„Das Kleid steht dir unglaublich gut", sagte Fred sofort nachdem er mein Zimmer betreten hatte. Seine Augen verschlungen mich förmlich von oben bis unten und einmal ringsherum.
„Nein Fred, nicht das Kleid sieht gut aus. Ich sehe unfassbar aus.", zwinkerte ich ihm selbstverliebt entgegen. Damit hatte ich mein Gegenüber außer Gefecht gesetzt, denn plötzlich wusste er nicht mehr was er sagen sollte. Lachend schnaufte er und schüttelte amüsiert mit dem Kopf. „Aber du siehst auch nicht schlecht aus", merkte ich an und zeigte auf seinen neuen tiefschwarzen Anzug, welcher mit feinen Stickereien aus sündhaft teurem Garn übersäht war. „Danke", Fred ließ sich locker gegen die Wand hinter ihm fallen und strich langsam mit seinen großen Händen übers Jackett. „Er hing in meinem Zimmer. Ich bin sicher eine Frau mit exquisitem Geschmack hat ihn für mich ausgewählt."
„Anfertigen lassen", korrigierte ich ihn, „Doch was du über die Frau gesagt hast, stimmt auf jeden Fall. Diese Frau würde dich später übrigens gerne sprechen, wenn wir den Ball hinter uns gebracht haben."
Langsam tigerte er auf mich zu, bis er kurz vor mir stehen blieb. Ich spürte die Wärme seines perfekten Körpers und verlor fast meinen Verstand, als er mir zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht strich, „Würde Sie das gerne?"
Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Beinahe hätten er und sein Charme mich tatsächlich vergessen lassen, wie ernst die zu besprechende Angelegenheit war. Es ging nicht um ihn und mich, nicht um das Kribbeln, welches ich zwischen uns immer mehr spürte oder unsere Hochzeit.
Leise räusperte ich mich und trat ein paar Schritte zurück, um etwas Sicherheitsabstand zwischen uns zu bringen. Mein Herz raste, doch ich durfte es ihm nicht zeigen. Möglichst kalt und distanziert kämmte ich mir ein letztes Mal durchs Haar und antwortete ihm, „Ja, wir müssen unseren Plan besprechen."
Aus Freds Gesicht verschwand das kleine Lächeln und er zog sich nochmal den Anzug glatt, „Ja natürlich, du hast recht."
Anschließend gingen wir zusammen die Treppe hinunter. Fred hielt mein Kleid, sodass ich nicht darüber stolpern würde, bis ich sicher in der Eingangshalle von Malfoy-Manor ankam. Man konnte über ihn sagen was man wollte, doch seine gute Kinderstube vergaß er nie, Mrs. Weasley hatte ganze Arbeit geleistet.
Elegant reichte er mir seinen Arm, als sich die große Tür zum Ballsaal automatisch öffnete. Man merkte, wie wir beide noch ein letztes Mal tief durchatmeten, bevor wir uns in die Höhle voll Todessern warfen.
Ich hatte gehofft, dass wir den Abend ohne aufzufallen rumbringen könnten, doch bereits beim Betreten des Raumes lagen alle Augen auf uns. Der Weasley, ein widerspenstiger Blutsverräter, fiel natürlich sofort allen ins Auge. Ich war sicher, dass die Meisten ihm kein Stück über den Weg trauten und man konnte ihn das definitiv nicht verübeln, nicht einmal ich vertraute ihm wirklich.
Nach wenigen Minuten nahmen wir alle an einer großen Tafel Platz, wo das Dinner serviert wurde. Fred benahm sich währenddessen einwandfrei. Er wusste, mit all dem unterschiedlichen Besteck sauber umzugehen und sprach nur, wenn ihn jemand dazu aufgefordert hatte.
Als er eine äußerst verfängliche Frage von Pius Thicknesse, der machthabende Zaubereiminister, welcher ihm gegenüber saß, unheimlich diplomatisch und höfflich beantwortete, konnte ich nicht anders und legte ihm lobend eine Hand auf den Oberschenkel. Ich wollte ihm eigentlich nur ein unauffälliges Zeichen geben, dass er sich wirklich gut machte, doch ich hatte die Wirkung, die er auf mich hatte völlig unterschätzt. Überrascht zog ich die Hand weg, es tat mir, angesichts unserem bevorstehenden Abschiedes, einfach nicht mehr gut, ihn zu berühren. Es war wie ein Spiel mit dem Feuer, welches ich nur verlieren konnte.
Nach dem Essen begann die Musik lauter zu spielen und die ersten Pärchen betraten die Tanzfläche. Verträumt beobachtete ich sie und wünschte mir, auch mit meinem zukünftigen Ehemann übers Paket zu wirbeln. Jedoch würde Fred weder mein Ehemann werden, noch wusste ich, ob er überhaupt tanzen konnte.
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In another life - Mar Black (Fred Weasley FF)
Fanfiction„Ich bin Fred Weasley, der arme Kautz, der Blutsverräter, wie ihr vermutlich sagen würdet, das arme Würstchen, dass diese ekelhafte Damen heiraten soll. Wer möchte mit mir tauschen? Freiwillige vor!" „Die Frage ist wohl eher was du machst? Du bist v...