20

375 12 0
                                    

Nach dem Abendessen hat Senjuro mir noch beim Abwasch geholfen, er brachte mir das Essen von seinem Vater, das Essen was ich gekocht hatte wurde dabei nicht einmal angerührt.
Wenn ich so darüber nach dachte fragte ich mich wie es soweit kommen konnte, ich seufzte und aß den Rest der übrig geblieben war noch auf und ging in mein Zimmer.
Als ich meinen Futon gerichtet hatte und schlafen legen wollte, klopfte Rengoku an die Tür.
"Y/N, hast du kurz Zeit?", ich drehte das Licht an und öffnete ihm die Tür.
"Ist etwas passiert?"
"Nein alles ist in Ordnung, ich wollte dir nur die Decke vorbei bringen.
Ich nickte und nahm sie ihm ab, "Danke."
"Ist sonst alles gut?", ich nickte, "Ja, alles in Ordnung."
"Ok, falls du etwas brauchst sag mir bescheid."
"Mach ich.", er schloss die Tür und ging in sein Zimmer. Ich legte mich hin und deckte mich dann zu, ich drehte mich hin und her dabei versuchte ich irgendwie einzuschlafen, was aber nicht wirklich klappte.
Am Ende rollte ich mich zurück auf den Rücken und starrte ins Leere.
Irgendwie sind die Sachen in letzter Zeit ganz schön aus dem Ruder gelaufen, wenn ich mich so zurück erinnere hat es eigentlich alles mit dem Vorfall am Mugen Train angefangen. Was wäre wohl passiert, wenn ich ihm damals nicht geholfen hätte?
Ich fing erneut an mir viel zu viele Gedanken zu machen und mir jedes mögliche Szenario auszumalen was hätte noch passieren können.
Was mich jedoch den Schlaf wirklich raubte war der Gedanke diesem Monster in die Augen geschaut zu haben. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht mehr wirklich wie ich es damals da raus geschafft hatte.
Ich streckte meinen Arm aus und starrte in meine Hand Innenfläche, dabei spürte ich wie das Gefühl der Realität immer weiter schwankte.
Der Sinn meiner Existenz machte keinen Sinn, meine Familie wurde vom Teufel ausgelöscht und die Kräfte die in mir schlummerten würden den Teufeln nur vom Vorteil sein, also wieso existiere ich?
Ich seufzte leicht und schloss meine Augen, "Sinn meiner Existenz, ja der ist Sinnlos."
Ich legte meinen Arm auf den Futon ab und konnte nach Verstummen der Stimmen in meinen Kopf, endlich einschlafen.

Am nächsten Morgen hatte Senjuro bereits die Wäsche aufgehängt, währenddessen ich schonmal das Frühstück vorbereitete.
Rengoku war draussen im Garten und schien die Natur zu genießen, dabei schaute ich zum Zimmer von seinem Vater und überlegte wie ich dieses Problem lösen könnte.
Als ich fertig mit dem Tischdecken war und das Essen aufstellte, brachte ich diesmal das Essen in Vaters Zimmer.
Seiner Reaktion zufolge dachte er wohl, dass Senjuro ihm wie eigentlich gewohnt das Essen brachte. Ich trat näher und stellte das Tablett neben ihm ab, in dem Moment trafen sich unsere Blicke. Er schien etwas sagen zu wollen, jedoch hielt ich ihm den Mund zu.
"Sagen sie jetzt nichts."
Erstaunlicherweise beruhigte er sich schnell und ich konnte meine Hand wieder wegnehmen.
In seiner rechten Hand war wie gewohnt der Alkohol, den er jeden Tag trank, ich setzte mich leise zu ihm und starrte ins leere, er war ganz still und starrte mich nur an.
"Ihr verabscheut die Dämonen und Teufel doch oder?", ich schaute ihm nun in seine Augen er schien etwas überrascht zu sein.
Ich hob meinen rechten Arm und zeigte auf seinen Alkohol den er immer noch, fest umklammert, in der rechten Hand hielt.
"Also warum trägst du diesen Teufel immer bei dir?", er schaute überrascht auf die Flasche und war stumm.
"Sie müssen mich nicht mögen, allerdings haben sie wegen diesem Teufel ihre Familie und ihren gesunden Geist zerstört. Wissen sie warum diese Dämonen existieren die zuvor noch normale Menschen waren? Genau.. wegen diesen Gründen. Die Menschlichen Gefühle und Absichten haben diese Welt vergiftet, sei es Hass, Verlust, Schmerz, Eifersucht, Neid und was es sonst gibt, wenn sie so weiter machen dann werden sie bald selbst Teil dieses Giftes sein."
Ich stand auf und deutete an zu gehen, "Wachen sie endlich auf.", er sagte die gesamte Zeit kein einziges Wort.
Ich seufzte nur und trat aus seinem Raum und ging in das Esszimmer, da saßen bereits Senjuro und Rengoku die auf mich warteten.
Rengoku schaute mich mit einem fraglichen Blick an, ich jedoch signalisierte ihm das alles in Ordnung ist.
Er war wohl selber überrascht, wieso sein Vater mich nicht schon längst raus geschmissen hat.
Nach dem Essen machten Senjuro und ich den Abwasch fertig und setzten uns gemeinsam hin, um die Wäsche zu falten.
Nach einer kurzen Zeit hielt Senjuro plötzlich inne und starrte auf seine Hände.
"Y/N..?"
"Mhh?"
"Darf ich dich etwas fragen?", ich nickte.
"Natürlich."
"Meinst du mein Papa wird wieder gesund?"
Ich legte die Wäsche weg und drehte mich zu ihm, "Senjuro, ich bin mir sicher das du bereits verstanden hast wie diese Welt hier funktioniert oder? Ich kann dir auf diese Frage leider keine richtige Antwort geben aber..", ich legte meinen Arm um seine Schulter und zog ihn an mich.
"Aber ich bin mir sicher, dass noch Hoffnung da ist auch, wenn es vielleicht dauern wird."
Er nickte und krallte sich an meinem Oberteil fest, ich lächelte und strich ihm die Tränen von den Augen.
"Mach dir nicht so viele Gedanken in Ordnung? Lass uns einfach das beste aus dieser Situation machen!", er fing wieder an zu lächeln, "Ja!", und faltete dann weiter.
Als wir beide fertig waren entschieden wir uns beide Einkaufen zu gehen, auch wenn ich eventuell zu viel Aufmerksamkeit sein lassen sollte wollte ich nun doch ihm diesen Gefallen tuen.
Wir zogen uns gemeinsam um und gingen Richtung Stadt, dabei begrüßten uns genauso viele Menschen wie auch schon bei meiner Ankunft.
Senjuro zeigte mir die ganze Stadt und kaufte die wichtigsten Sachen ein die wir brauchten.
Auf dem Rückweg setzten wir uns dann gemeinsam in ein Restaurant und bestellten uns etwas, dabei nahmen wir auch für Rengoku und Vater etwas mit.
Als ich Senjuro anschaute und ihm ein Haar aus dem Gesicht strich, kam mir plötzlich eine Frage in den Sinn.
"Senjuro."
"Ja?", er fing an aus seinem Getränk zu trinken und lächelte mich an.
Ich entschied mich dann doch dagegen, ein so glückliches Kind konnte ich einfach nicht wieder traurig machen.
"Ach nichts, ich fand deinen Namen nur so schön."
Er grinste mich an und nickte, "Ja! Den hat meine Mama damals für mich ausgesucht."
Dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen.
Ich verstummte kurz und lächelte.
"Deine Mama muss echt toll gewesen sein."
Er nickte nur stumm und einige Zeit der stille verging, währenddessen war unser Essen schon genauso kalt geworden wie unsere Stimmung.

The Moon's reborn Wife. {Rengoku FF} (Rengoku X Reader) Demon SlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt