Ein Killer oder doch ein normaler Junge?

Kapitel 10

Ich stand regungslos da. Genau wie er. Er grinste und das wusste ich trotz der blauen Maske. Es ist einfach logisch das ein Mörder in solchen Situationen ganz krank grinst und anfängt zu lachen. Eigentlich. "Du bist also Liv" sprach der maskierte. Meine Anspannung fiel, warum auch immer. Es sollte mich eher beunruhigen dass ein weiterer Mörder meinen Namen weiß und vor allem er offensichtlich nicht nur eine Geschichte war. Seine Stimme klang so selbst sicher und sie gab mir vertrauen. "J-ja und du..". Ich konnte nicht zu Ende sprechen da fing er wieder an. "Jack, Eyeless Jack. Sicher hast du schon von mir gehört. Es gibt immerhin die ein oder andere Geschichte über mich im Internet". "So in etwa könnte man das wohl sagen, ja. Aber deine Geschichte hab ich nie ganz verstanden. Aber sag mal bist du wirklich ohne Augen und so oder ist das wie bei Jeff alles Selfmade?" Er staunte nicht schlecht, lag vielleicht daran das ich keine Angst vor ihm hatte und mich normal mit ihm unterhielt. Aber so ist es eben wenn man schon mal auf Jeff the Killer traf. "D-das ist Selfmade, ich besitze meine Augen noch und Nieren fresse ich auch nicht. Und dieses sekret hier ist nur Farbe". "Ich nehme an das du Jeff kennst und somit auch meinen Namen?"
"Mhm". Brummte er. "Warum bist du hier?" fragte ich etwas unsicher. "Ich wollt eigentlich töten" lachte er laut Hals los. "Aber sich mit dir so locker unterhalten zu können ist lustiger" er grinste. "Schön mal wieder mit jemanden gescheit reden zu können, der nicht ein Mörder ist oder panische Angst hat". Er kam auf mich zu, nahm mich an die Hand und verschwand mit mir in den Wald. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren es sah alles gleich aus. Ich hab ehrlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen. Ich schaute auf meine Hand die immer noch von Jack gehalten wurde. Wir joggten und ich konnte so langsam nicht mehr. Er lief vor mir bis ich ein Gewicht wurde. Er wurde langsamer und blieb am ende mir gegenüber stehen. Er ließ meine Hand los und ich stützte beide Hände auf meine Knie und atmete anstrengend gleichmäßig. "Alles klar?" fragte er. Ich stellte mich wieder aufrecht hin und guckte hoch. Erst jetzt fiel mir auf wie groß er eigentlich war. "Wo geht's eigentlich hin? Ich hab eine Freundin Zuhause die sich die größten Sorgen macht!" entfuhr es mir in einem leicht genervten Ton. "Haha du meinst Yvonne?" Ich stockte. Woher wusste er das? "Ja.."
"Die wartet nicht auf dich". Meine Augen weiteten sich. Bitte was? "Was? Wieso?"
"Ben ist bei ihr" er lachte wie ein Psycho laut los. Ich ging ein paar Schritte zurück. Und guckte ihn an. Ben Drowned? Der schlimmste von allen? Was macht er nur mit ihr? Was will Jack von mir? "Weißt du noch die blauen Flecke heute morgen auf ihren Körper?" fing er an. Ich nickte. "Ja das hatte keine natürliche Ursache. Ben ist durch euer Fernseher, hat irgendwas gesucht genau weiß ich nicht was und hat sich als nächstes Opfer Yvonne ausgewählt". Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ich machte auf den Fersen kehrt und rannte aus dem Wald auf direktem Wege zu Yvo nachhause. Unterwegs beim Rennen liefen mir Tränen über die Wange. Sie darf nicht sterben, nein nein nein!  Sie ist das einzig wichtige was mir blieb! Sie bedeutet mir einfach alles. Nicht sie. Ich hatte das Gefühl das der Wald kein Ende nahm. Aber nach einer Ewigkeit rennen sah ich die Straße und die Zivilisation. Ich rannte noch schneller, falls das möglich war und ich rannte die Straße entlang zu Yvo' s Mietwohnung. Vor der Tür war ich so zittrig das ich den Schlüssel fünf mal hab fallen lassen. Aber als ich das Hinderniss dann bewältigt hatte und Yvo besorgt auf mich zukam mit den Worten: "Liv Mensch! Wo warst du so lang? Es ist nach 1 Uhr ich hab mir solche sorgen gemacht!" Brach ich unter Tränen zusammen. Das war zu viel für mich.