Kapitel 6

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In der Uni angekommen suchte ich sofort mein Spinnt auf, da dort alles drinnen ist was ich heute für die öden 4 Stunden brauchen würde. In den ersten beiden Stunden hatte ich Biologie. Das ging schnell um da ich mit meiner Nachbarin gut voran gekommen bin was die Aufgaben anging. In der Pause traf ich auf Maik. Er schwärmte schon so lange für Yvo, doch sie merkte das nicht da sie nur Augen für Josh hatte. Ich ging mit ihm zusammen in die Cafeteria und wir setzten uns an den Tisch an dem auch Yvo saß. Es war süß wie still er sofort wurde und leicht errötete. Ich lächelte und begrüßte zum zweiten mal heute meine beste Freundin mit einer Umarmung und ein Kuss auf die Wange. Wir setzten uns hin und quatschten. Es ist erstaunlich wie still Jungs werden wenn sie bei ihrer angehimmelten sind, wenn andere dabei waren. Aber ich weiß das er viel zu erzählen hat wenn er alleine mit Yvo ist. Ich schaute ihn an und hörte Yvo nur halb zu. Ich streifte mit meinen Blick durch die Cafeteria und blieb kurz stehen als ich mir einbildete Jeff gesehen zu haben. Ich stand auf, blieb aber an Ort und Stelle stehen, kniff meine Augen zusammen und guckte aus dem Fenster. "Hmm..." gab ich seufzend von mir. Yvo zog eine Augenbraue hoch "Was war?" Ich setzte mich wieder, sah sie lächelnd an und antwortete mit einem knappen "Nichts". Ihre Augenbraue ließ sie jedoch noch kurz oben bis sie sich an Maik wandte und weiter sprach. Meine Augen fixierten wieder das Fenster. Muss mich wohl getäuscht haben, weiße Pullover tragen schließlich viele, schwarze etwas längere Haare haben auch viele andere, oder? Was fand ich eigentlich so an ihm? Er ist ein Mörder! Er hat Marc getötet. Also höchst wahrscheinlich. Sicher kann ich es nicht sagen. Nichts desto trotz sollte ich die Finger von ihm lassen, sonst verbrenn ich mich noch. Die Klingel der Uni holt mich aus meinen Gedanken. Maik und ich haben jetzt Kunst und ich wusste dass er nur von Yvonne schwärmen würde. Ich kenn meine beste Freundin in und auswendig. Ich darf mir von ihm aber jeden Montag alles nochmal erzählt bekommen lassen. Süß ist es ja trotzdem irgendwo. Ich hoffe dass sie ihn eines Tages bemerkt.

Ich ließ diese 2 Stunden an mir vorbei ziehen wie ein Zug. Ich ging mit Maik zur Haltestelle da Yvo noch Unterricht hatte. Als der Bus kam verabschiedete er sich mit den Worten: "Tschau ich warte doch noch auf Yvo". Ich nickte und ging, ein schmunzeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Die Busfahrt kam mir ewig vor und als ich endlich an meiner Zielhaltestelle ankam da war der Bus doch wirklich so voll dass ich nicht durch die Menschen kam und der Bus fuhr mit mir weiter. Meine Laune war am Arsch. Ich blieb an der Tür stehen und wartete auf die nächste Haltestelle die Gott sei Dank nicht so weit weg war. Ich lief zurück. Auf dem weg fiel mir auf wie alleine ich eigentlich an der Hauptstraße war. Keine Autos, keine Menschen, rein gar nichts. In einem Horrorfilm wäre dass jetzt das Zeichen dafür das was passiert. Ich erwartete also hinter jedem Gebüsch einen Dämon oder eine sonstige schaurige Figur die mich anbrüllt. Und als es wirklich auf einmal im Busch raschelte drehte ich mich im gang um und lief kurz rückwärts bis ich stehen blieb. "Nur ein Vogel" atmete ich die angehaltene Luft aus. Ich drehte mich um und lief gegen was hartes. Ich fiel ein paar Schritte nach hinten. Als ein monotones "Buh" meine Aufmerksamkeit erregte. Ich schaute auf während ich mir meine Stirn rieb. Meine Augen weiteten sich. Ich ließ von meiner Stirn ab und wollte schon los schimpfen was demjenigen einfiele und er hinsehen soll wo er hingeht aber ich stand nur wortlos und regungslos da. "Für ein Mörder kannst du ganz schön im Weg stehen, musst du dich nicht verstecken oder sowas?"

"Pass doch selber auf. Welcher Mensch geht schon rückwärts in der Öffentlichkeit, außerdem falls es dir nicht aufgefallen ist, ist hier Meilen weit niemand außer dir und mir" sagte er spöttisch.

"Touché. Punkt für dich." ich verdrehte dabei die Augen. Irgendwie ging er mir auf die nerven aber ich mochte ihn trotzdem. Das ist kein gutes Zeichen. So viel zum Finger weg lassen.

"Was machst du hier? Du wohnst doch da ganz hinten." fragte Jeff mich.

"Hm lass mal überlegen, was haben ein Bus und zu viele Menschen gemeinsam? Richtig, keine Zeit. Ich kam nicht raus und darf jetzt laufen".

"Oh, komm ich bring dich noch ein Stück". Grinste er. Wir gingen zusammen die Straße entlang. Wortlos. Da fiel mir auf wie leer die Straße immer noch ist. Normalerweise ist die gut befahren. Aber mir soll es recht sein. Nach dem zusammen stoß mit Jeff tat mir doch ein wenig der Kopf weh. Der war echt muskulös. Wie er wohl unter dem Pullover aussah? Was sind das für Gedanken? Nein ich sollte damit aufhören. Das führt doch zu nichts.

An der ecke vor meiner Straße blieb er stehen und somit auch ich. Ich sah ihn an und meine Augen folgten seinem Blick zum Polizei Wagen der vor meinem Haus parkte. Er starrte erst dorthin und dann guckte er sauer zu mir. "Du hast doch nicht jemanden von mir erzählt oder?" er klang vorwurfsvoll. Ich schaute ihn starr an und schüttelte wie ein klein Kind das Angst hatte den Kopf. Gleichzeitig machte mich dieser Vorwurf aber auch wütend. Wir guckten wieder in Richtung meines Hauses. "Ich geh dann mal besser und du auch. Mach dich am besten aus dem Staub". Sprach ich wieder willig. "Ich weiß, man sieht sich vielleicht". Und er ging wieder. Ich sah ihm noch kurz nach bevor ich in Richtung meines Hauses und der Polizei ging. Ich schloss die Tür auf und ging ins Wohnzimmer wo meine Eltern saßen und 2 Polizisten standen. "Spätzchen komm mal her". Sagte mein Vater ohne eine Begrüßung. Still folgte ich der Anweisung und ging zu ihnen rüber. Ich setzte mich neben ihn. Der Polizist fing an zu reden: "Guten Tag miss Rice, ich und mein Kollege sind hier weil sie sicher schon vom tot ihres Freundes Marc gehört haben, und wir wollten unser Beileid aussprechen, es tut uns wirklich leid. Leider wir sind nicht nur deswegen hier. Sie müssen uns auch ein paar Fragen beantworten". Ich nickte. "Sehr gut, danke Ihnen, woher kannten sie ihn?"
"Aus der Uni" ich hielt meine Aussagen kurz und knapp. Ich wollte mich noch Jeff in eine schwierige Situation bringen. War es eine gute Idee einen Killer zu schützen? Ich weiß ja noch nicht einmal ob er Marc getötet hat. "In was für einer Beziehung standen sie zueinander?"
"Er war mein Freund, naja Ex-Freund. Er hat mich betrogen". Der Polizist notiere etwas auf ein klein Block. Ich weiß aus filmen, dass das als Tatmotiv gewertet werden könnte. Aber die Polizei anlügen? Was hätte ich denn sagen sollen als die Wahrheit und nichts als die Wahrheit? Ist es schon lügen wenn man absichtlich Informationen verschweigt. "Waren sie sauer?" Was für eine Frage. Ich lachte bitter auf. "Nein, verletzt." Beide musterten mich. "Eher wütend über mich, dass ich es nicht kommen sehen habe. Steh ich unter Verdacht? Nur weil ich ein Motiv hätte? Weil er mich betrogen hat, hätte ich ihn ja töten können richtig?" Der Beamte schaute mich reglos an. "Wir untersuchen die Sache weiter, aber ja sie würden jetzt auch unter Verdacht stehen. Bitte bleiben Sie in der Stadt und in Erreichbarkeit." Ich schaute meine Eltern an und diese nickten. Ich ging hoch in mein Zimmer und wartete darauf das die beiden Polizisten endlich verschwinden würden. Ich hörte wie meine Mutter anfing zu weinen. Ich seufzte. Meine Eltern würden mir tatsächlich einen Mord zutrauen und zwar nur aus Rache. Dieser Gedanke schmerzte. Ich stand am Fenster und sah wie die beiden Polizisten endlich zu ihrem Auto gingen. Der eine guckte nochmal hoch. Als er das tat ging ich kopfschüttelnd weg. Ich suchte einen guten Song am Handy und machte ihn über meine Box an, dabei schmiss ich mich aufs Bett. Das würde mir am meisten im Knast fehlen. Meine Musik. Was hat er mir nur eingebrockt? "Danke Jeff..." sagte ich zu mir selber und schloss die Augen. "Bitte gern geschehen, aber wofür denn?" Ich schaute ihn ohne Worte an und hatte ein Pokerface. Auch sein Gesicht wurde ernst.

Ein Killer oder doch ein normaler Junge?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt