Teil 3

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Mit Tränen in den Augen schreckte ich hoch. Mein Nacken schmerzte, ich war mit dem Kopf auf meinem Schreibtisch eingeschlafen. Es ist lange her, dass ich von Mum träumte.
Das kommt bestimmt, weil ich sie gestern tanzen gesehen habe. Die Uhrzeit auf meinem Wecker zeigte 3:00 Uhr. Stöhnend streckte ich mich, dehnte meinen Nacken vorsichtig und schlüpfte in mein Bett.

Kapitel 2

„Ginny, du siehst müde aus" stellte Tim am nächsten Morgen fest.
„Harte Nacht" gähnte ich und kaute verschlafen auf einem Löffel Porige herum.

"Gibt es auch mal einen Tag, an dem Lilli nicht verschläft?" fragte Tim und sah unruhig auf die Uhr. Und tatsächlich war Lilli jeden Morgen spät. "Du hast noch 5 Minuten" informierte Tim sie, als sie angelaufen kam. „Kannst du mich einen Morgen mal nicht kritisieren?" Er zuckte mit den Schultern. Ich musste grinste.

„Hast du meine Erörterung?" Ich reichte ihr die Hausaufgaben. „Danke Lil, du hast mich echt gerettet". Sie winkte ab. "KOMMT" Tim und erhob sich, während Lilli hastig Obstsalat in sich hinein schaufelte. "Stopfen ist ungesund" bemerkte er und nahm ihr die Schale aus der Hand. Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Verhungern auch".

Fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn betraten Tim und ich unseren Klassenraum der (... Schule). Alle Tänzer der Academy gehen hier zur Schule, denn sie liegt nur 10 Minuten fußläufig. „Die Hupfdolen sind zu spät." stellte Jo fest. "Na, musstet ihr heute morgen noch ein paar schwule Ballettübungen machen?" rief Parker höhnisch und Nils drehte sich mit einem Finger auf dem Kopf albern im Kreis, wie um eine unsichtbaren Achse. Ich verdrehte die Augen und auch Tim machte ein genervtes Geräusch. Lilli ist nicht in unserer Klasse. Genauer gesagt, ist kein anderer Tänzer in unserer Klasse. Tim und ich sind die einzigen Tänzer in unserem Jahrgang, die als Schwerpunkt Biologie gewählt haben. Die meisten haben Musik oder Kunst. Im Nachhinein definitiv die klügere Wahl. Mr. Stevens gibt uns immer Tonnenweise Hausaufgaben in Mathe und Bio auf, meiner Meinung nach nur, um uns zu ärgern. "wirklich erwachsen" kommentierte Tim.

Als ich mich auf meinen Stuhl setzte, gab es ein leises Knacken und mein Rock fühlte sich plötzlich nass an. "Ih!" mir entfuhr ein kleiner Schrei und ich sprang sofort wieder auf. Tim hielt inne und holte sogar 2 Eier von seinem Stuhl. "Wow, vom Niveau her 3. Klasse würde ich sagen." Parker und Niels grinsten „Wir wollen dir doch nur einen Gefallen tun, jetzt hast du auch welche". Tim verzog nicht mal das Gesicht und blieb vollkommen ruhig. Dafür bewunderte ich ihn. „Sehr einfallsreich Jungs." Da, wo Tim ruhig blieb war ich aufbrausend. Ich funkelte böse ,,Ihr Idioten, wehe das geht nicht wieder raus." Mit Taschentüchern, die Tim mir reichte, wischte ich hastig meinen Stuhl sauber. „Gibt es ein Problem?" Mrs. Cooper betrat den Raum. "Nein" sagten Parker und Nils gleichzeitig, „alles in Ordnung oder Ginny?" Sie guckten wie die Unschuldslämmer. "Ja, alles gut" verkrampft setzte ich mich auf meinen Stuhl.

Widerlich.

Doch es ist der unausgesprochene Codex, das wir uns nicht verpetzen. Es herrscht eine Art Krieg zwischen den Schülern der Academy und den Externen, wie wir sie nennen. Sie sind einfach immer eifersüchtig, dass wir oft weniger Hausaufgaben bekommen oder zu Schulausflügen nicht mit müssen und manchmal sogar im Unterricht fehlen dürfen. Vom Sportunterricht sind wir ganz befreit, da die Verletzungsgefahr zu hoch ist. Letzte Woche durften Tim und ich eine Stunde früher gehen, da unser Jahrgang eine wichtige Besprechung bezüglich der Aufführung hatten. Dies war nun die Strafe. Doch was auch immer passiert, es ist eine Sache zwischen ihnen und uns. Wobei es in Lillis Klasse viel friedlicher ist. Nur unsere Klasse, besonders Parker und seine Freunde, schienen das sehr ernst zu nehmen. Tim und ich warfen uns bedeutende Blicke zu. In der ersten Pause würden wir Rache planen.

Meine Englisch Hausaufgaben bekamen eine drei und Mrs. Cooper rügte mich. Doch ich hatte andere Probleme, ich musste irgendwoher Sachen zum wechseln finden. Sobald es zur Pause klingelte sprang ich auf und wollte wenigstens den Fleck auswaschen, da kam Elena auf mich zu. „Sorry wegen deines Rocks, magst du meine Sporthose nehmen. Die ist auch frisch gewaschen."
„Danke. Willst du sie nicht zum Sport anziehen?" „Ich habe eh Kopfschmerzen und Schwänze" Sie zuckte mit den Schultern und grinste. „Kannst du dem Feind helfen?" flüsterte ich verschwörerisch. Sie verdrehte die Augen „ach das ist doch so kindisch" Gut, damit meinte sie wahrscheinlich auch mich aber egal, Hauptwache Wechselkleidung . Glücklich zog ich mich um. Obwohl es etwas merkwürdig aussah: die weiße Bluse und das dunkelblaue Jacket der Schuluniform zu der pinken Sporthose.

"Diese Idioten" rief Lilli aus, als Tim ihr die Geschichte erzählte. „Warum denken die eigentlich, dass du schwul bist?" Er zuckte mit den Schultern, „die wollen uns doch nur provozieren, du siehst übrigens sexy aus" er deutete auf die enge, kurze Sporthose. "So schlimm?" ich merkte wie meine Wangen heiß wurden. "Also was für ein Racheplan schwebt dir vor?" fragte Tim. "Hm, ich habe glaube ich nicht die Kraft mir etwas fantasievolles auszudenken. Ich brauche meine ganze Energie für das Training." "Das erklärt Englisch" murmelte Tim. „selbst wenn du abschreibst bekommst du nur eine drei" „Was machen wir nur mit dir" setzte Lilli gespielt verzweifelt hinzu. "Ich mache einen Express Nachhilfekurs nach der Aufführung, versprochen!"

Wie das Leben tanzt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt