Mein Stuhl selber befand sich mitten im Raum.
Mein Blick wanderte wieder zu den beiden Männern vor mir. Casimiro und Zachary sahen sich sehr ähnlich. Der einziehe unterscheid der mir auffällt sind die Haare, welche bei Casimiro heller waren, und die Größe. Casimiro war einen guten Zentimeter kleiner, als Zachary.
„Und du musst dann wohl der Boss sein. Macht es dich nicht wütend, dass die Leute mehr Angst vor deinem kleinen Bruder haben, als vor dir?" fragte ich Casimiro und grinste spöttisch. „Ich meine der Boss eines Kartells sollte doch am gefürchtetsten sein. Oder etwa nicht?"
„Du solltest nicht so frech sein, angioletto." teilte mir Zachary mit und schaute mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Ich ignorierte ihn einfach und schaute weiter zu Casimiro.
„Was hält deine Frau eigentlich davon, wenn sie erfährt, dass du eine andere Frau fesselst?" fragte ich ihn grinsend. Seine Augen weiteten sich für einen Moment, ehe er mich wieder neutral anschaute. „Wie soll eigentlich eure Tochter heißen? Dauert ja auch nicht mehr lange, bis sie zur Welt kommt." fragte ich ihn weiter.
«☠︎︎»
Zachary:
Mit verschränkten Armen musterte ich das gefesselte braunhaarige Mädchen, auf dem Stuhl, vor mir. „Mi ha detto che sa cose che non dovrebbe sapere..(Er sagte, sie weiß Dinge, die sie nicht wissen sollte.)" teilte ich meinem Bruder mit.
Ich hörte sie lachen. „Du braucht überhaupt nicht Italienisch sprechen, idiota. Ich verstehe dich, schon vergessen?" Ich schnaubte und schaute sie warnend an. Diese große Klappe stopfe ich dir noch, bellezza.
„Was hält eigentlich Valeria davon, dass ihr sie einsperrt, wie einen Hamster in seinen Käfig?" fragte sie und und grinste dabei breiter. Meine Augen weiteten sich. Niemand wusste von unserer Schwester, bis auf die Ängsten vertrauten.
„Hätte ich ihm nicht versprochen, dass ich dir nichts tue, würde ich dich jetzt abknallen." fauchte ich wütend. Meine Schwester ist meine Schwachstelle. Was auch der Grund ist, weshalb wir sie vor der Außenwelt geheim halten. Damit sie in Sicherheit leben kann.
Casimiro hatte das gleiche bei Amanda vor, aber wenn man nun einmal die Frau, des Don's, der italienischen Mafia ist, ist so etwas schwerer als gedacht, zumal sie bei Veranstaltungen mit anwesend sein muss, damit Casimiro nicht als schwach dasteht. Viele Feinde würden dann denken das Er angst hat. Und das wäre ein Grund anzugreifen.
„Wem hast du was versprochen?" fragte Casimiro mich knurrend. Ich schaute zu meinem Bruder und schüttelte leicht den Kopf. „Das würde ich auch gerne wissen." hallte die Stimme von Rosalia in meine Ohren.
Glaub mir angioletto, dass willst du nicht...
„non adesso (Nicht jetzt)" teilte ich Miro mit. „Kann dir egal sein, angioletto. Ich kann dir aber versichern, dass ich versprochen habe auf dich aufzupassen und dir nichts zu tun. Und ich halte meine Versprechen." teilte ich der Schönheit vor mir mit und ging auf sie zu.
„Klar. Und wieso bin ich dann gefesselt in eurem Folterkeller?" fragte sie und schluckte, als ich vor ihr zum stehen kam. „Damit du uns nicht tötest, bellezza."
Sie begann wieder breiter zu grinsen. „Hätte ich euch, beziehungsweise dich, töten wollen, hätte ich meine Chance nutzen können, als ihr, wie Omas beim Kaffeekränzchen, bei Carlo im Wohnzimmer saßt." Sie schaute unschuldig zu mir auf. „Ich hätte nur abdrücken brauchen und du hättest ein schönes sauberes Loch im Kopf."
Sie schaute mir stur in die Augen und wandte den Blick nicht ab. Genauso wenig wie ich.
„Wieso hast du die Schuldner getötet?" fragte Casimiro und riss ihren Blick von mir los, ehe sie, an mir vorbei, zu meinem Bruder schaute. „Sie haben es verdient." antwortete sie schulterzuckend. „Ihr Leben hätten sie ohnehin bei euren Besuch verloren." hang sie schnell hinten dran.
Die Augenbrauen meines Bruders hoben sich. „Wieso denkst du, dass sie es verdient haben?" fragte er sie. Ich schaute wieder zu Rosalia, welche die Augen verdrehte.
„Nehmen wir mal Carlo als Beispiel." begann sie und lehnte sich im Stuhl zurück. „Carlo war kein Unschuldslamm. Er ist Spielsüchtig. Verkaufte seine beiden Töchter an die spanische Mafia. Die jüngste von beiden hat es geschafft das Herz des Bosses zu gewinnen. Sie hat ihn mit grade einmal neunzehn Jahren geheiratet. Das war vor drei Jahren. Die älteste wurde als puttana in ein Bordell gesteckt und später von einem Mafia Mitglied, der Spanier, gekauft. Sie ist jetzt seine persönliche hure, bei ihm zuhause. Während seine Frau sich um die Kinder kümmert. Fickt er sie. Das Geld was er durch die beiden bekam, reichte nicht lange, obwohl es eine beträchtliche Menge war. Carlo brachte also seine Frau ebenfalls zur Mafia, aber zur Französischen. Dort überlebte sie aber nicht lange, da sie sich ihnen widersetzt hat. Und um das ganze noch perfekter zu machen, lieh er sich schlussendlich Geld bei euch, um seiner sucht weiter nachzugehen." erklärte sie uns.
Ich schaute sie überrascht an. Leonid hatte also recht, sie wusste Sachen, welche sie eigentlich niemals wissen dürfte. Mich würde es interessieren, was sie noch alles so weiß. Das sie dort gefesselt saß, war einfach nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, da wir sie nicht kannten und nicht einschätzen konnten. Sie sagte zwar, sie wolle uns nicht töten wolle, aber sie könnte auch lügen.
Würde ich sie besser kennen, würde sie nicht hier gefesselt sitzen, sonder oben im Wohnzimmer, auf dem Sofa. Und so wie sie auftritt kommt sie ganz nach ihrem Vater.
„Die anderen Männer, waren fast genauso. Einige haben Frauen und Kinder vergewaltigt, sie anschließend so zugerichtet, dass sie an den Folgen starben oder ihr Leben lang mit Narben, körperlich sowie auch seelisch, verbringen müssen. Andere waren anderweitig kriminell." hing sie noch dran. „Der einzigste der kein dreck am Stecken hat, ist Remus. Er hat sogar das Geld, welches er euch schuldet, zuhause in einem Tresor, und wartet auf euren Besuch, um die Schulden abzuzahlen."
„Was weißt du noch alles?" fragte mein Bruder sie interessiert. Sie lachte. Ich musste zugeben, dass ich ihr lachen liebe.
„Zu viel, dass es mich töten würde, wenn die falsche Person davon erfährt."
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angioletto mio
Teen Fiction[✖︎] Rosalia ist achtzehn Jahre alt und die Tochter eines Auftragsmörders, welcher hinter Gittern sitzt. Sie führt seine Arbeit weiter, aber etwas anders. Durch ihre grandiosen Häcker-Künste gibt es keine Spuren von ihrer Existenz. Zum Bedauern für...