„Ich wollte nur eine rauchen. Du solltest mehr Vertrauen in mich haben.", erklärte Fred sein plötzliches Verschwinden, während seine Hände sanft über meinen Bauch strichen, als er mich von hinten umarmte und aufrecht hielt. Langsam löste sich der Klos in meinem Hals und der Knoten in meinem Magen. Er war da. Fred war nicht vor mir geflüchtet und ich musste auch nicht sterben. Zumindest noch nicht heute. Schon bald schlug mein Herz wieder normal, so normal jedenfalls, wie es in Freds Gegenwart möglich war.
Langsam ließ er mich los und setzte mich auf eine der Bänke. „Kann ich auch eine haben?", fragte ich und Fred holte sofort die Schachtel raus und hielt mir eine seine Zigaretten hin. Ich nahm sie zwischen meine Lippen und Fred schnipste ein kleines Feuer in seiner Handfläche an. „Danke", sagte ich und pustete den ersten Zug wieder aus. „Ich habe dich in Hogwarts fast nie rauchen sehen, Weasley. Ich dachte, du hättest dir das abgewöhnt. Du hast mich auch all die Wochen in Malfoy-Manor nicht nach Kippen gefragt." Bevor er antwortete, pustetet er die kleine tanzende Flamme in seiner Handflüche aus und schenkte mir ein verschmitztes Grinsen. Er liebte kleine Tricks.
Fred begann sanft zu lachen und drehte den Kopf von mir weg. In seinen Augen spiegelten sich bunte Lichter und ich vergaß für einen Augenblick, dass man ihn gezwungen hatte bei mir zu sein. Für einen Moment fühlte es sich so an, als würde sein Herz tatsächlich bei mir sein wollen.
„Ich habe damals in der Schule nur angefangen, weil das Mädchen auf das ich stand auch rauchte. Ich wollte cool sein für sie, weißt du.", Freds Stimme und Blick waren nachdenklich und verträumt geworden. Man sah, wie er in schönen Erinnerungen schwelgte. „Und ich habe die letzten Wochen geraucht. Draco und ich haben heimlich am Fenster gestanden, wir haben es dir nur nicht erzählt."
Ich war ziemlich überrascht, dass die beiden anscheinend gemeinsam Zeit verbracht hatten, denn tatsächlich hatte ich nichts davon gewusst. Allein die Vorstellung, dass die Beiden, die sich eigentlich bis aufs Blut hassten, sich angenähert hatten, fand ich super niedlich. In Gefangenschaft, und das waren sie in gewisser Hinsicht beide, schließt man anscheinend ungewöhnliche Freundschaften. Doch meine Gedanken hingen eher bei dem geheimnisvollen Mädchen, für welches er sogar geraucht hatte, um sich vielleicht interessanter zu machen. So gerne hätte ich ihn gefragt, ob er sie geheiratet hatte, ob sie die Glückliche war, die ihn diesem Ring angesteckt hatte. Mich überkam ein Anflug von Eifersucht, doch mir war auch klar, dass fast jedes Mädchen sterben würde, um Fred Weasley zu heiraten. Ich hingegen würde sterben, wenn ich ihn nicht heirate.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, fragte er lachend, „Die Mädels hinter der Bar werden fliegen, oder?"
Verlegen drehte ich mich weg und ging nicht auf seine Frage ein. Es war mir peinlich, dass er meine Eifersucht bemerkt hatte, obwohl ich gar kein Recht hatte, eifersüchtig zu sein oder gar Besitzansprüche an ihn zu stellen. Sein Herz war frei, ganz im Gegensatz zu seinem Körper. Wir schrieben ihm vor, wo er sich aufzuhalten hatte, was er anziehen sollte und was er aß. Doch eines konnten wir ihm niemals nehmen. Fred Weasley konnte lieben wen er wollte.
Nie zuvor hatte ich Fred Gesicht an Gesicht gegenüber gesessen. Nie zuvor hatte er mich freiwillig angeschaut und sich nett mit mir unterhalten. Damals, in Hogwarts, waren die einzigen Gespräche die wir führten lautstarke Streitereien auf dem Quidditchfeld. Immer hieß es Slytherin gegen Gryffindor und dennoch hatte ich mein Herz verloren. Ich hatte es in der Luft beim Match gegen unsere Erzfeinde fallengelassen und aufgefangen hatte es niemand anderes als Fred Weasley. Er wusste nicht, dass er es in seinen Händen hielt, weswegen er nie sanft damit umgegangen war. Nicht selten war ich vor Eifersucht förmlich explodiert oder hätte weinen können, da er mich nicht einmal bemerkte. Dennoch war es die bessere Entscheidung, meine Gefühle für mich zu behalten. Ich war sicher, wenn er gewusst hätte, dass ich ihn liebte, hätte er mich zum Gespött der ganzen Schule gemacht. Ich wäre ein Nichts in dieser Gesellschaft gewesen, obwohl mein Herz einem Kind der unantastbaren Achtundzwanzig gehörte. Trotz unserer Gemeinsamkeiten lebten wir in zwei völlig verschiedenen Welten. Er war zu viel bunt, ich zu viel schwarz.
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In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)
Fanfiction„Ich bin Fred Weasley, der arme Kautz, der Blutsverräter, wie ihr vermutlich sagen würdet, das arme Würstchen, dass diese ekelhafte Damen heiraten soll. Wer möchte mit mir tauschen? Freiwillige vor!" „Die Frage ist wohl eher was du machst? Du bist v...