In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)

5. Kapitel

Eine Woche später saß ich auf meinem Bett, als meine Tante mit Tee und Keksen hereinkam. „Hallo Liebes, ich habe hier was für uns.", sanft lächelte sie und setzt sich zu mir. Gemeinsam tranken wir Tee und knabberten unser Lieblingsgebäck. „Ich tue das nur sehr ungern aber ich muss dich informieren, dass morgen eure Verlobung stattfinden wird. Fred geht es besser und deswegen hat der dunkle Lord es angeordnet. Sie kommen morgen alle zu uns. Ohne ein Wort zu sagen nickte ich lediglich und ließ den Tag vergehen.

Am nächsten Abend war Draco bei mir, als ich mich für meine eigene und völlig absurde Verlobung fertig machte. Bemitleidenswert schaute er mich an, als er die schwarzen Schnüre auf dem Rücken meines Kleides zuband. „Du siehst umwerfend aus", schmeichelte er mir.

Unten im Malfoy-Manor fanden sich nach und nach die geladenen Gäste ein und unserer Anführer begann mit seiner Ansprache. „Wir verzeichnen in diesem Monat besonders viele Neuzugänge in unsere Reihen. Dies sollten wir heute ausgiebig feiern, es ist unser aller verdienst. Insbesondere einige von euch leisten täglich wirksame Überzeugungsarbeit, welche dem größeren Ziel sehr zu gute kommt."

Leise klatschten einige Anwesenden, die um ihn herum standen, doch meine Aufmerksamkeit lenkte jemand anderes auf sich. Der Saal war mucksmäuschen still und dennoch spazierte er herein, als wären wir in Hogwarts und er der König der Schule. Fred Weasley marschierte gut gelaunt und laut pfeifend, mit den Händen in den Hosentaschen quer durch den Raum. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und man sah, wie Voldemort alles in sich zügelte, um ihn nicht sofort umzubringen. Freds Grinsen wuchs mit jedem Schritt, den er auf mich zu machte. Als er mich lächelnd an sah, blieb für einen Moment die Welt um mich herum stehen. Von dieser Sekunde hatte ich ein Leben lang geträumt. Er war wie ausgewechselt. Plötzlich war er wieder genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Laut, auffällig und einfach charismatisch. Ich verfiel ihm und seinem Charm erneut, als Fred direkt zu mir kam.

Er stellte sich ganz nah an mich heran und schlang seine große Hand um meine Taille. Als ich seinen Körper an meinem spürte war ich nicht mehr in der Lage zu atmen. Alles in mir spante sich an, während die Spannung, die in der Luft lag zum Zerreißen war. Niemand traute sich zu sprechen, doch für Fred Weasley war das natürlich kein Problem. Hemmungslos flüsterte er viel zu laut zu mir, so dass es jeder im Saal hören konnte, „Na, sind wir schon verlobt?"

Mit warnendem Blick zu ihm hinauf in seine karamellbraunen Augen schüttelte ich den Kopf. Fred löste sich von mir und machte wieder ein paar Schritte in die Mitte, „Guten Abend werte Gäste", er verbeugte sich gespielt in alle Richtungen, „Ich bin Fred Weasley, der arme Kautz, der Blutsverräter, wie ihr vermutlich sagen würdet, das arme Würstchen, dass diese", mit seiner Hand deutete er elegant auf mich, „ekelhafte Damen heiraten soll. Wer möchte mit mir tauschen? Freiwillige vor!"

Voldemort hatte wirklich viel Ruhe und Geduld bewahrt, er hatte sich sogar von einem unbedeutenden Niemand wie Fred unterbrechen lassen, doch nun hatte er den Bogen überspannt. „Imperio", sprach er mit leiser Stimme in Fred Richtung.

Dieser befand sich daraufhin in einer ferngesteuerten Starre. Seine Augen wurden milchig und befremdlich, als er auf mich zukam. Kurz vor mir stoppte er, nahm etwas aus seiner Hosentasche und fiel auf ein Knie. „Mar Black", seine Stimme war kalt und monoton, „Willst du mich, Fred Weasley, heiraten? Ich würde für dich sterben."

Tränen stiegen mir in die Augen, nicht vor Freude, wie es bei der Verlobung sein sollte. Der Anblick, wie Fred Weasley, der selbstbewussteste und fröhlichste Mensch dieser Welt, gebrochen vor mir auf dem Boden war. Einen Verlobungsring in seinen Händen, einen Ehering an seinem Finger. Er liebte nicht mich, er liebte eine andere.

Ich spürte die fordernden Blicke meiner Tante und meines Onkels auf mir, als ich zaghaft nickte und ein Mann, der mich nicht wollte, mir einen Ring an den Finger steckte.

Wir waren verlobt, gegen seinen Willen.