Kapitel 2

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Der Bus hielt an und die beiden Freundinnen stiegen aus. Es war bereits dunkel und der Wald wirkte mystisch, aber auch etwas gruselig. Connie wusste, was für Kreaturen in so einem Wald lauern konnten, doch diesen Gedanken schob sie jetzt beiseite. Sie war immerhin hier, um ein schönes Wochenende mit ihren Freunden zu erleben und nicht über Monster nachzudenken. Etwas knackte im Unterholz und Connie blieb stehen. Sie sah in den Wald hinein, konnte aber außer verschneiten Bäumen und Büsche nichts erkennen.  

Sam war schon einige Meter voraus gegangen. “Kommst du endlich oder willst du da Wurzeln schlagen?” 

“Sorry, ich dachte, ich hätte etwas gehört.”  
Schnell holte die Rothaarige auf und gemeinsam stapften die beiden Mädchen durch den Schnee. 
“War bestimmt nur ein Reh oder so.”  

“Ja, wahrscheinlich hast du Recht.” Doch Connie wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.  

Sie kamen an einem großen Tor an. Die beiden sahen einen Zettel, der am Gitter hing. Sam las vor, was auf dem Zettel stand: “Das Tor ist kaputt. Klettert drüber. Chris.” “ 
“Also klettern.” kam es von Connie und sie ging zur Mauer.  
“Soll ich dir hoch helfen?” fragte Sam. 
“Nein, das bekomme ich allein hin. Ich war ja schon einige Male mit dir zusammen klettern.” Sie schwang zuerst ihren Rucksack über die Mauer und kletterte dann selber hoch. Als das Mädchen auf der Mauer stand, genoss sie kurz die Aussicht. Der Wald war echt magisch. Das musste sie immer wieder feststellen, wenn sie hier war. Egal ob Sommer oder Winter.  

Connie sprang in den Schnee, hob ihren Rucksack auf und wartete auf ihre Freundin, die kurz danach neben ihr landete.  
“Na dann, lass uns weitergehen.” 

Ein Eichhörnchen kreuzte den Weg der Mädchen und Sam war sofort hin und weg. “Oh, hey kleines Kerlchen. Hast du Hunger?” Die Blonde hockte sich langsam hin, griff in ihre Jackentasche und holte ein paar Nüsse hervor. Das kleine Eichhörnchen kam sogar angelaufen und nahm sich schnell eine Nuss, bevor es wieder verschwand.  

“Wieso hast du Nüsse in deiner Tasche?” fragte Connie Sam etwas verwirrt.  
“Weil meine kleine Nichte sie mir letztens geschenkt hat.” antwortete Sam ihr lachend.  
“Na komm, lass uns endlich zur Seilbahnstation gehen.”  

Sie kamen an der Station an. Die Berge im Hintergrund waren malerisch. Connie wollte sich am liebsten mit einer Leinwand hinstellen und dieses Bild darauf festhalten.  

“Sollte Chris nicht eigentlich hier auf uns warten?” fragte sie Sam, denn nirgendwo war der Junge zu sehen.  
“Der versteckt sich bestimmt vor uns. Wir müssen ihn wohl suchen.” antwortete ihr Sam und ging weiter zur Station.  
“Chris? Bist du hier?” rief Sam. 
“Sein Rucksack ist schon mal hier.” Antwortete ihr Connie.  
“Und sein Handy auch. Er hat eine Nachricht bekommen.” Connie war etwas neugierig, wer Chris wohl geschrieben hatte, doch Sam schloss die Tasche, damit sie es nicht herausfallen konnte. “Wir schnüffeln nicht in anderen Sachen rum.” sagte Sam belehrend.  
“Du nicht, aber…” fing die Rothaarige an, doch Chris kam um die Ecke und begrüßte die beiden Mädchen. “Na Mädels. Was geht ab?”  

“Chris, wo warst du?” fragte Connie ihn, als die beiden sich zur Begrüßung umarmten.  
“Ich habe was ziemlich Cooles gefunden. Kommt mit.” Er nahm seinen Rucksack und ging hinter die Seilbahnstation.  
“Was ist es Chris?” fragte Sam ihn.  
“Das müsst ihr schon selbst sehen.”  

Hinter der Station stand ein Schießübung Stand.  

“Tada.” machte Chris und breitete seine Arme aus.  
“Das ist also das Coole, was du uns zeigen wolltest?” fragte Sam weniger begeistert.  
“Kommt schon, das sind coole Babys.”  
“Babys, würde ich Waffen jetzt nicht bezeichnen. Aber mal eine andere Frage, was macht ein Schießstand am Fuße einer Ski Lodge?” fragte Connie.  

Nacht in AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt