Es dauerte ganz sicher mehr als eine Stunde bis er zurück kam doch bei meinem halb erfrorenen Anblick schien er tatsächlich erschrocken. Er dachte wohl ich hätte das nur gesagt um ihn aufzuhalten.
Schon verschwand er wieder und kam mit einem Fell zurück. Meine Lippen waren Blau doch ich wisperte leise "Danke'
Um es mir zu geben kam er immer näher auf mich zu. Sein Gang war fließend und raubtierhaft, wie der eines mächtigen Jägers, der sich seiner beute näherte. Es kostete mich alle übrige Kraft, still sitzen zu bleiben, ganz besonders als er mir das Fell um die Schultern legte.
Leise flüsterte ich "Das kann ich selber" doch eigentlich dachte ich nur bleib blos weg von mir. Denn ich hatte nicht vergessen was er war und es benötigte sicher nur einen einziger Biss seiner verborgenen Zähne um mich zu zerteilen.
"Es sollte für einen Menschen doch eine Ehre sein wenn ein Drache sich um ihn kümmert" sagte er nicht gerade begeistert über mein Äußerung und ich schluckte schwer.
Er fuhr fort, mich in die Felle zu packen und hörte erst damit auf, als ich von drei Schichten umwickelt war
Er betrachtete mich erneut und ich glaubte etwas wie Sorge zu erkennen eh er davon lief und ich erleichtert aufatmete weil er mir nicht mehr so nah war.
Als er mit ein paar dicken Ästen zurückkam lies er sich nicht anmerken ob er es gehört hatte. Doch mir war das ohnehin egal. Ihm war sicher so oder so klar das ich Angst vor ihm hatte. Und das sollte sich auch im nächsten Moment nicht ändern . Eher im Gegenteil denn er entzündet das Feuer nicht mit Feuersteinen oder, was ich mir auch hätte vorstellen können, indem er Feuer spuckte. Nein, er nahm den ast lediglich in die Hand und im nächsten Moment stand er in Flammen. Flammen die ihn auch in Menschengestalt nicht das Geringste auszumachen schienen.
Ich hätte wohl panik bekommen wenn es mir durch dieses Feuer nicht deutlich wärmer geworden wäre. Sofort rückte ich dichter heran, eh ich wieder zu ihm sah. Der Feuerschein tanzte auf seinen Muskeln und mir kam eine Frage in den Sinn "Frierst du gar nicht?" Immerhin trug er oben rum nichts und es war hier wirklich kalt.
Er schüttelte den Kopf "In mir herrscht Feuer ich bin schließlich ein Drache. Wir frieren niemals"
"Hast du es gut." Murmelte ich und rollte mich vor dem Feuer zusammen. Hätte ich diese Fähigkeit wäre das Leben auf der Straße weit einfacher. "Ich dachte Drachen können nur Feuer spuken" dachte ich laut doch er ignorierte diese Aussage einfach.
Tja...
Ich war nur seine Gefangen die ihn ständig mit menschlichen Bedürfnissen nervte. An seiner Stelle würde ich auch nicht mit mir reden. Trotzdem hatte ich eine weitere Frage. "Was genau erwartest du jetzt eigentlich von mir? Du willst ja von mir unterhalten werden." Nicht das ich überhaupt vor hatte ihn zu unterhalten doch wenn ich fliehen wollte musste er glauben das ich mich meinem Schicksal ergab.
Seine Augen ruhten auf meinem Gesicht doch weil er nichts sagte fragte ich „Soll ich etwa deine Höhle putzen oder was?" das war zwar keine unterhaltung sondern eher eine Möglichkeit wie ich mich nützlich machen könnte. Eigentlich war das sowieso eine dumme Frage, denn ich sollte ihn erst gar nicht daran Erinnern. Sondern einfach mit dumm rum siten zufrieden sein. Aber ich wollte es wissen. Ich wollte wissen wie mein zukünftiges Leben aussehen sollte. Seine Antwort war daher sehr unbefridigend. "Das zeig ich dir morgen. Ich will endlich schlafen"
Oha, dass klang so, als würde es mir nicht gefallen. Doch fürs erste sollte auch ich schlafen. Zu wissen das mich hier keiner angreifen oder beklauen konnte, war tatsächlich beruhigend. Weshalb ich kurze Zeit später auch eingeschlafen war.Als ich am nächsten Morgen aufwachte gähnte ich müde und streckte mich kurz. Ich hatte tatsächlich recht gut geschlafen doch hatte nun wieder Hunger und war froh, dass er das Reh noch nicht weg geräumt hatte. Daher, auch wenn es mich Überwindung kostete, Schnitt ich mir ein weiteres Stück ab und hielt es über das kleiner gewordene Feuer.
"Wie heißt du eigentlich?"
Kurz war ich kurz erschrocken, da ich so versunken in die Flammen gesehen hatte das ich gar nicht bemerkt hatte das er ebenfalls wach war. "Ich heiße Tiara und du?"
Er seuftze leise "Soweit ich mitbekommen habe nennen die Menschen mich Cinderdust"
Ich hob die Augenbrauen den das klang nicht so als ob das wirklich sein Name war. "Klingt schrecklich. Und wie soll ich dich nennen?" Das reden lenkte mich ab, sodass ich tatsächlich besser das Fleisch herunter bekam.
"Du willst mich nicht so nennen?" Er wirkte irgendwie überrascht.
Ich sah ihn fragend an. "Naja, so wie du sagtest, dass wir Menschen dich so nennen, schien es mir nicht dein richtiger Name zu sein. Wenn du mir deinen Namen nicht nennen willst oder sagst wie ich dich nennen soll, bekommst du scheußliche Spitznamen von mir"
Er seuftze und war wohl mal wieder genervt von mir "Also schön mein richtiger Name ist fjársjóður"
Ich versuchte das Auszusprechen doch es war als würde ich über meine eigene Zunge stolpern.
Das war das erste Mal das ich ihn ehrlich lachen hörte. Es klang rein wie ein tiefer Glockenschlag.
Mein Versuch das Auszusprechen hatte ihn offenbar sehr amüsiert. Grinsend erklärte er "In eurer Sprache wäre es Drazan"
Der Name passte deutlich besser zu ihm. "Wieso sagst du das nicht gleich. Willst du wirklich lieber, dass ich dich wie die anderen Menschen nenne?"
Er schwieg kurz und seuftze dann "Ich dachte nicht das es einen Menschen überhaupt interessieren würde"
Seine Worte klangen abwertend und einsam zugleich. Ob es wohl viele seiner Art gab?
"Hast du denn je mit einem Menschen längere Zeit gesprochen, der auch wusste wer du bist?"
"Wenn sie wüssten das kein Mensch sondern ein Drache vor ihnen steht würden sie mich töten oder einsperren"
Da hatte er vermutlich recht. "Da Stimme ich dir zu. Aber so kannst du nicht beurteilen, ob nicht andere auch Interesse an deinem Namen hätten."
Er seuftze schon wieder. Das hieß wohl soviel, wie du Unterhaltung war beendet oder zumindestens das Thema. Da ich eh nicht weg kam und sonst niemanden zum reden hatte, wollte ich aber nicht einfach schweigen und fragte "Wie alt bist du? Du siehst aus wie Mitte zwanzig, bist aber bestimmt viel älter."
Er lachte kurz, diesmal war es nicht mehr ehrlich sondern wieder eher arrogant "viel viel älter ich könnte mindestens dein ururgrosvater sein"
Immerhin antwortete er. Das hieß ich schlug mich wohl nicht schlecht damit ihn zu unterhalten. Auch wenn das nicht wirklich mein Ziel war. Allerdings war das auch keine wirkliche Antwort schließlich hatte er keine Zahl genannt. "Du antwortest nicht gerne, wenn es um dich geht, oder?" Denn ich musste ihm alles aus der Nase ziehen oder bekam eine ausweichende Antwort.
"Ich hab das Gefühl Menschen sind sehr neugierig"
Nun musste ich lachen. "Vielleicht aber was soll ich sonst den ganzen Tag machen, als mich mit meinem Entführer zu Unterhalten? Außerdem will ich etwas mehr über dich erfahren. Schließlich werde ich eine ganze Weile hier sein." Und vielleicht plaperte er ja ausversehen eine Schwäche aus. Die mir zur Flucht verhalf.
Doch er stand nur auf und gähnte "Stimmt ich sollte mir wirklich etwas besseres für dich einfallen lassen. Vielleicht lass ich dich ja doch die Hölle putzen"
Na toll. Im einen Moment sagte er das ich das nicht tun musste im anderen dachte er plötzlich darüber nach. Ich musste dringend irgendwie fliehen. Seiner Willkür und seinen Launen ausgesetzt zu sein, ertrug ich auf Dauer nicht.
Wie aus dem Nichts fragte er auf einmal "Gibt es eigentlich irgendwas das dich Interessiert?"
Ich hob die Augenbrauen und er erklärte "Naja sowas wie Nähen, Zeichnen, Kochen, Lesen, Jagen und womit immer ihr Menschen euch sonst noch die Zeit vertreibt.
"Nein"
Leise seuftze er und ich wurde ein wenig sauer. Immerhin hatte ich genug mit überleben zu tun und keine Zeit für Zeitvertreib. Wieso fragte er das überhaupt "Wenn du willst das ich mir ein Hobby suche um dich nicht die ganze Zeit zu nerven kannst du mich auch gehen lassen"
"Nein" war die zu erwartende Antwort doch da ich nun damit angefangen hatte konnte ich nicht so einfach aufhören.
"Bitte ich bin dir doch nur ein Klotz am Bein" Es war mir egal, ob ich ihn anbetteln musste. Ich hatte auch auf der Straße jeden Tag um Geld gebettelt und alle Hemmungen verloren "Bitte lasst mich gehen."
Er seuftze schwer und sein Gesicht wurde hart "Hast du schon mal daran gedacht das ich dich gar nicht gehen lassen könnte. Selbst wenn ich es wollte. Stell dir vor jemand siht dich. Keiner hätte mehr Angst vor mir. Obwohl das vermutlich nicht mal nötig wäre denn du würdest erzählen das ich auch in Menschengestalt herum laufen kann und das darf auf keinen Fall bekannt werden. Oh nein du wirst diesen Ort nicht verlassen. Jedenfalls nicht lebrnd"
Mein Rücken wurde steif. Verdammt daran hatte ich tatsächlich noch nicht gedacht, doch ich straffte die Schultern und sagte "Ich würde es niemanden verraten."
Er lachte ungläubig und seine Antwort triffte vor Sarkasmus "Nein natürlich nicht"
Noch bevor ich zum Sprechen ansetzen konnte, sagte er "Du würdest mich schon allein deshalb verraten weil diese Information einige Münzen wert seien sollte"
Vor Wut drohte ich meine Beherrschung zu verlieren. "ICH BIN NICHT KÄUFLICH"
Er schnaubte "Alle Menschen sind das"
"Ich bin anders als die anderen Menschen!" Protestirte ich und er schnaubte. "Dann Würde mich Wirklich interessieren, warum du Angst vor mir hast. Ich hab dir immerhin nichts getan. Ich hab dur kleidung und essen gegeben und doch erträgt du kaum meine nähe"
Er hatte das seuftzen also bemerkt.
"Weist du mich würde interessieren warum du überhaupt zu denen zurück willst die dich einem Drachen zum Fraß vorgeworfen haben. Ich wöllte mit solchen Leuten ja nichts zu tun haben. Oder gibt es da jemanden der auf dich wartet?"
Ein Lachen stieg in mir auf obwohl es eigentlich nicht im geringsten lustig war. Doch es war lächerlich. Ich war abschaum aus der Gosse. Angeblich das Kind eines Dämons. Niemand würde auch nur auf die Idee kommen...."Nein"
"Das Dachte ich mir. Sicher hattest du es überhauptnur mit Abschaum zu tun" Er sah mich direckt an. Ein uralter Drache, grausam und gnadenlos, wunderschön und sowas von selbstbewusst das er meinte "Dann sollte das hier doch eine Willkommene Abwechslung für dich sein."
Noch eingebildeter ging es ja wohl kaum.
"Wilkommen!? Ich bin deine Gefangene! Du bist so... " mir fehlten die Worte doch er lachte nur und ging zum Höhlenausgang. Dabei wurde er zum Drachen und zack war er weg.
Den restlichen Tag bekam ich ihn nicht mehr zu Gesicht. Auch nicht als ich am Abend einschlief.
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A Heart of Gold is Always cold
RomanceUm einen Drachen zu besänftigen muss ihm jemand geopfert werden. Das weiß jeder. Aber was stellt der Drache danach mit seinem Opfer an ? Achtung 18+ Dont like dont read