Meine Muskeln brannten. Schweiß rann meinen Rücken und zwischen meinen Brüsten hinab.
"Sehr gut und jetzt das Grand Battement, Schultern runter, Hals lang, strecke dich nach oben, Arme lang. In die Arabesque, Bein noch etwas höher Ginny, gut halten. Okay, besser der Übergang da." Patrik nickte. "Die Fouettés musst du privat noch mal üben. Macht bitte 10 Minuten Pause, danach sprechen wir nochmal über den Ausdruck."Erleichtert zog ich die Spitzenschuhe aus und reinigte die kleinen, blutigen Stellen. Heute werde ich gleich ein ganzes Eisbad nehmen müssen.
"Guter Durchgang" sagte Sebastian und wischte sich Schweiß von der Stirn. „Bevor du in die Fouettés gehst, bist du heute immer einen halben Takt zu langsam, dadurch bist du ab da manchmal hinterher." Ich nickte dankbar und verzog das Gesicht, als ich meine Socken überzog. Meine Füße schmerzten. Er betrachtete meine Schuhe. "Ist das schon dein 3. paar Schuhe seid wir trainieren?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich bekomme Montag neue, wobei die Frage ist, ob ich nicht auch gleich noch neue Füße haben kann" ich lachte trocken auf. "So schlimm?" er sah irgendwie zerknirscht aus. „Ach was" ich winkte ab und dankte dem Erfinder von Schmerzmitteln. "Seid ihr fertig?" Wir nickten.Nach dem hastigen Essen saßen Tim und ich an meinem Schreibtisch, Lilli lag auf dem Bauch auf meinem Bett und feilte ihre Nägel. „Komm schon Ginny, ich kann dir nicht alles vorsagen." Tims Stimme klang ungeduldig. Abschreiben ist eine Sache, es wirklich verstehen eine andere. "Tim, es ergibt für mich Null Sinn, Ich habe keine Ahnung, wie man diese Verdammte Gleichung rechnet oder die Ableitung bildet oder Kurven diskutiert oder was auch immer." Tim seufzte. "Das kommt davon, wenn man seit fünf Jahren im Unterricht nicht aufpasst Ginny"
Er bekam einen Tritt unterm Tisch. "Hey! Was soll das, ich habe recht und das weißt du"
Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Er verdrehte die Augen. "Du bist schon wieder wie ein Kleinkind" rief Lilli von meinem Bett aus. Dann gähnte sie laut. "Ich gehe jetzt schlafen" verkündete sie „Mathe ist auch nicht so mein Lieblingsfach, viel Spaß euch beiden noch und Tim, sei nicht zu streng mit ihr" sie warf mir ein Luftküsschen zu und streckte Tim die Zunge raus. Wir haben erst sechs von 15 Aufgaben geschafft.
"Kannst du mir den Rest nicht vorrechnen?" bettelte ich. "Ginny" er bedachte mich erneut mit einem strengen Blick. „Wenn du diese Aufgabe nicht verstehst, wirst du beim nächsten Thema wieder nicht mitkommen, das baut doch alles auf einander auf" Jetzt stöhnte ich und verdrehte die Augen.Nach drei weiteren Stunden rauchte mein Kopf und meine Lider waren Schwer wie Blei. Als Tim nach jedem dritten und ich nach jedem zweiten Wort gähnte, stand er auf.
„Okay, ich gehe jetzt auch schlafen. Es ist zwei Uhr. Ich bin total müde. Die letzten vier Aufgaben schaffst du alleine oder?"
"Nein?"
„gute Nacht Ginny, bis morgen".
"Danke Tim, für deine Geduld" ich umarmte ihn fest.
„Schlaf gut".
Er ging. Manno, ich wollte eigentlich heute eine Eis- Badewanne nehmen. Okay Ginny, Konzentration. Nur noch vier Aufgaben! Das solltest du hinbekommen.Kapitel 6
"Ginny!" jemand hämmerte wild an meine Tür. "Ginny verdammt! Bist du wach?! Ich komme jetzt rein" Langsam richtete ich mich auf. "Tim? Ist etwas passiert?" murmelte ich verschlafen und rieb mir die Augen. "Du hast noch genau 15 Minuten. Beeil dich!"
„Viertel vor acht? wo ist Lilli?"
"Ginny!" Tims Stimme hallte laut in meinem Kopf.
"Jawohl" ich sprang auf und eilte ins Bad.
„Du hast gestern nur noch zwei Aufgaben geschafft" stellte er ungläubig fest. Ich machte ein missmutiges Geräusch mit der Zahnbürste im Mund. "Lilli ist schon vorgegangen, sie muss doch heute in der ersten ein Referat halten!"Mein Spiegelbild sah furchtbar aus. Graue Ringe unter den Augen, die Haare unordentlich in dem Dutt von gestern. Ich hatte nach dem Training gestern nicht mal die Zeit zum duschen gefunden. Auch meine Trainingssachen hatte ich nicht gewechselt. "Ginny, zehn Minuten" drängte Tim.

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Wie das Leben tanzt
أدب المراهقينAlles, was die 16 jährige Ginny von ihrem Leben wollte ist tanzen. Tanzen an der London Academy, wie ihre Mutter. Doch nach einem Anruf ihres Vaters ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie soll mit ihm zusammen bei seiner neuen Freundin und deren kl...