1. Seltsame Begenung

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"Loup, würdest du die Güte besitzen und mir meine Frage beantworten? " Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah meine Mathelehrerin Frau Dudke vor mir stehen und wie die ganze Aufmerksamkeit der Klasse auf mir liegt. Ich hatte in den letzten Tagen viel über den Tod meiner Elter nachgedacht. Sie sind zwar schon zwei Jahre Tod, aber erst jetzt wird mir bewusst das ich alleine bin. Ich hatte nie Freunde in der Schule und sogar im Kindergarten blieb ich lieber auf Distanz als mit den anderen Kindern zu spielen. Erst jetzt fällt mir auf wie alleine ich ohne meine Elter gewesen wäre, aber Mum und Dad waren immer für mich da wenn ich sie brauchte. Aber da sie jetzt für immer weg sind... habe ich keinen an den ich mich wenden kann. Seit dem Autounfall von uns - bei dem ich als einzigste überlebt habe - habe ich mit keinem mehr richtig gesprochen und ich habe langsam das Bedürfnis mich auszusprechen. Naja ich habe meinen Hund Cupcake aber der kann mich ja nicht wirklich verstehen. Cupcake ist ein hell brauner Borda Colli, den mir meine Eltern zum 12 Geburtstag geschenkt haben. Ich hatte mich so über ihn gefreut und tue es heute noch, da er immer für mich da ist wenn ich traurig bin. Aber richtig mit ihm reden... also so das er mir antwortet... geht ja nicht.

Durch ein Räuspern kam ich wieder in die Realität zurück. Frau Dudke schaute mich immernoch abwartend an. "Nun Loup wie lautet deine Antwort?" fragte mich die alte, aber nette Frau. "Entschuldigen sie, darf ich kurz raus frische Luft schnappen? Mir ist ziemlich schlecht." und das war noch nichtmal gelogen, mir war wirklich schlecht und mein Kopf dröhnte. Sie lächelte mich warm an und nickte. Ich stand auf und ging, mit den Blicken der anderen auf mir, aus der Klasse.

Als ich draußen auf dem Schulhof stand und die frische Luft einatmete, hörte ich plötzlich hinter mir im Wäldchen des Schulhofes ein knacken. Ich drehte mich langsam um und sah hinter einem Baum einen großen silbernen Wolf der mich anstarrte. Ich bekam Panik und wollte so schnell wie möglich weg von dort. Aber stopp. Wenn man einem Rauptier gegenüber steht sollte man bloß nicht davon rennen, da es einen dann als Beute sehen könnte. Also ging ich langsam rückwärts zum Eingang und ließ den Wolf nicht aus den Augen. Dieser machte es mir nach und starrte mich auch weiterhin mit seinen grau/schwarzen Augen an. Als ich schon fast am Eingang war hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Kopf: " Hab keine Angst Loup und halte nach dem Wesentlichen ausschau." ich dachte zuerst diese Stimme käme vom Wolf aber als ich zu der stelle sah wo er gestanden hatte, war er nicht mehr. So ging ich zurück in die Klasse und überlegte die restlichen Unterrichtsstunden was es mit diesem Wolf auf sich hatte.

Als es dann nach gefühlten 3 Stunden klingelte dürfte ich dann auch endlich nach Hause. Ich sprintete aus dem Klassenzimmer und kam dann schwer atmend vor meinem Fahrrad zum stehen. 3251... KLICK und mein Fahrradschloss ging auf. Nun konnte ich in das Wochenende fahren und mich entspannen. Loup du hast es wiedermal geschafft die Schulwoche auszuhalten und Klopfte mir gedanklich auf die Schulter. "WOCHENENDE ICH KOMME!!!" Nun habe ich genügend Zeit mir Gedanken über meine seltsame Begenung zu machen.

How to Live Like a Wolf [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt