Kapitel 36

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POV Paula Martinson:

Ich hatte doch beschlossen, sie jetzt langsam zu trennen. Es ergab sich gerade die Möglichkeit und noch einmal würde diese passende Gelegenheit nicht kommen. Außerdem ist Amaya so fertig, dass sie, glaube ich, das alles kaum mitbekommt. Jetzt ist sie hier eingeschlafen und dennoch sieht sie angespannt aus. Sie tut mir so unglaublich leid. Neben der Schule, musste sie auf ihre Mutter aufpassen, Arbeiten gehen und ein Kind großziehen. Die meisten Erwachsenen schaffen nicht einmal nur die letzten beiden Aspekte in Kombination. Und ich finde, dass sie es so gut, wie sie es nur konnte gemacht hat. Ihr Chef ist zu dem ein ziemlicher Idiot. Ich würde gerne wissen, wann sie überhaupt die Zeit zum Arbeiten gefunden hat. Ich meine Schule geht bis 13/14 Uhr, plus noch Hausaufgaben , aber Muttersein ist ein Vollzeitjob und Pflegekraft auch. Ich fasse das jetzt mal so zusammen. Immerhin war sie quasi in die Mutterrolle gesetzt worden. 
Im Schlaf zuckte sie immer wieder zusammen und drehte sich von einer zur nächsten Seite. Aber irgendwann schien sie sich im Schlaf zu beruhigen, denn sie hörte auf zu wuseln und schlief einfach nur. Ich blieb die ganze Nacht bei ihr und schlief neben ihr. Es war so süß, dass sie nicht alleine schlafen konnte, aber zu gleich irgendwie traurig. Elias schlief tatsächlich die ganze Nacht durch. Erst gegen 7 Uhr fing er an zu weinen und ich wachte auf. Amaya schien tief und fest zu schlafen. Ich stand auf und nahm ihm aus dem Bett.
E:"Nein, Ama wo?"
Quengelte er.
P:"Amaya schläft noch ein bisschen. Wir können so lange schon mal frühstück machen.
E:"Ama nicht Schule?"
Ich schüttelte den Kopf.
P:"Heute nicht..."
E:"Ich Kindergarten?"
P:"Heute bleiben du und Amaya hier zu Hause und wir können spielen, okay?"
E:"Tiere spielen?"
Ich nickte und er lächelte leicht. Für ihn würde es auch nicht leicht werden. Bezugspersonen zu wechseln ist schwierig und erst Recht, wenn man so jung ist. Aber ich finde, dass er das ganz gut macht. Er und Amaya brauchen jetzt ein möglichst stabile Verhältnisse und ein geregelten Ablauf, um sich erholen zu können.
E:"Ama, Ama, Ama..."
Fing er wieder an zu quengeln.
P:"Okay, wie wäre es, wenn wir bei deiner Schwester vorbei schauen und du dich etwas zu ihr kuscheln kannst, aber leise, sie schläft noch."
Er nickte begeistert, so süß.
E:"Leise"
Leise gingen wir in Amayas Zimmer. Elias verstand echt schon viel und konnte ganz gut reden für sein Alter, das hat Amaya echt super gemacht.
P:"Shh..."
Ich lächelte.
E:"Shhhh..."
Plapperte er mir nach und krabbelte zu Amaya, wo er sein Kopf auf ihr Bauch legte und einfach still dalag und wieder müde wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass er es tatsächlich schaffen würde still zu bleiben.
A:"Ich hab dich lieb Elias..."
Sie legte ihm im Halbschlaf eine Hand auf den Kopf und streichelte ihn leicht. Und der Kleine schlief tatsächlich noch einmal ein. Ich beschloss beiden noch den Schlaf zu gönnen und ging Frühstück machen.

Responsibility - Verantwortung kann brechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt