Nacht in Angst

Kapitel 12

Sam bückte sich und hob etwas auf. Aufgeregt kam sie auf Connie und Mike zugelaufen. "Das ist Beths Uhr. Beth wurde hier begraben." Tränen standen in ihren Augen. Beth war Sams beste Freundin. Und für sie war es schlimm nicht zu wissen, was mit ihrer Freundin passiert war.

Connie sah sich die Stelle noch einmal genauer an. "Sie wurde hier begraben und nach kurzer Zeit wieder ausgegraben." Stellte die Rothaarige fest.

"Das ist so grauenvoll."

"Wir müssen weiter." Kam es von Mike.

"Der einzige Weg führt aber durch das Wasser." Stellte Connie fest.

"Na dann werden wir mal durchs Wasser warten."

Mike war der erste, der sich langsam ins Wasser ließ. Es ging ihm jetzt schon bis zur Hüfte.

"Kommt rein, es ist ganz okay."

Connie und Sam sahen sich kurz an sprangen dann auch in das eiskalte Wasser.

"Ich spüre meine Finger nicht mehr." Klagte Sam. Auch Cons Körper fing abzuzittern, während sie durch das Wasser warteten.

"Hoffentlich befindet sich nichts in diesem Wasser, was uns in die Tiefe ziehen könnte."

"Wie zum Beispiel Haie?" Fragte Mike sie.

"Ich dachte tiefer wird es nicht mehr?" Fragte Sam nach.

Das Wasser reichte den dreien jetzt fast schon bis zur Brust.

Die Rothaarige hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können und hoffte, dass sie das kalte Wasser bald wieder verlassen könnte.

Die drei Jugendlichen durchqueren das Wasser elendig langsam und die Kälte fraß Connie fast auf.

"Ich glaube da vorne müssen wir hoch." Kam es von Mike.

Die drei krabbelten aus dem Wasser und sahen sich um.

"Hier liegt ein Buch." Sam hob es auf.

"Oh shit. Dass sieht wie Hannas Schrift aus." Stellte Mike fest.

"Lies vor, was drinsteht." Forderte Con ihre Freundin auf. Und diese begann zu lesen.

<Tag 1. Meine kleine Schwester ist tot. Sie hat den Sturz nicht überlebt. Auch habe gesehen, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich. MEIN Bein ist gebrochen. Ich bin ganz allein. Gefangen mit Beths Leiche. Bald wird jemand kommen.>

<Tag 5. Ich war Koch nie so hungrig. Es fühlt sich so an, als würde mein Magen sich verdrehen. Ich habe mir Beths Pullover genommen. Jetzt ist es viel wärmer. Sie passt immer noch auf mich auf.>

<Tag 30. Tut mir leid Beth. Ich habe keine Wahl. Nur so kann ich überleben hier unten. Wenn das jemand findet. Es tut mir leid. Es ging nicht anders.>

Tränen standen den Mädchen in den Augen und Connie griff unbewusst nach Mikes kalter Hand, während Sam aus dem Tagebuch vorlas.

"Scheiße. Und was heißt das?" Fragte Mike nach.

Sam las weiter. <Tag 33. Meine Hände fühlen sich schmutzig an. Meine Nägel sind ausgefallen. Herausgedrückt. Ich habe Schmerzen. Aber mir ist nicht mehr kalt.

Kein Schmerz. Ich werde stärker.>

"Der Rest der Schrift ist nur noch Gekrakel."

Sam schloss das Buch wieder und legte es zurück auf den Boden. Sie wollte es nicht mitnehmen. Was sollte sie auch damit. Die alle wussten, dass Hannah und Beth beide tot sind.

"Oh Gott jetzt ergibt alles einen Sinn. Ich glaube Hannah... grub Beth aus. Das war Hannah." Sam sah ihre Freunde an und kämpfte mit den Tränen, als sie es aussprach.