Angewohnheiten/Bartgesicht

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Sicht Stefanie
Als ich aufwachte schlief Manuel noch und sah dabei so knuffig aus. Er lag auf der Seite, ein Bein von sich gestreckt und das andere angewinkelt leicht vor die Brust gezogen. Seine Hände lagen vor seinem Gesicht. Sein Mund war leicht geöffnet und er schnarchte leise. Emilia schlief genauso, mit der Ausnahme, dass sie nicht schnarchte, sondern am Daumen nuckelte. Jonas lag gerne auf dem Rücken und nuckelte am Zeige- und Mittelfinger. Ich legte mich wieder hin und rutschte näher zu Manuel. Kaum das mein Rücken seine Brust berührte, schlang er seine starken Arme um mich und zog mich noch enger an sich, jedoch ohne richtig aufzuwachen. Er fing an wohlig zu brummen und hauchte mir einen Kuss auf Hals. Danach fing er wieder an zu schnarchen. Ich genoss es mal wieder bei meinen Eltern zu sein und mich mal nicht dafür sorgen zu müssen, was es zu Essen gibt. Ich war gerade wieder dabei einzuschlafen, als die Tür auf ging und Michael rein kam. Langsam ging er zu den Kinderbetten und sah verträumt seine Nichte und seinen Neffen an. "Micha? Was wird das, wenns fertig ist?", fragte ich leise um Manu nicht aufzuwecken. Micha zuckte kurz zusammen, drehte sich langsam um und flüsterte :"Den beiden beim schlafen zu sehen. Die müssen sich so nach und nach an meinen Bart gewöhnen und deshalb werde ich Emilia dann auch mit raus nehmen". "Ja, mach. Gib ihr dann das Fläschchen. Die Sachen stehen im Kühlschrank inkl. Fläschchen. Die grüne ist ihre", nuschelte ich und machte die Augen wieder zu. Ich schmiegte mich wieder an Manuel und dachte darüber nach, wie Michael wohl mit Vollbart aussehen würde. Wahrscheinlich so wie Papa, nur halt mit dem Unterschied, dass Micha noch Haare auf dem Kopf hatte. Wenn sich Dan dann auch dazu entscheidet einen Bart wachsen zu lassen, dann weiß ich auch nicht weiter. Zum Glück hatte Manuel nicht deb Wunsch sich einen wachsen zu lassen. Nicht, dass ich das nicht schön finde, mit Bart und allem, aber ihm steht das halt einfach nicht. Er hat halt kein Bartgesicht. Ich schloss grad wieder die Augen, als Emilia ein schmatzendes Geräusch von sich gab, so wie sie es inner tat, wenn sie aufwachte. Jonas machte so was nicht. Er wachte einfach auf und fing dann an zu schreien. "Einfach hochnehmen?" "Ja, einfach hochnehmen. Am besten, so das ihr Kopf auf deiner Schulter liegt, dann bleibt sie länger ruhig und du weckst nicht jeden auf", nuschelte ich und hörte dann nur, wie Micha mit Emilia auf dem Arm nach draußen ging. Wenig später kam Daniel rein und nahm den eben aufgewachten Jonas auch gleich noch mit. Jetzt waren Manuel und ich seit einem Monat mal wieder alleine und ich genoss es mal wieder lange schlafen zu können. Einfach nur himmlisch. Trotz allem war es nicht so ganz wie früher, denn aus der Küche war ein leises brüllen zu hören und kurz danach ertönte dann die Stimme von Micha, der ein Lied sang. Wenig später war es ddann wieder leise, jedoch nicht lange, da im Flur ein getrampel zu hören war und wenig später die schönen Geräusche, die ein Mensch beim kotzen machte. Ami. Wenig später standen auch alle anderen auf, nur Manuel schien das nicht zu stören. Er ließ nur ein Brummen von sich hören und schlief weiter. Irgendwann öffneten Micha die Tür und sah mich fragend an. "Kommt ihr auch mal runter. Mama hat Frühstück gemacht". "Ja ich wollte schon seit mindestens einer halben Stunde unten sein, nur leider lässt mein Mann mich nicht gehen", sagte ich und deutete auf Manus Arm, der noch immer um meine Hüfte lag. Micha fing an zu lachen. "Daniel macht das... Ach egal. Komm ich helf dir", unterbrach er sich und half mir mich aus Manuels Arm zu befreien. "Danke", sagte ich zu Micha, als ich endlich befreit war und und aus dem Bett raus war. "Soooo wo sind meiner Kinder". "Bei Mama und Papa auf dem Arm", sagte er schmunzelnd und verließ den Raum. Ich sah nochmal zu Manuel, der immer noch schlafend im Bett lag und anscheinend gar nicht bemerkt hatte, dass ich aufgestanden war, also folgte ich Micha in die Küche, wo alle schon am Tisch saßen und mich angrinsten. "Leute, ich kann nichts dafür. Manuel hat mich festgehalten". "Nicht immer von Vorteil nen großen Mann zu haben", sagte Ami und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee. Mario rollte mit den Augen, sagte aber nichts, sondern trank ebenfalls seinen Kaffee. Seit dem Ami schwanger war, machte sie Mario fertig, was für außenstehende sehr lustig war, nur für ihn nicht. "Stefanie willst du Kaffee?", fragte mein Vater, der Emilia auf dem Arm hatte. Ich nickte und musste lachen, als Papa Micha auf den Arm schlug, nur damit ich meinen Kaffee bekam. Wenig später stand jedoch die Tasse vor mir und Michael saß wieder neben Papa. Er und Papa sahen sich unglaublich ähnlich, jetzt ganz besonders, da sich Micha ja den Bart wachsen ließ. Die pinken Haare waren ja seit seinem Autounfall Geschichte und waren seitdem zu Retro/Rockabilly Schnitt geschnitten worden. Er sah echt gut aus. Daniel war bei seinem Style geblieben, hatte sich hin und wieder mal die Haare anders schneiden lassen und einen Bart wachsen lassen, welchen er jedoch immer schnell weder abrasierte. Meine Mutter hatte immer noch ihre grauen, kurzen Haare und mein Papa immer noch seine Glatze und Vollbart. Die beiden hatten sich nicht verändert, bis vielleicht darauf, dass mein Vater ein wenig zugenommen hatte und meine Mutter, nicht. Wie aus Angewohnheit lehnte ich mich an meine Mutter und machte die Augen wieder ein wenig zu. So war früher jeder Morgen am Wochenende abgelaufen. Micha saß neben Papa und ich neben Mama. Einfach wunderbar, dass es jetzt fast wieder genauso war, nur mit dem Unterschied, dass meine Kinder auf dem Arm von meinen Eltern war und mein Mann immer noch nicht unten war. Warum zum Teufel schlief der so lange. Sonst kann der das ja auch nicht. Er war meistens vor mir wach. Als ich meine Gedanken vertiefen wollte, hörte ich Manuels Schritte auf der Treppe. Ich setzte mich wieder normal hin und sah zur Treppe. Genauso wie alle anderen. "Ah da ist er ja", sagte Ami sarkastisch fröhlich und nahm wieder einen Schluck von ihrem Kaffee. Manuel rieb sich die Augen, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und ließ sich auf den letzten freien Stuhl neben mir fallen. Und so kam es, dass wir am Weihnachtsmorgen alle an unserem kleinen Küchentisch saßen und Kaffee tranken. Als dann auch noch meine Tante und mein Onkel mit meinen anderen beiden Cousinen kam, war der Wahnsinn perfekt. Besonders für Manu, da er immer noch nicht richtig wach war.

Catch Me If You Can (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt