Kapitel 20

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Ich wachte mitten in der Nacht auf weil ich mal wieder schlecht geschlafen hatte, ich hatte das in letzter Zeit öfters. Ich träumte von Jeff. Er tat Dinge, die eben ein Mörder tat, aber das ist nicht das Schlimme, das Schlimme ist, das ich das von ihn nicht kenne, und ich Angst habe das er das tun wird. Obwohl, er tut es schon, nur eben nicht in meiner nähe. Ja ich habe so langsam Angst vor ihm. Er hat mich bereits gewarnt, ich solle ihn nicht überstrapazieren, aber was wenn es mir unbewusst und aus versehen passiert? Er wird sich nicht immer beherrschen können. Und Jack? Warum bin ich überhaupt mit zwei Mördern befreundet? Okay, irgendwie sind es ja auch nur Menschen und sie sind gewisser maßen auch normal, aber wo bin ich da nur rein gerutscht? Was läuft Falsch bei mir? Ich kann ja nicht mal Yvo von ihnen erzählen, weil ich sonst Angst um sie haben müsste. Ich darf nichts als zu schweigen und in meinen Gedanken und meiner Angst unter zu gehen. Es ist nicht cool mit einem Mörder wie Jack oder einem Psycho Mörder wie Jeff befreundet zu sein und in einer Beziehung mit einen von den beiden zu sein, kann ich mir beim besten Willen nicht Ansatzweise vorstellen. Vor allem, Jeff ist ja auch noch eine Nummer schlimmer als Jack. Früher schwärmte ich von den Story's und den Pasta's. Und jetzt? Jetzt wünschte ich, ich sei wer anderes und wüsste nicht das es überhaupt solche Story's gibt oder gar sie! Ich schnappte mir mein Handy um zu gucken ob es was neues gab obwohl ich das um 2 Uhr Morgens bezweifele . Trotzdem gab es eine Nachricht. "Sweet Dreams" Ich starrte die Nachricht einfach nur an. Der Nutzer hat mich geblockt. Was war das? Nein, was ist das? Ich hab auch so schon Angst. Sollte ich Jack schreiben? Der ist sicher um dieser Uhrzeit Leute umbringen. Ich störe ihn besser nicht, oder doch? Ich mach mir zu viele Gedanken, aber zu recht, bei so einer Nachricht. Ich behalt es besser erstmal für mich.

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"Man, Liv, Was ist los mit dir? Du bist so komisch! Du solltest nicht komisch sein, in ein paar Tagen ist der Ball. Und das schlimme ist, du hast noch keine Begleitung." Ja es stimmt, in fünf Tagen ist schon der Ball und Yvo geht mit Maik hin, ich geh solo. Schade um das Kleid aber so soll es sein. "Es ist nichts, außerdem stört es mich nicht, das ich solo gehe, merk es dir endlich." Das nichts ist, stimmte so gar nicht. Ich bekomme diese Nachricht, jede Nacht, jedes mal ist es aber eine andere Nummer. Mein Schlaf besteht aus 0,0%. Ich hab auch mit Jack drüber gesprochen, als er sich mal gemeldet hat, er meinte ich solle mir keine großen Gedanken drum machen, er hat steht's ein wachendes Auge über mich. Das mag sehr Stalker Haft klingen, aber ich bin ihm verdammt dankbar dafür. Was mich aber beunruhigt ist, das Jack länger nichts mehr von Jeff gehört hat, okay, ich so wie so nicht aber das bereitet mir schon Sorgen. "Liv, Liv, Liv! Verdammt Liv!!" Ich zuckte zusammen und sah Yvo perplex an. Huh seit wann ist Maik denn hier? Wo überhaupt sind wir? "Was ist verdammt nochmal los mit dir? Du bist so abwesend und zerstreut."
"Hey Maik" sagte ich immer noch verwirrt. "Wo sind wir?" Ich sah mich um. Yvo seufzte laut auf. "Im Einkaufs centrum, Maik muss was holen." Antwortete Yvo. "Oh" gab ich nur von mir. Ich sah mich zerstreut um. "Macht es euch was aus, wenn ich nach Hause gehe?"
"Schaffst du das, sollen wir dich fahren oder begleiten?"
"Yvo."
"Ja okay, pass auf dich auf." Ich nickte und verließ das Gebäude, an der Ampel holte ich schließlich meine Kopfhörer raus und stöpselte sie ein. Machte Musik an und ignorierte jeden Menschen. Was ist los mit mir? So geht das nicht weiter. Ich bereite Yvo nur unnötige Sorgen. Aber diese Nachrichten hören auch nicht auf. Ich weiß nicht wohin damit. Ich bin überfordert. Ich will nicht in meiner Haut stecken. Oder schreiend weg rennen. Das wird mir zu viel. Ich kann nicht mehr. Zwei Mörder als Freunde, der eine verschwindet und macht irgendeine scheiße, der andere ist sowas wie ein Bodyguard, du selbst lebst mittlerweile in Angst, deine beste Freundin macht sich Sorgen und ihr Freund auch, du musst alles in dich hinein fressen, und dann noch der Ball. Wie überwältige ich das alles? Ach ja gar nicht, ich ignoriere es so gut es eben geht, weil ich hab sowas wie eine Schweigepflicht. Wie bin ich da nur rein geraten?

Ich lief gegen jemanden, fiel auf den Boden. Erst jetzt war ich wieder in der Realität. Auf zu stehen, traute ich mich aber nicht, mir fehlte irgendwie die Kraft. Ich rieb mir mein Kopf und sah die Schuhe desjenigen an, in den ich rein gerannt bin. Ich sah nach oben und mein Mund öffnete sich langsam. Ich zock meine Kopfhörer raus und ließ mir von Jack auf helfen. "Du rennst wohl gerne in mich rein" sagte er mit einem verschmitzten lächeln. Ich sah ihn nur an. "Sorry." Ich wollte mein Handgelenk aus seiner Hand ziehen und mich zum gehen wenden. Aber sein griff wurde stärker. "Was ist los, Liv?" ich sah ihn etwas sprachlos an. Sollte ich ihm mein Herz ausschütten? Schließlich ist er einer von den wenigen, den ich alles sagen kann. Also entweder er oder Jeff, da es ja auch um sie geht. Oder sollte ich doch besser alles in mich rein fressen? Aber ich kann ihm ja vertrauen. Oder? Ich tu es einfach. Ich drehte meine Hand so das ich nun sein Handgelenk gepackt hatte und zog ihn mit mir. Wohin ich will weiß ich nicht mal, aber runter von der öffentlichen Straße. Ich fand ein kleines Café was echt putzig aussah. Ich setzte mich mit Jack in eine Ecke weiter hinten. Wir bestellten uns was zu Trinken und ließen es noch bringen, bevor ich anfing ihm alles, wirklich alles, im kleinsten Detail, zu erzählen, er hörte mir zu und sprach nicht dazwischen. Ich rede selten über meine Gefühle und was in mir drin los ist. Aber bei Jack war es nicht schwer. Warum auch immer, es fiel mir leicht, also redete ich wie ein Wasserfall.

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Nachdem ich locker eine Stunde erzählt hatte, fragte er ein paar Dinge, die er nicht so ganz verstanden hat, die ich ihm dann aber erklärte, er half mir, redete auch eine halbe Stunde und ermutigte mich. Am Ende sind wir bei dem Ball angekommen. Und jetzt hab ich auch eine Begleitung. Aber so ist es, er sagte er selber hat sein Ball nie feiern können, weil er mit fünfzehn ja seine Mörder Karriere angefangen hat. Er würde sich freuen, dies mit mir nach zu holen und und und. Er hat mich lange bearbeitet bis ich schließlich ja gesagt habe.

Dann hat er mich Gentleman like nach Hause gebracht und ist gegangen. Morgen kommt er wieder kurz vorbei wegen der Einladung, damit er auch rein kommt. Eigentlich ist er voll der gute Freund, vielleicht hab ich ja jetzt auch endlich einen besten Freund. Der auch noch gut aussieht. Das könnte schwierig werden. 

Mit diesen Gedanken und vielen mehr schlief ich erschöpft ein.

Ein Killer oder doch ein normaler Junge?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt