Lesen, ja sicher.
Das ist vielleicht meine erste und letzte Chance, mehr über die zwei Jahre zu erfahren, in denen Cassian weg war.
So leicht kommt er mir nicht davon.
Auf leisen Zehenspitzen schleiche ich die langen, kalten Flure und Treppen entlang Richtung Arbeitszimmer. Daraus kann man eindeutige zwei Männerstimmen hören, die eine gehört Cassian, die andere seinem angeblichen Bekannten. Vorsichtig lehne ich mich gegen die Tür und lausche ihrem Gespräch, ich muss sagen ohne wirkliches Schuldbewusstsein.
Besondere Umstände erfordern besondere Mittel.
„Ganz wie unsereins es vom Herzog erwartet, du hast nicht nachgelassen!", höre ich den anderen Mann kumpanenhaft lachen.
„Nun übertreib mal nicht so", bremst Cassian den Fremden bescheiden und ich knete nervös meine Hände, weil das Gespräch auch nach einigen Minuten nicht wirklich in die Tiefe geht. „Aber, wie ich gehört habe, hast du dir eine junge Herzogin zugelegt", bemerkt sein Freund plötzlich ziemlich direkt und ich werde wieder etwas aufmerksamer, da es ja eindeutig um mich geht. „Wir sind einander schon seit wir denken können versprochen, da war es nur logisch, dass unsere Zukunft so aussehen würde", erklärt Cassian ziemlich neutral und irgendwie gefällt mir seine Ausdrucksweise nicht.
„Die Herzogin soll noch sehr jung sein", stochert sein Freund weiter und er ist mir langsam unangenehm. „Liva ist knapp 16", bestätigt Cassian kurz angebunden.
Ich höre wie dieser Bekannte mit dem Stuhl nach vorne rückt, wahrscheinlich etwas näher an den Schreibtisch, an dem ich so oft schon saß um Cassian bei der täglichen Arbeit zu unterstützen. „Reicht sie dir etwa?", fragt sein Freund etwas leiser. Verwirrt und aus irgendeinem Grund verärgert presse ich meine Zähne fest aufeinander . „Solange sie an meiner Seite ist, ist sie mehr als genug", antwortet Cassian scharf und ich kann seine umschwingende Laune förmlich spüren.
„Ihr treibt's jeden Tag, stimmt's oder hab ich recht?!", bohrt dieser äußert widerliche Kerl weiter rum, bis ich Cassian aufstehen höre.
„Es reicht! Wir erfüllen unsere ehelichen Pflichten angemessen, belass es dabei!", knirscht er bestimmt und seine dunkle, raue Stimme ist in dem Monent irgendwie furchteinflösend.
„Ein weiteres schlechtes Wort über Liva und ich schmeiße dich persönlich raus", fügt er leise hinzu und meine Wangen fangen an zu glühen.
Doch dann höre ich wie der mysteriöse Freund seinen Stuhl nach hinten schiebt und sich verärgert schnellen Schrittes zur Tür aufmacht.
Hektisch renne ich zurück nach oben in unser Zimmer, in welchem ich warten sollte.
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,The bond we share'
Romance𝘿𝙞𝙚 𝙁𝙧𝙖𝙜𝙚 𝙞𝙨𝙩 𝙙𝙤𝙘𝙝 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩, 𝙤𝙗 𝙙𝙪 𝙛ü𝙧 𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙋𝙚𝙧𝙨𝙤𝙣 𝙨𝙩𝙚𝙧𝙗𝙚𝙣 𝙬ü𝙧𝙙𝙚𝙨𝙩. 𝙉𝙚𝙞𝙣, 𝙨𝙤𝙣𝙙𝙚𝙧𝙣 𝙤𝙗 𝙙𝙪 𝙛ü𝙧 𝙨𝙞𝙚 𝙡𝙚𝙗𝙚𝙣 𝙬ü𝙧𝙙𝙚𝙨𝙩... Ihr Leben ist schon vorbestimmt seit sie denken kann, und e...