Kapitel 17

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Rosalia:

Gestresst lief ich durch das Zimmer und suchte meine Schuhe. „dannata merda, wo sind diese drecks Dinger. (Verfluchte Scheiße.)" fluchte ich und kramte zum fünften Mal meinen Koffer durch. Mittlerweile sah er aus, als währe eine Bombe darin explodiert.

Ich war bereits fertig geduscht, angezogen, Haare gemacht und ich hatte mich sogar leicht geschminkt.  Aber alles was fehlt sind meine Schuhe.

Da habe ich mich einmal überwunden Absatzschuhe anzuziehen, und was ist nicht aufzufinden. Genau, diese Schuhe.

Vielleicht war das ein Zeichen Gottes, dass er nicht will, das ich mir alle Knochen breche. Aber ich konnte schlecht dort in Turnschuhen aufkreuzen. Oder?

Ein genervter und dennoch gleichzeitig amüsiert Zachary kam aus dem Badezimmer und stellte sich mit verschränkten Armen an die Tür gelehnt hin und beobachtete mich.

Genervt schnaubte ich und schaute ihn mit, ebenfalls, verschränkten Armen an. „Glotz nicht so blöd, sondern auch gefälligst meine Schuhe, ansonsten bleibe ich hier und du kannst dir jemand anderen als deine Begleitung suchen." blaffte ich ihn an.

Ich werde definitiv heute die Finger nicht vom Alkohol lassen, obwohl ich überhaupt kein Fan von diesem bitteren Zeug war. Es schmeckte einfach nicht.

Außerdem würde ich anders den Abend nicht überstehen. Ich meine wer gibt sich schon freiwillig als die Verlobte eines Mafia Bosses aus?

Ich jedenfalls nicht. Und schon garnicht bei so jemanden wie Zachary Angelo Giancomo.

„Zieh einfach die da drüben an, wir müssen los." antwortete er schulterzuckend und stieß er sich vom Türrahmen ab. Er ging auf den Sessel zu und griff nach seinem Jacket, welches er sich überzog. Sein Outfit war all Black. Ich hasse mich dafür es zugeben zu müssen, aber er sah scheiße gut darin aus. Wie ein Gott, nur in schwarz.

Ich zog schlussendlich doch meine Turnschuhe an und jetzt sitze ich hier in Zachary's Auto, auf einem Parkplatz wenige Meter von dem Gebäude entfernt, in welchem sie die gefährlichsten Menschen Europas befanden. Wobei Europa war's dann doch nicht, den auf dem Weg hier her, hatte mir Zachary gebeichtet, dass ebenfalls einige Mafiosos aus Asien sowie Nord und Süd Amerika anwesend sein werden.

Es waren also keine dabei über, die ich also keine Informationen hatte. Bis jetzt. Vielleicht waren auch noch andere dort, welche ich noch nicht kannte.

„stai arrivando? (Kommst du?)" fragte Zachary, welcher neben mir an der geöffneten Tür, des Autos, stand und mir seine Hand reichte. Zögernd nickte ich und griff nach seiner um auszusteigen. Kaum da sich ausgestiegen war und realisierte, dass ich seine Hand nahm, entzog ich meine wieder und schaute mich auf dem Parkplatz um.

Soweit das Auge reicht, schwarze teure Autos. Was ein Traum.

Vielleicht könnte ich meinen weiblichen Cham etwas spielen lassen und der ein oder andere Mafiosi, welcher nicht grade Zachary heißt, nimmt mich mit zu einer Spritztour.

Und wenn mein Cham nicht funktioniert, sage ich ihnen einfach, dass ich Informationen über deren Feinde habe. Sollte vielleicht auch klappen.

Ich wurde aus meinen komischen Gedanken gerissen, als Zachary meine Hand schnappte und mit mit sich zog. Dabei kam er mir ziemlich nahe, was mich unwillkürlich nervös machte und meine Hand begann zu kribbeln, sowie auch mein Bauch. cazzo (fuck) Ich werde verrückt.

„Denkt dran, honey, du bist heute meine Verlobte." hauchte er mir ins Ohr und hielt mir einen, zu meinem Pech, echt wunderschönen Ring vor die Nase. Ich war kein fan von Ringen, welche einen fetten Klunker dran hatten oder einen erblinden lassen, sobald Licht darauf schien.

Der hier war sehr schlicht. Silber, dünn und hatte einen kleineren Diamanten in der Mitte, an den Seiten waren kleine Verschnörkelungen. Ich mochte es schlicht und unauffällig, es seiden es geht um Autos, die dürfen gerne auch mal auffällig sein.

Um meine Begeisterung für diesen schönen Ring zu verstecken, schnaubte ich genervt und wollte nach den Ring greifen, als Zachary mir aber einen Strich durch die Rechnung machte und nach meiner Hand griff. Eine Gänsehaut zog sich über meine Haut und meine Wangen liefen rot an.

Zu meinem Glück war es relativ spärlich beleuchtet, weswegen er meine roten Wangen nicht sehen konnte. Hoffte ich zumindest.

„Guten Abend..." began Evandros mit seiner Willkommens Rede. Ich hörte nicht weiter zu, sondern schaute mich in dem gigantischen Saal um. Überall standen Menschen herum, über die ich Informationen hatte.

Da währe zum einen Vladimir Sokolow, Oberhaupt der Russischen Mafia, mit dem Hauptsitz auf der Halbinsel Grimm. Seine Frau hat ihm zusammen mit seiner einzigen Tochter verlassen. Bis heute ist er auf der Suche nach dem kleinen Mädchen. Welche im übrigen auf einem Internat in den Niederlanden ist. Seinen Frust lässt er an irgendwelchen Frauen aus, welche sich ihm ohne wenn und aber zur Verfügung stellen.

Des Weiteren hätten wir da Rio Saki Nakamura, ein korrupter Japaner, welche es geschafft hat, sich mit einer Handgranate das Bein zu amputieren. Seitdem läuft er mit einem Holzbein herum, und lässt andere seine Drecksarbeit verrichten. Außerdem schwimmt er auf sehr dünnem Eis mit Russland.

Dann wäre da ebenso der Schwede Lovis Olsson. Würde man nicht wissen, dass er Mafiosi ist, würde man es von ihm garnicht denken. Er hält sich aus allem raus und macht einfach sein Ding. Dabei ist er sehr gut mir Norwegen und Finnland. Außerdem steht er kurz davor ebenfalls ein Bündnis mit Dänemark einzugehen, indem er seine Tochter mit dem Dortigen Don verheiratet.

„Über was denkst du nach." riss mich Zacharys flüstern an meinem Ohr aus meinen Gedanken. „Siehst du den Typen da drüben. Der mit dem Bierbauch und dem zotteligen roten Vollbart?" fragte ich ihn und deutete unauffällig auf den Typen. Er war der Boss der Irischen Mafia.

„Ja, was ist mit dem?" fragte er und legte seinen Arm um meine Taille, um mich daran näher zu ihm zu ziehen. Ich ignoriere das ganze einfach mal.

„Er, Padraig Doyle, hat die jüngste Tochter von Harry Williams, dem Englischen Boss, gefickt. Die Kleine ist am Abend zuvor erst achtzehn geworden. Wenige Wochen später stellte sich heraus, dass sie schwanger von ihm ist. Padraig wollte dieses Kind aber nicht und ließ sie erstechen. Zu seinem Pech überlebte aber das Mädchen und das Kind. Doch die beiden Familien führen seitdem Krieg." erzählte ich ihm.

Überrascht weiteten sich seine Augen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte. Seine grauen Augen bohrten  sich in meine und hielten mich gefangen. Alles um uns herum blendeten wir aus und es gab für den Moment nur uns beide, was echt total komisch war, wenn man bedenkt das wir uns auf irgend eine Art und weiße nicht leiden konnten.

Erst als Applaus in unsere Ohren halte, lösten wir unsere Blicke voneinander. Mit roten Wangen nahm ich etwas Abstand und widmete mich allen anderen zu, nur nicht Zachary.

angioletto mioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt