13. Kapitel

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Freds Sicht:

Bald würde es für mich nach Hause gehen. Ich sollte mich freuen, doch mein Herz war gespalten. Es freute sich auf meine Familie, doch es wollte nicht weg von der Frau, welche es liebte. Ein Teil in mir wollte bei Mar bleiben, endlich bei ihr sein. Egal unter welchen Umständen. Notfalls würde ein Weasley eben eine Todesserin heiraten. Alles wäre egal, solange ich an ihrer Seite sein könnte. Ich würde sie nachts verarzten, wenn sie von einer misslungen Mission heimkehrte. Ich würde ihre seelischen Wunden heilen, die sie von grausamen Taten davon trug. Ich wäre der Mann hinter der straken Frau. Doch ich würde all dies nur unter einer Bedingung tun. Der wahren Liebe.

Ich wusste, dass ich sie von ganzem Herzen liebte. Ich liebte sie bereits seitdem wir naive Teenager waren, die sich nur angeschrien hatten.

Sie war mein ein und alles und ich musste endlich wissen, was ich für sie war. War ich nur der Blutsverräter, der ihr vor die Füße geworfen wurde? Oder könnte ich jemand sein, dem sie ihr Herz anvertraut?

Ich hatte Angst vor der Antwort, doch ich hielt es nicht mehr länger aus. Die Gedanken plagten mich und machten mich rastlos. Ich fiel nicht in den Schlaf, konnte mich nicht entspannen. Was mir fehlte war Sicherheit.

Gedankenverloren, kaum Herr meiner Taten, schlüpfte ich in eine Hose und rannte los. Erst einmal zuvor war ich in Mars Zimmer gewesen und hatte dabei Dinge gesehen, die mein Herz zerstört hatten. Voller Mut öffnete ich leise die Tür zu ihrem Schlafgemach, ängstlich, wieder die Finger des dunklen Lords an ihr zu sehen. Doch er war nicht hier. Mar lag alleine in ihrem Bett und schlief seelenruhig. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob ich ihre Bettdecke an und legte mich zu ihr. Sofort wurde sie wach, ihre Stimme süß verschlafen aber auch erschrocken, „Fred, was machst du hier?"

Langsam rutschte ich näher an sie heran, wobei mir mein Herz bis ans Kinn schlug. Ich war unfassbar nervös, ob sie meine Berührungen zulassen würde. Ob sie mich in ihrem Bett ertragen könnte, dem Ort, wo ich am liebsten jede Nacht verbracht hätte, seitdem sie mich das erste Mal in Hogwarts unschuldig angelächelt hatte. Sanft legte ich meine Hand auf ihren wunderschönen Mund. „Nicht reden, Black. Hör mir zu.", ich sah wie in ihren kalten Augen tausende Fragezeichen auftauchten, doch sie nickte unterwürfig und ich strich sanft mit meinem Daumen über ihre vollen Lippen.

Engelsgleich blickte sie zu mir herauf, voller Erwartungen was nun passieren würde. „Zeig mir deine Hände", befahl ich mit sanfter Stimme und sie gehorchte. Verwundert präsentierte sie mir ihre kleinen zierlichen Hände. An einem Ringfinger steckte der Verlobungsring, den ich ihr unter dem Imperius-Fluch vor einer Horde kaltblütiger Todesser angesteckt hatte. Ich hatte ihn nicht ausgesucht und er gefiel mir auch nicht. Er passte ganz einfach nicht zu Mar. Der Ring war ganz schmal und unscheinbar, wahrscheinlich hatte ihn ein Todesser ausgesucht und gedacht, dass der Ring nach Weasley aussieht. Doch die Frau neben mir sah nicht aus wie Weasley. Sie war eine stolze Black. „Du trägst den Ring tatsächlich", stellte ich fest und berührte ihn dabei ganz leicht. „Aber du solltest ihn nicht tragen", unter Mars aufmerksamen Blicken nahm ich ihr den Ring wie in Zeitlupe vom Finger. Ich sah, wie ihr eine Träne in die Augen stieg, als ich sie von dieser erzwungen Verlobung befreite. Man hätte denken können, dass dies Freudentränen waren, doch trotz der Dunkelheit der Nacht sah ich den Schmerz in ihrem Gesicht.

Kaum hatte ich den Ring in meiner Hosentasche verstaut, begann sie bitterlich zu weinen. Sie schluchzte herzzerreißend und flehte mich an, „Lass mich wenigsten den Ring behalten. Bitte Fred. Lass mir ein Stück von dir hier, wenn ich dich schon gehen lassen muss." In diesem Moment traute ich kaum meinen Ohren. Überrascht zog ich sie an der Hüfte ganz nah an mich heran. Sofort vergrub sie ihren Kopf in meiner Brust. Ich spürte ihre heißen Tränen an meinem Oberkörper, als ich ihr sanft übers Haar strich. „Du möchtest wirklich etwas von mir hier behalten?", flüsterte ich, „Ich dachte, du wurdest gezwungen mich zu heiraten?"

In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt