Jahre zuvor, nachts, alleine, Mitten im verbotenen Wald, schrie ich mir die Seele aus dem Leib. So laut ich konnte, brüllte ich all meine Verzweiflung, all meine Wut und die Enttäuschung über dieses Leben hinaus. Alles, was ich mir in diesem Moment wünschte war, dass er in einem anderen Leben mir gehören würde. Dass in einem anderen Leben, einem anderen Universum, einer anderen Galaxie, Fred Weasley in mich verliebt sein könnte. Er würde freiwillig um meine Hand anhalten und mich küssen, weil sein Herz danach schreit, weil meine Berührungen das sind, wonach sein Körper verlangt.
All diese Erinnerungen kamen zurück, als er mir im hier und jetzt gegenüber saß. Während ich in der Vergangenheit geschwelgt hatte, lag sei Blick auf mir. Als ich dies bemerkte, war ich unsicher, ob seine Augen eiskalt oder einfach nur müde waren. Er sprach weder mit mir, noch konnte ich etwas in seinem Blick erkennen, also beschloss ich aufzustehen.
Ich hatte es kaum zwei Schritte weg geschafft, als ich seine Hand in meiner fühlte. „Geh nicht", bat er mich leise. „Fred ich muss noch-"
„Bitte, Mar", seine traurigen Augen trafen auf meine, „Ich brauche dich jetzt." Langsam setzte ich mich wieder zu ihm, dieses mal viel näher. Mutig schaute ich ihm direkt in seine wunderschönen Augen. Sie sahen aus, wie weiches Holz und himmlische Schokolade, von der ich so gerne kosten wollte.
„Du vermisst George bestimmt schrecklich, habe ich recht?", sprach ich den Gedanken aus, der mich seit Freds ersten Tag in Gefangenschaft beschäftigte. Sanft nickte er und senkte den Kopf so tief, dass ich sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Sein Körper bebte ganz leicht, so als würde er weinen, doch ich traute mich nicht nachzusehen. Stattdessen fuhr ich mit meinen Fingern sanft über seine. Fred ließ die Berührungen nicht nur zu, sondern umschlag sofort meine Finger eng mit seinen. So, wie er mich festhielt, sich regelrecht an mich klammerte, flogen sofort Schmetterlinge durch meinen Bauch, obwohl der Zeitpunkt gar nicht schlechter hätte sein können. Fred hatte allen Grund, zutiefst traurig zu sein und ich, egoistische Slytherin, dachte mal wieder nur an mich.
Mit einem Seufzen ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen und sprach die zweite Sache aus, die mich seitdem Fred unter unserer Gewalt stand, beschäftigte. Ich wusste, es würde kompliziert werden und meinen Tod bedeuten, doch es war das Richtige. Einmal in meinem Leben wollte auch ich das Richtige tun. „Fred, ich werde dich zurück bringen. Du wirst George und deine Frau wiedersehen. Ich verspreche es aber du darfst dich nie wieder fangen lassen. Sonst war alles umsonst. Du musst es versprechen. Ich werde dich kein zweites Mal retten können."
Mit jedem Wort aus meinem Mund hob er langsam den Kopf wieder an. In seinem Gesicht war, so wie ich es mir gewünscht hatte, wieder ein kleines Lächeln, welches mich dahin schmelzen ließ. Doch ich hatte ihm soeben versprochen, ihn zu seiner Frau zurück zu bringen. Spätestens jetzt war jeder Faser meines Körpers klar, dass ich ihn nicht behalten konnte. Fred Weasley würde nicht bei mir bleiben, ich ließ ihn wieder frei bevor er überhaupt mein war.
„Danke, Mar. Ich muss George unbedingt sehen. Ich bin sicher, er spürt, dass ich am Leben bin aber er wird wahrscheinlich schon verrückt vor Sorge sein", sanft nickte ich zur Bestätigung und schenkte ihm ebenfalls ein aufmunterndes Lächeln, welches er bestimmt gut gebrauchen konnte. „Und deine Frau wird sich auch freuen, wenn du wieder Zuhause bist", langsam stand ich auf und strich beim loslassen seiner Hand ein letztes Mal über seine langen Finger und seinen Ehering. Das Symbol, dass er einer Frau ein Versprechen gegeben hatte. Es war heilig und ich respektierte dies. Es würde das letzte mal sein, dass ich seine Hand gehalten hatte. Umso mehr speicherte ich diesen Moment in meinem Bewusstsein ab, für die Ewigkeit. Ich ließ in dieser Sekunde nicht nur seine Hand los, sondern auch ihn. Er würde wieder weg sein und mein Herz würde mit ihm gehen. Ich wusste nicht viel über die Zukunft. Doch eines war klar, ich würde ihn für immer lieben. Nur ihn.
Vielleicht würde er mich in einem anderen Leben auch lieben können.
Nur leise hörte ich Freds Stimme, als ich ging, „Meine Frau?"
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In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)
Fanfiction„Ich bin Fred Weasley, der arme Kautz, der Blutsverräter, wie ihr vermutlich sagen würdet, das arme Würstchen, dass diese ekelhafte Damen heiraten soll. Wer möchte mit mir tauschen? Freiwillige vor!" „Die Frage ist wohl eher was du machst? Du bist v...