Ein Killer oder doch ein normaler Junge?

Kapitel 7

Wir schauten uns still schweigend an. Ich hatte grad echt keine Lust ihn zu sehen. Wie kam er überhaupt schon wieder hier rein? "Raus" sagte ich sauer. Eigentlich hat er es ja nur gut gemeint, das mit Marc. Glaube ich. Aber nun werde ich beschuldigt der Mörder zu sein und das ist das letzte was ich will. Mir kam der Gedanke, dass ich überwacht werden könnte und er sich in Gefahr begibt wenn er hier ist. "Wieso, was ist passiert?" fragte er verwundert und offensichtlich verwirrt durch meine feindlich Haltung. "Ich werde des Mordes beschuldigt an Marc!" lachte ich unkontrolliert mit Tränen in den Augen. "Und meine Eltern glauben es auch noch".
"Du meinst, du wirst als die Mörderin von diesem Marc Typen dargestellt?"
"Ja! Sag mal spreche ich undeutlich?" Ich wurde lauter als geplant und ich sah das sich auch die kleinste Freundlichkeit grade vor meinen Augen aus ihm verflüchtigte. Oh nein. "Komm damit klar, die werden früher oder später schnallen das ich das war. Also entspann dich". sagte er und verschwand aus meinem Fenster. Ich sollte es endlich mal abschließen und Dad drauf schauen lassen. Ich hatte irgendwie schuld Gefühle. Ich hätte ihn nicht direkt so anfahren dürfen, aber es macht mich fertig das meine Eltern mir sowas zutrauen würden. Ich bin doch keine Mörderin. Ich bin doch nicht so wie er. 

Ich lag auf meinem Bett. Wie so oft mit meinen Kopfhörern im Ohr. Ohne Musik wäre ich schon längst verloren. Ich lag einfach da und starrte an die Decke. Mein Fenster hab ich auch endlich mal abgeschlossen. Meine Eltern saßen unten im Wohnzimmer und guckten Fernsehen. Ich will nach dem ganzen Stress morgen nicht in die Uni. Ich schlief ein, mit mein Kopfhörern im Ohr.

Als mein Wecker klingelte dachte ich das mein Kopf platzen würde. Ich hatte irre Kopfschmerzen. Aber ich machte mich trotzdem auf den weg zur Uni nach meiner Morgen Routine.

Ich fuhr alleine Bus. Diesmal war er auch nicht so voll dafür stank er. An meiner Haltestelle angekommen ging ich erst zum Bäcker und dann zur Uni. Da ich mir heute morgen nichts gemacht hatte weil ich meine Eltern nicht sehen wollte musste es der Bäcker sein wenn ich heute die 7 Stunden nicht verhungern wollte. Auf dem Rückweg zur Uni traf ich auf Yvo. "Hey, was ist passiert du siehst super fertig aus?" fragte sie als sie mich erblickte. "Also sehe ich so aus wie ich mich fühle? Super. Ich fass mich kurz, meine Eltern trauen mir zu die Mörderin von Marc zu sein, und auch die Polizei glaubt dies, weil ein Motiv habe." Starr guckte sie mich an. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab sie ein "BITTE WAS?!" schreiend von sich. "PSCHT! Ich hab Kopfschmerzen." fauchte ich sie an. Es musste ja auch nicht jeder mitbekommen, dass ich Tatverdächtige bin. "Tut mir leid, aber das ist mir eine Nummer zu hoch. Weil er dich betrogen hat? Das wäre das Motiv oder? Einfach unglaublich. Wenn du willst kannst du bei mir übernachten für eine Weile." sagte sie. Ich nickte und sagte zu. Das ist genau das was ich brauchen würde. Meine Eltern nicht sehen und Ruhe vor Jeff, sollte er nochmal vorbei kommen. Wenn er überhaupt nochmal kommt. Ich hab ihn immerhin doch ganz schön verärgert. Und wenn er meinen Eltern was antut während ich nicht da bin aus Rache? Er würde es sich machen, er ist immerhin ein eiskalter Killer. Im Gegensatz zu einem Warmherzigen?

Ich brachte die 7 Stunden hinter mich und klärte mit Yvo ab das ich nach hause gehe, meine Sachen packe und dann sofort zu ihr gehe. Auf meinem Heimweg fuhren sehr viele Krankenwagen an mir vorbei. Ich erwischte mich erneut bei dem Gedanken das meinen Eltern was zugestoßen sei durch Jeff. Ich hab ihn wütend gemacht und zudem war ich sauer auf sie. Für ihn wären das Gründe sie zu töten. Ich war sauer auf Marc und das war auch genug Grund für Jeff ihn zu beseitigen. Als ich endlich in meine Straße einbog, waren dort keine Krankenwagen zu sehen und ich atmete erleichtert ein. Ich stand vor meiner Haustür und hatte Angst die Tür zu öffnen, wer weiß was mich erwarten würde. Dennoch tat ich es da schließlich Yvo auf mich wartete. Ich hörte hinten im Wohnzimmer meine Eltern diskutieren. Gutes Zeichen. Ich ging hoch packte ein Koffer und schrieb zwei Zettel. Den einen legte ich für meine Eltern aufs Bett und den anderen hängte ich gut versteckt außen ans Fenster, halt so das nur Jeff ihn sah, falls er kommen würde. Ich ging runter und verschwand still und klammheimlich ohne ein Wort an meine Eltern, die immer noch diskutierten. Yvo stand mit ihrem Auto schon vor meiner Tür. Warum hab ich eigentlich kein Auto?  Dachte ich mir und stieg seufzend ein nachdem ich mein Koffer im Kofferraum ablegte. Die Fahrt über schwiegen wir und auch als wir bei ihr ankamen redeten wir nicht viel, sie sagte mir lediglich wo ich schlafe und verschwand. Sie traf sich mit Maik. Ich packte meine Sachen aus. Als das geschafft war suchte ich in der Küche nach Nahrung. Der Kühlschrank bot mir nicht das, was ich erhofft hatte. "Dann wird es eben Müsli sein" sagte ich zu mir selbst amüsiert. Ich ging mit meiner Müsli Schüssel zum Sofa setzte mich hin und schaltete den Fernseher an. Nachrichten.
"Heute gab es 7 tote. Man konnte ein Muster feststellen, da es sich ausschließlich um Eltern handelte die nur ein Kind besaßen. Die Polizei geht vom mutmaßlichen Täter Jeff the Killer aus, der nach einer langen Pause wieder anfängt zu morden". Ich spuckte fast meine Milch aus als ich das hörte. Bitte was? Wieso macht er das? Er hatte aufgehört? Wieso trifft das so auf meine Familie zu? Eltern mit nur einem Kind. Hat er die alle getötet weil er sauer war aber meinen Eltern nichts antun wollte? Spukte es in meinem Kopf. Ich stand auf, brachte meine nun leere Schüssel weg und setzte mich wieder vor dem Fernseher. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Schön und gut, dass er wenigstens meinen Eltern nichts tat aber andere umbringen? Unschuldige? Ich weiß, dass ich ihn sicher nicht bekehren kann aber in mir ist die Hoffnung aufgeflammt, dass er so normal sein könnte wie alle anderen auch in seinem alter. Mich überkam auf einmal so ein Gefühl beobachtet zu werden. Doch das ignorierte ich schnell. Mach dich jetzt nicht verrückt Liv! ermahnte ich mich im Kopf. Ich nahm mir mein Handy und lenkte mich mit YouTube ab. Bis ich ein lustiges Video von Jeff, Ben Drowned, Ticci Toby, Eyeless Jack, Laughing Jack und Masky fand. Ich schaute es mir an und hatte sofort gute Laune, ein Ohrwurm ein lach Krampf dazu. Und das Gefühl beobachtet zu werden war weg.