TWELVE: Mayla

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Clark's P.o.V

Vor 15 Jahren 

Jetzt oder nie, ich musste sie ansprechen.

Sie war die erste Schönheit, die mir direkt ins Auge fiel und den öden Studentenraum in den Vordergrund stellte. Vielleicht wurde meine Sicht von dem vielen Alkohol getrübt, der auf dieser Studentenparty ausgeschenkt wurde. Eigentlich wollte ich solche Studentenverbindungspartys meiden, weil es immer im selben Desaster endete. Wilder Sex, illegale Drogen und Alkohol.

Allerdings hatte ich mich von den Kommilitonen dazu breit schlagen lassen, mitzugehen.

Ob es wohl daran lag, dass sie mir alle echt scheißegal waren und ich die Ablenkung suchte? Durchaus. Vielleicht erstickte ich in dieses harte Studium, dass mir wirklich zuhause die Decke auf dem Kopf fiel.

Oder es war die Trennung, die mir noch tief im Nacken saß. Fünfzehn Jahre Ehe und nun wollten sich meine Eltern voneinander scheiden lassen. Dad hatte es direkt am Esstisch mitgeteilt, dass er und Mom kein Team mehr sein würden. Von dem Tage auf an, wird Dad als Quarterback für immer das Spielfeld räumen. Ein team, was sie in einer illusionshaften Ehe jahrelang gebildet hatten, fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Jetzt würde sich alles anders ablaufen. Mom wird die Koffer packen und weggehen. Auch wenn ich bereits auf der Harvard war, wird sich dennoch alles ändern. Es wird keine Weihnachtstage mehr geben und die Familie wird unvollständig sein. Und so, wie ich Dad am Telefon belauscht hatte, wird er alles daran setzen, Mom den Boden gleichzumachen.

Ich kannte die Hintergründe nicht, dennoch erschütterte es mich, zu wissen, dass sich ein großer Rosenkrieg anbahnen wird. Sie werden sich nichts schenken und wir werden wieder zwischen die Fronten geraten. Ich sah den Krieg auf uns zukommen.

Vielleicht wollte ich mir deswegen diese Party nicht entgehen lassen, um den Frust und Kummer in Schmerz und in weiteren Abenteuern zu ertränken. Auch müsste ich mir um unser Vermächtnis keine Sorgen machen. Dad verdiente Geld wie Heu und Mom war jahrelang seine gesteuerte Marionette. Hauptsache sie schwang das Putztuch, um die perfekte Ehefrau abzugeben. Und ich? Ich wehrte mich mit Händen und Füßen dagegen niemals in die Fußstapfen meines Vaters zu treten.

Deswegen war ich hier, um mir die Kante zu geben.

Also pfeife ich auf die Regeln und Prioritäten. Wozu machte ich sie auch fest, um mich nicht an sie zu halten. Schließlich waren Regeln dazu da, um gebrochen zu werden.

Vor allem nicht, weil mein bester Freund immer auf alles gepfiffen hatte.

Bei den Gedanken an Davis stieß ich einen Seufzer aus. Er wollte nach Massachusetts kommen, um mit mir abzuhängen. Natürlich musste er mit ihr Zeit verbringen. Nachdem Davie mich anrief, um mir daraufhin zu sagen, dass unser Trip ins Wasser fallen würde, hatte es mich nicht kalt gelassen.

Ich hätte ihn wirklich gebraucht. Jenna machte riesigen Ärger, Mom und Dad bekriegten sich seit Tagen und mir saß das Studium im Nacken. Wenn ich nicht das Studium hätte, würde ich noch Däumchen drehen und in Dads Steuerbüro versauern. Mal davon abgesehen, wie er mit mir bei unserem Telefonat umgesprungen war, wollte ich ihn wirklich nicht sehen. Alles was ich tat, war es brav seine Worte zu schlucken, und mir seine Machenschaften gefallen zu lassen, die er ausübte. Bis die Leitung durchgekappt war und ich wieder in meine Realität ankam. Nämlich die, in der ich als einen Sündenbock funktionieren sollte. Jemand, der Mom ruinieren könnte.

Auch wenn ich mir einredete, dass alles in bester Ordnung wäre, warf mich die Scheidung mehr als zurück. Davis meldete sich nicht bei mir und seitdem wir getrennte Wege gingen und er in New York lebte, hielt nur einer von uns den Kontakt aufrecht.

BOSS of FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt