Kapitel 13

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Die Kraft der beiden schwindet. Mike konnte sich kaum noch auf das wesentliche konzentrieren. Seine Gedanken drifteten immer wieder zu Josh und dem Wendigo. Oder zu allem anderem was er in dieser Nacht sehen musste. Jeder einzelne Knochen schmerzte und ihm war scheiße kalt. Das Einzige, was ihm noch etwas Kraft gab, war Connie, dessen Hand er hielt und durch den Wald zurück zu Lodge führte. Immer wieder sah sie zu ihm, doch sie sah auf den Boden und versuchte nicht zu stolpern. Das einst so wunderschöne Gesicht war übersäht von Kratzern und Blut. An einer der Schläfen, konnte er den großen Bluterguss erkennen. Er wollte nicht wissen, wie er selbst aussah.

Auf einmal hörten sie mal wieder Geräusche hinter sich. "Wir müssen laufen, und zwar schnell. Die Lodge ist nicht mehr weit." Versuchte Mike die Rothaarige nochmal dazu zu bringen, loszulaufen.

Die beiden liefen, oder stolperten eher Richtung Lodge.

Mike konnte Sam erkennen, wie sie an die Tür hämmerte. Als sie sich umdrehte, standen Connie und Mike direkt hinter ihr. Die Blonde schreckte zurück. "Shit Mike, Connie. Oh Gott, ihr seht schlimmer aus."
"Wird noch schlimmer, wenn wir nicht von hier verschwinden." antwortete ihr Mike. Connie hatte keine Kraft mehr etwas zu sagen.

Sam hob einen Stein auf und schlug damit die Scheibe der Tür ein. Somit konnte sie diese öffnen und die drei betraten die Lodge.
"Was ist mit Josh?" fragte Sam nun.

"Er hat ihn." War Mikes knappe Antwort.
"Oh Gott, was für ein schrecklicher Tot:"

"Josh ist noch nicht tot. Das Ding hat ihn nur weggeschleppt und noch nicht getötet. Die Jäger werden ihn finden. Er ist erst tot, wenn sie nur noch seine Leiche finden." kam es von Con. Sie spannte sich an und fing wieder an zu zittern.

Mike, der immer noch ihre Hand hielt, drückte diese leicht und fuhr mit dem Daumen samst über ihren Handrücken. Das Mädchen beruhigte sich wieder etwas.

Sam wollte das Licht anmachen, doch Mike fand, dass das keine so gute Idee sei und schaltete das Licht wieder aus.

"Was sollen wir jetzt tun?" fragte die Blonde.
"Sehen wir im Keller nach. Vielleicht ist da noch jemand."
"Wir haben es fast geschafft Kleine." flüsterte Mike seiner Freundin zu.
"Ich hoffe es. Ein Monster zu jagen ist das eine. Aber von mehreren gejagt zu werden, die dann auch noch deine Freunde töten, das andere. Ich will nur noch hier weg und nie wieder kommen."

Die drei gingen durch das leere Haus Richtung Keller. Connie versuchte sich vorzustellen, wie der Abend verlaufen wäre, wenn Josh kein Psycho gewesen wäre und es keine Wendigos geben würde.
"Zuerst hätten sie zusammen gekocht. Es hätte Pizza gegeben. Jess und sie machten die beste Pizza aller Zeiten. Währenddessen hätte es schon den ein oder anderen Schluck Alkohol gegeben.

Die Jungs hätten den Kamin angemacht und ständig darüber gewettet, wer denn der Coolste und Beste von allen sei. Am Ende hätten sie mit Pizza und Alkohol vor dem Kamin gesessen und sich nur unterhalten. Wie früher. Am nächsten Tag hätte sie bestimmt eine große Schneeballschlacht gemacht.
Connie hätte bei dem Gedanken fast bitter aufgelacht.

"Wie hoch ist die Chance, dass wir überleben?" fragte Sam auf dem Weg zum Keller.
"Darüber will ich gar nicht nachdenken." antwortete ihr Mike.

Plötzlich hörten die drei Geräusche aus der Richtung, in die sie gerade wollten und Chris hätte sie fast über den Haufen gerannt. Hinter ihm liefen Ashley und Emily.

"Wir müssen hier weg!" Schrie Ashley, als sie an den anderen vorbeilief.
Ihnen dicht auf den Versen waren mehrere Wendigos.
Schnell folgten Sam, Mike und Connie den anderen.

Doch auch die Wendigos ließen sich natürlich nicht abwimmeln. Einige von ihnen waren schon in der Lodge.

"Ganz ruhig bleiben." flüsterte Mike und spürte, wie Connie seine Hand beinahe zerquetschte. Die beiden standen mitten im Raum und jetzt wünschte sich Mike, dass er ihre Hand losgelassen hätte, damit sie sich verstecken konnte.

"Ich lass gleich deine Hand los und du läufst zu den anderen, verstanden?"

"Ja." war ihre Knappe Antwort.

Die Wendigos griffen sich gegenseitig an. In einem Augenblick waren sie abgelenkt und Mike ließ Connies Hand los. Sie lief so leise und so schnell sie konnte zu den anderen. Dann versuchte sie wieder so still wie möglich zu sein.
"Wir müssen den Ausgang erreichen. Draußen geht gerade die Sonne auf. Dort sind wir sicherer." flüsterte sie zu ihren Freunden.

Sie waren nicht allzu weit von der Tür entfernt, doch es tauchten immer mehr Wendigos auf und einer war direkt neben ihnen. Doch am meisten machte sich Connie um Mike und Sam sorgen. Die beiden waren vom Ausgang noch extrem weit entfernt. Und wenn sie sich bewegten, wäre das ihr Todesurteil.

Doch anscheinend hatten die beiden einen Plan. Denn die Rothaarige erkannte, wie Sam Mike zunickte. Nachdem ein Wendigo gegen den Kamin geflogen war und die Gasleitung durchtrennt hatte. Sie konnte sich Mikes Plan denken. Doch wenn dieser funktionieren würde, dann würden sie alle in die Luft fliegen.

Mike schlich zu der Glühbirne. Die Wendigos waren durch Sam, die über eine knarzende Diele lief abgelenkt und somit konnte Connie den anderen die Anweisung geben hinaus zu laufen. Zuerst liefen Ashley und Emily nach draußen und dann Chris.

Mike zerbrach, währenddessen die Glühbirne und zog somit wieder die Aufmerksamkeit der kämpfenden Wendigos auf sich. Connie hielt den Atem an. Sie konnte sich nicht vom Fleck bewegen. Sie konnte nicht verschwinden. Nicht ohne Mike.

"Hey!" rief auf einmal Sam und Connie hätten ebenso gerne geschrien. Der Wendigo ließ von Mike ab und lief auf Sam zu. Die sich hinter einem Balken versteckte. Das Vieh stand direkt vor ihr, doch es sah sie nicht.

Mike sah zu seiner Freundin und wies sie an, zu verschwinden. Er selbst kam mit langsamen Schritten zu ihr.

Noch immer bewegte sie sich nicht. Erst als Mike wieder ihre Hand nahm, löste sich das Mädchen aus ihrer Starre und gemeinsam liefen sie aus der Lodge.

Kurz nach ihnen sprang Sam aus der Tür, während hinter ihr die Lodge in Flammen aufging.

Nacht in AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt