Wie das Leben tanzt

Teil 13

Das Klingeln meines Handys riss uns alle aus dem Schlaf.
"Dad?" fragte ich verschlafen.
"Ich bin in einer halben Stunde bei dir Ginny, sei bitte fertig."
Ich nickte, sagte dann aber hastig "Ja, ja natürlich", als mir einfiel, dass er mich nicht sehen kann, „ich habe schon alles gepackt."
"Bis gleich Ginny" er legte auf.

Ich tapste ins Bad und machte eine kurze Katzenwäsche, zog dann meine Trainingshose, Lillis T-Shirt und Tim's Jacke an. Sie grinsten sich an, als ich in dem Aufzug das Bad verließ.
"Aber Hauptsache, die Frisur sieht gut aus" zog Tim mich auf. Ich hatte mir ganz automatisch einen Dutt gedreht, so wie ich es die letzten 5 Jahre lang jeden Morgen getan hatte.

"Alte Angewohnheit" Schulterzuckend schulterte ich meinen Rucksack. „Sagt mir bitte bescheid, sobald ihr wisst, wer die Rolle der Clara bekommt."
„Machen wir", versicherten sie mir.
„Es ist langsam Zeit" bemerkte Tim
"Wir bringen dich bis zur Treppe", Lillis Stimme klang nach Tränen und sie fiel mir um den Hals.

Dad wartete schon, von wegen eine halbe Stunde. Er half uns mit den Koffern und schneller als mir lieb war, war alles verstaut. Er setzte sich wortlos ins Auto. „Was machen wir nur ohne dich? Es wird bestimmt total langweilig" maulte Lilli. "Ach was, haltet Parker auf Trapp, bis ich wieder da bin." Sie umarmten mich und Tränen träten mir in die Augen. Ein Jahr muss ich durchhalten. "Ginny du musst jetzt selbst auf dich aufpassen" Tim grinste und küsste meine Stirn. Lilli, der die Tränen mittlerweile ebenso die Wangen hinab liefen wie mir, zog mich erneut an sich.

"Ich habe noch eine Überraschung für dich Lilli" ich grinste sie an. "Du darfst mit Sebastian für die Aufführen üben. Ich habe mit ihm gesprochen, er hat mit Patrik und Madame Flourie geredet. Sprich ihn einfach an, wann ihr proben wollt."

Sie starrte mich an "Wieso? Also ich freue mich total aber wie hast du?"
"Ich habe Sebastian einfach gefragt, der hat sich gefreut, weil er so auch das Pas de deux tanzen kann."
„Ginny ich möchte los, verabschiede dich und dann steig bitte ein" rief Dad aus dem geöffneten Fenster. "Bis in 5 Monaten süße"

Noch einmal umarmten wir uns. Dann stieg ich zu Dad ins Auto. Ich beachtete ihn nicht und setzte sofort meine Kopfhörer auf. Im Rückfenster wurde die Academy kleiner und kleiner, Tim und Lilli nur noch zwei kleine Punkte auf der großen Treppe. Als wir um eine Ecke bogen und die Academy verschwand, sah ich nach vorn und wappnete mich für was auch immer mich erwartete.