6. freude und trauer, freundlichkeit und hass

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Ich riss die Augen bei seinen Worten auf. "Wirklich?" Mein Herz schlug ganz schnell vor Aufregung und ich freute mich unglaublich.
"Ja ich finde das ist etwas das jeder können sollte. Auserdem haben wir dann etwas zu tun"
Ich strahlte über das ganze Gesicht, obwohl das wohl nur etwas war das er unterhaltung verstand. "Danke, dass würde ich toll finden. Wann fangen wir an?"
Er grinste "Ich würde sagen sofort" und ging einfach voraus durch einen weiteren Gang in der Höhle.
Ich wickelte mich eng in das Fell und hüpfte ihm hinterher. So war meine Entführung nur noch halb so schlimm. Zumal er sich mühe gab, dass es besser wurde. Neugierig sah ich mich um, denn mir war nicht aufgefallen, dass die Höhle noch tiefer in den Berg ging.
Wir kamen in eine art Studierzimmer in dem einige Regale standen und sogar ein alter Sessel.
Staunend sah ich mich um, denn mit menschlichen Möbeln hatte ich wirklich nicht gerechnet. "Das ist ja toll! Fehlt nur noch ein Bett und es ist hier richtig gemütlich" ehrfürchtig sah ich mir die Buchtitel an, auch wenn ich nicht lesen konnte was auf den Bucheücken stand.
Er seuftze "Felle sollten es auch tun, aber ja die kleine Höhle ist sicher wärmer "
"Natürlich tun es auch Felle. War nur ein Traum, mal wieder in einem Bett zu schlafen. Da du ein Sessel hast, dachte ich mir, ich äußere diesen Wunsch mal." Schließlich war er im Moment so gönnerrisch.
Er grinste etwas "Ich finde du hast schon ziemlich viele Wünsche geäußert. Aber ja konzentrieren wir uns erstmal aufs lesen"
Ich musste ein lachen verkneifen, da ihm meine Wünsche wohl zu viel würden, obwohl er einen Berg voll Gold hatte. "Wie fangen wir an?" Fragte ich trotzdem motiviert und er ging zu einem Regal in dem auch Blätter und eine Schreibfeder standen "Lesen lernt sich am besten beim schreiben"
Ich sah die Sachen neugierig an und wurde richtig aufgeregt. "Ok, was soll ich machen?"
Er zeichnete ein paar Buchstaben auf ein Blatt untereinander "Damit kannst du anfangen"
"Ok..." Ich versuchte sie nach zu schreiben, was jedoch sehr viel krakeliger aussah als bei ihm. "Und wie spricht man sie aus?" Fragte ich, während ich versuchte, dass sie so schön aussahen wie die von ihm."Der erste ist ein a, der zweite ein e, dann ein i. Dann ein u und das was wie ein umgedrehten u aussiht ist ein n und das letzte ein s"
Leise sprach ich sie nach, doch sie mir zu merken, war schwerer als gedacht. "Also wenn ich diese Buchstaben kann, kann ich lesen?" Fragte ich hoffnungsvoll und hatte schon wieder vergessen wie zwei ausgesprochen wurden. Naja wäre auch zu schön, wenn ich das innerhalb weniger Minuten könnte.
Er lachte etwas "Das sind fünf. Es gibt sechsundzwanzig und dann noch ä, ö, ü und Kombination wie sch oder eu"
Ok, nun qualmte mein Kopf. "Soviel? Wie lange hast du gebraucht, bist du lesen konntest?"
"Ich wahr etwa 5 als ich das gelernt hab also etwa ein Jahr. Ich schätze du schaffst es schneller." Das munterte mich etwas auf, auch wenn ich ein Jahr sehr lange fand. "Hoffentlich, ich kann es kaum erwarten, das erste Buch zu lesen."
Drazan schmunzelte "Du musst eben jeden Tag üben. Also ließ nochmal vor"
Ich bemühte mich die Buchstaben zu wiederholen, bis ich ins Stocken geriet. Ich wusste das E und N nicht mehr. Die anderen hatte ich mir merken können. Doch meine Schrift war immer noch mies.
Er erklärte mir nochmal die Buchstaben und meinte "Schreib das Blatt ich muss was erledigen"
Ich nickte und wusste nicht, ob ich erleichtert war oder enttäuscht. Auf der einen Seite hatte ich schon lange niemanden mehr zum reden gehabt und auf der anderen war er ein Drache, der mich entführt hatte und drohte mich zu fressen. Ich schrieb das Blatt voll und versuchte meine Lage einfach zu akzeptieren. Vor dem Frühjahr, war eine Flucht unmöglich für mich, also musste ich mich mit ihm arrangieren.
Nach knapp einer Stunde, hatte ich sowohl die vor, wie auch die Rückseite beschriftet. Daher nahm ich mir ein Buch und ein neues Blatt. Auch wenn ich noch nicht wusste welche Buchstaben es waren, schrieb ich nun reihenweise auch andere Buchstaben. Meine Schrift wurde besser, obwohl sie immer noch nicht so schön war wie seine. Auf jeden Fall war mir so nicht langweilig und ich konnte mich ablenken. Etwa eine weitere Stunde später betrat er wieder die Bibliothek und sah das ich tatsächlich noch schrieb. Allerdings auch das ich mir einfach ein Buch genommen hatte. Es überraschte ihn wohl wie fleißig ich wahr denn er sagte nichts und so fragte schließlich ich "Kannst du mir sagen, welche Buchstaben das sind?"
Ich hatte fünf weitere Buchstaben dazu genommen.
Er betrachtete kurz das Blatt und nickte "Das sind jetzt das d, das r, das l, das t und das f"
Ich ließ mir von ihm zeigen, welcher Buchstabe wie ausgesprochen wurde und malte daneben etwas, dass mit dem Buchstaben begann um es mir besser zu merken. "Danke. Wenn ich mir die merken kann, sag ich Bescheid." Schon übte ich wieder, denn mein Hirn saugte das gelernte regelrecht auf. Nun wo ich den holprigen Anfang überwunden hatte, war ich Feuer und Flamme.
"Ich denke du hast für heute genug geübt"
Ich rieb mir kurz über die Augen und wollte schon widersprechen, doch vermutlich hatte er recht, denn ich musste schon blinzeln, damit ich die Buchstaben erkennen konnte. "In Ordnung" Murmelte ich trotzdem leicht enttäuscht und streckte mich ausgiebig.
Er grinste ein wenig "Ich hab noch eine Überraschung"
Überrascht sah ich ihn an, denn damit hatte ich nicht gerrechnet. Zumal er plötzlich so nett war. "Was denn für eine?" Fragte ich neugierig und ging Richtung Haupthöhle. Mittlerweile hatte ich auch Hunger.
Wir gingen zurück in der Haupthöhle und von da aus in die, soweit ich sehen konnte letzte Nebrnhöhle. Es war die kleinste, doch dort brannte ein kleines Feuer. Auserdem gab es einen Tisch mit 2 Stühlen und eine art Nischen in der Wand wahr voller Felle Kissen und Decken. Als ich sah was er für mich organisiert hatte, kamen mir die Tränen. Ich umarmte ihn einfach, auch wenn er ein Drache war und mich entführt hatte, niemals zuvor, hatte jemand sowas für mich getan. "Danke." hauchte ich erstickt und drückte ihn so fest ich konnte. Danach wischte ich die Tränen fort und flitzte zu der Schlafniesche und warf mich in die Kissen und felle. "Ist das alles für mich?" Ich konnte es kaum glauben. "Äm ja ich dachte so ist es wärmer"
Ich nickte und lächelte dankbar obwohl er wohl nur verhindern wollte das ich erfror. "Es ist toll. Vielen Dank." Ich hatte Mühe aus dem Nachtlager wieder raus zu kommen, denn die Kissen und Felle waren unglaublich weich.
Drazan lächelte leicht und kniete sich plötzlichüber mich so das ich nicht raus kam "Es ist kein Bett aber ich dachte besser als nichts und auch sehr viel bequemer "
Als er sich plötzlich so nahe war, musste ich schlucken und meine Wangen wurden heiß. "Äh...ja viel bequemer." stammelte ich und traute mich kaum zu atmen vor Anspannung. Da ließ er den Abstand zwischen uns verschwinden und küsste mich relativ sanft. Mein Herz blieb beinahe stehen, ehe es zu rasen begann, als seine Lippen sich unsagbar sanft auf die Meinen legten. Es war nicht unangenehm und ein seltsames Kribbeln kroch über meine Wirbelsäule. Natürlich hatte ich schon gesehen, wie andere sich küssten, doch nie damit gerrechnet es selbst zu erleben. Es war doch ein Zeichen der Zuneigung, oder irrte ich mich? Aber er tat das einfach so ohne mich zu fragen und er hatte mich doch entführt und... und er war ein Drache. Das er sich von mir überhaupt angezogen fühlte, war ein Wunder.
Und das ich unter ihm gefangen war war irgendwie beängstigend, doch auch irgendwie... angenehm. Das war verwirrend.
Zu verwirrend.
Ich wollte Abstand zwischen uns haben! Und ich wollte schon gar nicht das er auf dumme Ideen kam! All die Jahre die ich auf der Straße gelebt hatte hatte ich das verhindern können und nun.
War er nur deshalb plötzlich nett. Oh himmel verstand er vielleicht DAS unter Unterhaltung!?
Bevor ich das zuließ würde ich ihn töten, nein ich konnte ihn ja gar nicht töten. Ich würde ihn anflehen. Auch wenn das absolut erbärmlich war.
Keine Ahnung woher ich die Kraft nahm doch ich sties ihn weg und er landete unsanft auf dem Hintern.
Ich war aus den fellen raus eh er wieder aufgestanden war. "Was soll der Mist?'
Ich blickte ihn trotzig an "Du kannst mich nicht einfach küssen!"
"Wieso nicht? Ich war doch wirklich nett zu dir"
Wow er war wirklich noch bescheuerter als die Menschenmänner! Was viel ihm verdammt nochmal ein!?
Wut kochte in meinem Magen und ich konnte kaum noch atmen, schon gar nicht mehr denken. Einen Herzschlag lang sah ich ihn noch an. Im nächsten Moment hielt ich eins der Kissen in der Hand und schleuderte es ihn mit ganzer Kraft ins Gesicht.
Der Drache starte mich an. Seine Augen waren weit aufgerissen. "Was soll der scheiß!?"
Allein diese Frage!
Ich hielt Noch immer das Kissen in der Hand und holte wieder aus.
Er fetschte erzürnt die Zähne. "Wag es ja nicht!"
Doch das konnte mich auch nicht mehr aufhalten!
Nur diesmal sah er es kommen.
Seine Hand fuhr hoch und fing das Kissen ab.
Zischend riss er es aus meiner Hand und ließ mich dabei nicht einen Moment aus den Augen.
Ich war kurz davor mich auch ohne Kissen auf ihn zu stürzen und sein hübsches Gesicht mit meinen Fäusten zu bearbeiten. Aber so dumm war ich dann doch nicht. Dies hier war seine Höhle, hoch oben auf einem Berg und niemand würde meine Schreie hören. Nicht das überhaupt jemand zur Rettung dieser verhassten Person herbei eilen würde...
Eigentlich war noch nie jemanden so nett wie er. Doch offenbar hatte er ja auch nur Hintergedanken.
Und ich hatte ihn gerade angegriffen. Sicher würde er mich nun wieder anketten und die Möbel verbrennen eh er....
Mir liefen plötzlich Tränen über die Wange doch er tat nichts von all dem. Er wurde zum Drachen und war Weg.

A Heart of Gold is Always coldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt