7. Kapitel

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Am nächsten Donnerstag klopfte ich an der Tür zu Freds Zimmer, doch ich bekam keine Antwort. Nach ein paar Sekunden öffnete ich vorsichtig die Tür und fand ein leeres Zimmer vor. Sofort machte sich Panik in mir breit, dass er doch geflohen war. Ich hätte mich für ihn gefreut, doch es würde ebenso mein Untergang bedeuten.

Aufgeregt schaute ich aus dem offenen Fenster und prüfte, ob er sich abgeseilt hatte.

„Hast du gehofft, mich nackt zu überraschen oder wieso wartest du nicht, bis ich dich hinein bitte?", hinter mir stand ein lachender Fred, der tatsächlich einen Witz gerissen hatte. Ich lächelte ebenso, denn nun war er wieder fast der Alte. Doch noch etwas mehr gab mir Anlass für ein verschmitztes Grinsen. Fred war eben aus dem Badezimmer getreten und hatte sich nicht mehr als ein Handtuch um die Hüften geschlungen.

Es war das erste Mal, dass ich ihn Oberkörper frei sah und es übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Trotz der einigen Wochen, die er nun mittlerweile schon in diesem Zimmer eingesperrt war, waren seine Brust und Bauch sehr definiert. Seine Schultern wirkten, ohne dass er sie unter unnötigem Stoff versteckte, nochmal wesentlich breiter und seine Arme definiert und stark.

Fred wandte sich von mir ab, um sich Kleidung aus dem Schrank zu nehmen, doch ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. Er war meine Jugendliebe, von dem ich zum ersten Mal völlig fasziniert mehr sah, weswegen ich mir jedes Detail für die Ewigkeit einprägen wollte.

„Dir hängt da etwas Sabber, Black", witzelte er und verschwand im Badezimmer, um sich anzuziehen, während ich versuchte, meine Gedanken wieder aus der Gosse zu holen.

„Ich wollte dich fragen, ob du mich in die Winkelgasse begleiten würdest? Ich habe einen Geschäftstermin und muss noch einiges vorbereiten", fragte ich ihn durch die geschlossene Tür, „Ich könnte etwas Gesellschaft vertragen."

Als Fred aus dem Badezimmer trat, nickte er bestätigend, „Ich könnte auch mal raus aus diesen vier Wänden."

Zusammen gingen wir in die unterirdische Garage des Hauses, wo ich mit der Erlaubnis von Lucius eines meiner Autos geparkt hatte. In einem großen schwarzen Mercedes fuhren wir wenige Kilometer vom Gebäude weg, bevor ich uns beide samt Auto mit einem Knopfdruck apparierte. Danach tauchten wir auf einer leeren Landstraße, unweit von London, wieder auf. „Fluchtversuche nützen übrigens nichts, Weasley."

Fred schaute selig aus dem Fenster, „Ich hatte nichts dergleichen vor." Überrascht öffnete ich den Mund, entschloss mich aber lieber nichts zu sagen.

Kurz bevor wir von der Charing Cross Road in die Winkelgasse abbogen und eine magische Steinmauer passierten, sagte er schockiert, „Du kannst doch aber nicht mit dem Auto da rein, Mar!"

Überheblich zog ich die große schwarze Sonnenbrille ein Stück runter auf meine Nasenspitze, „Du weißt schon wer ich bin, ja? Natürlich kann ich das..."

Mit dem lauten Wagen fuhren wir in die besagte Gasse. Auch das Leben hier war anders geworden, als es früher gewütet hatte. Damals drängten sich alle möglichen Hexen und Zauberer eng aneinander vorbei, es herrschte immer lautes Treiben, besonders, bevor die Schule wieder los ging. Die bunten Geschäfte waren bis obenhin mit Leckerei und lustigen Dingen gefüllt gewesen. Doch heute waren viel weniger Menschen hier anzutreffen und bunt waren diese erstrecht nicht. Wenn man kein Todesser oder Voldemort-Sympathisant war, dann hatte man hier nichts mehr verloren. 

Langsam fuhren wir bei meinem Laden vor. Meine schwarze Höhle, war das angesagteste Nachtlokal unserer Zeit. Es war düster, verrucht, teuer und sexy, eigentlich genau wie ich. Fred und ich stiegen aus, als er mit großen Augen bereits die schwarze Fassade musterte. „Ich war so lange nicht mehr hier. Ich hatte schon ganz vergessen, wie groß das Gebäude ist."

„Du warst noch nie drin, oder?", fragte ich ihn und zeigte auf die große Eingangstür.

Aufgeregt schüttelte er mit dem Kopf und wir gingen hinein. Während ich mit einige Geschäftspartner sprach und noch Vorbereitungen für die nächsten Veranstaltungen traf, sah Fred sich begeistert und ganz genau um.

„Es ist wirklich schön hier", lobte er mich, als wir wieder auf die Straße gingen, um noch einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor wir wieder ins Gefängnis zurückkehrten.

Einige Läden, besonders die in der Nokturngasse, hatten sich gut gehalten und nahmen viel Geld ein. Auch die Zauberer-Bank Gringotts öffnete noch täglich ihre Türen, ganz im Gegensatz zu dem Laden, der Fed heiße Tränen in seine wunderschönen Augen trieb. Wir bleiben vor seinem ehemaligen Lebenstraum stehen, den er nur viel zu kurz leben durfte. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze war eines Tages der Laden in der Winkelgasse gewesen. Sein Bruder und er hatten all ihre Zeit, Geld und Willenskraft hineingesteckt und wurden belohnt. Sie hatten die Zeit ihres Leben, bevor Voldemort nach seinem Sieg alles platt machte.

Fred betrachtete traurig die Ruine, die eines Tages seinen Namen zierte. Er sackte regelrecht in sich zusammen und ich wagte es, ihm vorsichtig und möglichst aufmunternd über den Rücken zu streicheln.

„Ich kann mir kaum vorstellen, wie schlimm es für dich sein muss", flüsterte ich und bemerkte, wie Fred deutlich mit den Tränen ring. „Ich war seitdem nie wieder hier", seine wunderschöne Stimme zitterte leicht bei seinen Worten. „Vielleicht könntet ihr eines Tag-", ich wollte Fred Hoffnung machen auf eine bessere Zukunft. Eine Zukunft gemeinsam mit seinem Bruder in einem riesigen Scherze-Paradies, so wie es einst war. Doch ich hätte zu viel versprochen und er verdiente keine falschen Hoffnungen.

„Fred wir sollten langsam gehen, ich glaube nicht, dass du mit mir gesehen werden willst.", es machte mich traurig, was ich da sagte aber es war nun mal die bittere Wahrheit. Zusammen gingen wir wieder zum Auto und machten uns auf den Heimweg. Als wir in Malfoy-Manor ankamen, verabschiedete Fred sich von mir, bevor er wieder alleine in sein Zimmer ging, „Du, ähm ich meine der Ausflug, war netter als gedacht."

In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt