Kapitel 10

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Draußen vor der Tür war es eisig kalt. Der Wind pfiff durch die Bäume und erzeugte schaurige Geräusche. Connie fühlte sich von allen Seiten beobachtet und war so wachsam, wie sie konnte. Die Pistole hielt sie in ihren Händen schussbereit.

"Echt verdammt gruselig hier draußen und arschkalt." beschwerte sich Chris.

Der Mann stoppte und drehte sich dann zu dem Brillenträger um.

"Ich habe das Gefühl, du hast den Ernst der Lage nicht ganz verstanden."

"Hä, wieso? Ich dachte wir holen nur Josh."

"Nein, ich hole Josh. Ihr beide werdet mir dabei helfen. Hast du verstanden?"

Chris nickte.

"Du tust genau das, was ich dir sage. Und jetzt komm, wir müssen weiter."

Der Ältere ging wieder voran und Chris und Con folgten ihm.

"Also wie oft muss ich auf das Ding drauf schießen, bis es endlich tot ist?" fragte Chris.

"Da musst du schon verdammt lange darauf schließen, mein Junge." Antwortete der verrückte Alte ihm.

Na, das klang echt vielversprechend, dachte sich Connie.

Der Schnee unter ihren Füßen knirschte leise, doch es klang viel lauter in den Ohren des Mädchens, während sie immer weiter zu der kleinen Hütte gingen, in der Mike und Chris Josh gefangen hielten. "Was? Man kann es damit gar nicht töten und wie tötet man es dann?" fragt Chris weiter. Seine Stimme wurde dabei etwas lauter und panischer. Die Rothaarige ermahnte den Brillenträger mit ihrem Blick, doch etwas leiser zu sein.

Der Mann antwortete ihm trotzdem. "Mit Feuer. Sie mögen kein Feuer."

"Ich mag kein Feuer."

Connie seufzte bei der Aussage von Chris. Warum war er noch mal mitgekommen?

"Feuer ist das Einzige was die töten kann. Ihre Haut ist wie ein harter Panzer. Es sei denn, man brennt sie zuerst weg."

"Ah, deswegen haben Sie auch den Flammenwerfer dabei."

"Ganz richtig Junge, deswegen habe ich die das Ding dabei."

"Chris. Bitte halte Jetzt den Mund und sei etwas wachsamer. Ich will wegen dir nicht mein Leben verlieren."

"Ist ja gut." kam es leise von ihm.

Für einen Moment gingen die drei schweigend durch den Wald. Doch Chris konnte nicht anders und stellte wieder Fragen.

"Wie sind diese Dinger so? Sind sie total unberechenbar oder kann man einschätzen was sie tun?"

"Mädchen, du kennst dich doch auch etwas mit diesen Dingern aus, wieso erklärst du deinem Freund nicht, wie gefährlich Wendigos sind?"

Connie nickte nur. "Ich habe bis jetzt noch nie einen gesehen, aber mein Vater und ein paar Jägerfreunde haben schon ein paar von ihnen getötet. Sie verfolgen bestimmte Muster. Sie können zwar sehr schlecht sehen, aber die Viecher können verdammt gut hören. Sie waren mal Menschen, doch sobald sie einmal Menschenfleisch gegessen haben, verlieren sie die Menschlichkeit."

"Also muss ich stillstehen, wenn sie mir auflauern?" fragte Chris interessiert.

"Ja, aber du musst verdammt stillstehen, sonst töten sie dich doch." antwortete ihm der Mann.

Die drei kamen der Scheune immer näher.

Doch man konnte nichts aus der Hütte hören. Wenn Josh dort drin gefesselt war, dann müsste man ihn doch hören. Doch es herrschte absolute Stille. Connie hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Ihr Verdacht, dass Josh nicht mehr da war, bestätigte sich, als sie die Schuppen betraten.

Nacht in AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt