Connie wurde langsam wieder wach. Jemand rief immer wieder ihren Namen und rüttelte sie. Was war hier los?
Ihr Kopf pochte, als hätte sie einen Kater.
"Con. Bitte komm zu dir." Sie kannte diese Stimme.
Es war Mikes Stimme. Was machte er hier? Er war doch mit Jess in dieser Hütte.
Mike strich ihr über das Gesicht. "Wach doch bitte auf Kleine." Er klang verzweifelt.
Ein Hund bellte und endlich schlug sie die Augen auf.
"Mike?" fragte die Rothaarige verwirrt. Er half ihr sich aufzurichten.
"Endlich bist du wach." Kam es erleichtert von ihrem besten Freund. Er zog sie in eine feste Umarmung.
"Mike, was ist hier los? Wo sind wir?"
Con sah sich um. Sie saß auf einer alten Ledercouch in einem sehr alten und schäbigen Raum.
"Wir sind in dem alten Sanatorium. Ich bin diesem Mann gefolgt, der dich hierhergebracht hat. Er hat auch Jess..." Mikes Stimme versagte.
Sie griff nach seiner Hand. "Mikey, was genau ist passiert? Wie bin ich hierhergekommen? Wo ist Jess und wo sind die anderen?"
Er holte Luft, dann fing er an, ihr alles zu erzählen, was passiert war. "Jess und ich waren in dieser Hütte. Davor sind schon ziemlich viele schräge Dinge passiert, aber das ist jetzt nicht wichtig. Auf einmal wurde Jess von etwas gepackt und in den Wald gezerrt. Ich bin ihr nachgerannt zu den alten Minen. Dort habe ich sie dann auch gefunden. Jess. Jess war tot."
"Was?" Connie wurde schlecht. Sie glaubte nicht, was Mike ihr da gerade erzählte. Tränen liefen ihr die Wangen herunter. Ihre beste Freundin konnte nicht tot sein.
Mike schluckte, bevor er weiterreden konnte.
"Ich habe dann diesen Mann gesehen. Ich wollte auf ihn schießen, doch dann erkannte ich, dass er dich über den Schultern trug. Also bin ich ihm nachgelaufen. Ich wollte wenigstens dich retten. Er brachte dich hier her und befahl einem seiner Wölfe auf dich aufzupassen. Es war gar nicht so einfach den Wolf davon zu überzeugen, dass ich dir helfen wollte." Er zeigte auf den weißen Wolf, der in einer Ecke ganz in unserer Nähe lag und uns zu beobachten schien.
Den hatte ich also vorhin gesehen.
"Was mit den anderen ist, weiß ich nicht. Ich wollte erst einmal zu dir."
"Dann müssen wir zu ihnen. Mike, irgendjemand war in der Lodge. Er hat mich niedergeschlagen. Er hat bestimmt auch die anderen. Wir müssen ihnen helfen."
Connie stand langsam auf und Mike half ihr dabei.
"Okay, dann lass einen Weg zu den anderen suchen. Aber vorher sehen wir uns hier noch mal um und schauen, ob wir etwas herausfinden können. Kannst du gehen?"
Connie nickte leicht. "Es wird schon gehen. Mach dir keine Sorgen. Ich habe schon Schlimmeres überlebt."
Ihr bester Freund sah sie verdutzt an.
Mist, das wollte ich jetzt nicht sagen, dachte Connie und hätte sich am liebsten mit der Hand an die Stirn geschlagen.
"Nicht so wichtig. Lass uns endlich los."
Die beiden Teenager sahen sich in dem Raum noch etwas um. Vielleicht fanden die beiden ja etwas, was sie noch gebrauchen konnten.
"Dieses Sanatorium ist wirklich gruselig." sagte Mike.
"Wieso, was hast du gefunden?"
"Hier in den Blackwood Pines gibt es eine Miene, die extrem Einsturzgefährdet ist. In den 50ern arbeiteten dort ca. 30 Bergarbeiter, doch die wurden verschüttet. Nur 12 von ihnen konnten gerettet werden. Sie wurden hierhergebracht und seitdem passierten sehr merkwürdige Dinge mit diesen Leuten. Einer der Überlebenden hat wohl eine Schwester gebissen. Der behandelnde Arzt starb, an einer Bisswunde am Hals und ich habe einen sehr seltsam aussehenden Schädel gefunden."
Connie fröstelte es bei Mikes Erzählung. "Wie sah dann der Schädel aus?"
"Auf jeden Fall nicht menschlich."
Mike fand eine grüne Jacke, die er sich überzog.
"Hey, da hinten auf dem Brett liegt ein Revolver." stellte Connie fest.
"Aber wie kommen wir da ran? Die Waffe liegt hinter diesem verschlossenen Gitter."
"Versuch doch mal, ob du sie durch das Loch ergreifen kannst."
Mike versuchte es, doch er kam nicht ran. Daraufhin brach er die Unterkonstruktion des Brettes weg und die Waffe rutschte nach vorne.
"Na, wer sagst denn." kam es triumphierend von Mike. Er wollte den Revolver wegstecken, doch die Rothaarige hielt ihre Hand auf. "Gib mir die Waffe."
"Kannst du damit umgehen?" fragte er sie und hob eine Augenbraue.
Connie verdrehte die Augen. "Gib sie mir, dann zeige ich es dir."
Doch die beiden hörten ein Geräusch und Mike steckte den Revolver dann doch schnell weg, damit die beiden weiterkonnten.
"Hast du noch etwas gefunden?" fragte Mike.
"Nichts was uns weiterhelfen würde."
"Dann lass uns endlich von hier verschwinden." Schlug die Rothaarige vor.
"Wollte ich auch gerade vorschlagen.
Die beiden kamen zu einer Tür an der Connie rüttelte. "Verschlossen." Stellte sie enttäuscht fest.
"Na dann öffnen wir die Tür anders." Mike holte die Waffe hervor und zielte aufs Schloss.
"War das nicht viel zu laut?" Fragte Con ihren besten Freund.
Dieser zuckte nur mit den Schultern. "Sollen sie doch kommen. Ich habe keine Angst vor diesen Wixern."
Die beiden gingen durch die nun geöffnete Tür und befanden sich in einem langen Flur.
Von überall konnte Connie Geräusche wahrnehmen. Und eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. "Mike, ich würde mich wirklich wohler fühlen, wenn ich auch eine Waffe bekäme. Zumindest irgendwas, womit ich mich verteidigen könnte."
"Ich beschütze dich doch." Stellte der Braunhaarige mit einem frechen Grinsen fest. Connie boxte ihn auf den Oberarm. "Sehr witzig. Ich sehe, dass du hinten in der Hose eine Machete hast, die kann ich doch nehmen." Ohne eine Antwort abzuwarten, griff sie nach der Machete und zog sie aus Mikes Hose.
"Wenn wir nicht um unser Leben fürchten müssten, würde ich glatt behaupten, dass das gerade deine komische Art war mit mir zu flirten."
Con verdrehte die Augen, steckte die Waffe selbst in die Hose und ging weiter.
Mike lief ihr hinterher.
Die beiden gingen eine Treppe herunter. Das einzige Licht kam von der Öllampe, die Mike in der Hand hatte und die spendete nicht gerade viel Licht und projizierte gruselige Schatten an die Wand.
"Schau mal, hier ist ein eingerahmter Zeitungsartikel." Rief Mike, der ein Bild vom Boden aufhob und es Con zeigte.
"Die Wundermänner! Die erfolgreiche Rettung aller 12 eingeschlossenen Bergarbeiter beim Unglück am 5. Januar 1952." Las Connie vor und sah sich das Bild noch etwas genauer an.
"Die Armen Männer. Sie müssen da unten echt die Hölle durchlebt haben."
Mike legte das Bild wieder zurück und die beiden Freunde gingen weiter.
"Wir sind schon mal unten. Jetzt müssen wir nur noch einen Weg hier rausfinden." Stellte Mike fest, nachdem die beiden noch eine weitere Treppe nach unten gegangen waren.
"Und zwar schnell." Stimmte Con ihm zu.
Sie kamen mal wieder an einer zugesperrten vergitterten Tür an. "Hier könnte es raus gehen." Mike nahm wieder die Pistole und zielte aufs Schloss.
Connie bemerkte leider zu spät, dass die Fässer, die um sie herum standen mit brennbarer Flüssigkeit gefüllt waren. Noch bevor sie ihn warnen konnte, schoss ihr Freund die Tür auf und ein Funke setzte das Benzin um sie herum in Brand.
"Fuck!" Riefenbeide gleichzeitig und wollten wieder zurücklaufen, doch da explodierten dieFässer und die beiden wurden nach hinten geschleudert. Hart kam Connie auf demBoden auf und um sie herum wurde wieder alles schwarz.
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Nacht in Angst
FanfictionConnie Novak fährt mit ihren besten Freunden in die Berge. Sie alle wollen in der Lodge von Joshs Eltern ein schönes Wochenende verbringen und endlich mit dem Verschwinden ihrer beiden Freundinnen Hannah und Beth abschließen. Doch was Harmlos anfing...