Ich habe sie gehört.
Sie hat das Gespräch mitbekommen, da bin ich mir sicher. Ich weiß, wie es klingt, wenn sie die Treppe hochläuft.
Einige von den Jungen Adeligen, die zusammen mit mir im Krieg waren, haben ihre Manieren verloren und ihren Respekt gegenüber Frauen. Ich hoffe, sie hat es sich nicht zu Herzen genommen und vor allem, dass sie mich nicht in einem anderen Licht sieht...
Es lief doch so gut, warum muss er es wieder schwieriger machen! Nein, ich sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, es besteht auch die Chance, dass sie nicht alles mitgehört hat.
Dennoch muss ich Missverständnisse schleunigst vorbeugen. Entschlossen gehe ich die Treppe hoch, bei jedem Schritt erzeuge ich ein dumpfes Geräusch, weil ich in letzter Zeit durch das tägliche Training ziemlich massiv geworden bin. Vorsichtig öffne ich die Schlafzimmertüre und erblicke Liva, welche auf der Bettkante sitzt. Sie trägt schon ihr dünnes Nachtkleid und ihre Haare fallen ihr offen über die Schultern.
Überrascht wirkend blickt sie zu mir auf und ich schließe die Tür leise hinter mir. Sie gibt sich wirklich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber ihre Augen sprechen Bände.
Sie wirkt wie ein kleiner Hase, der gleich von einem Bären verschlungen wird, in dem Fall wäre das dann wohl ich.
Verhalten gehe ich auf sie zu und knie mich dann langsam vor der Bettkante hin, damit sie nicht zu mir aufschauen muss. „Ich weiß, dass du mitgehört hast", sage ich relativ neutral und sie läuft total rot an. „Ich... konnte nicht anders", entschuldigt sie sich beschämt und sucht in meinen Augen nach einer Reaktion.
Ich bin nicht wirklich wütend oder ähnliches auf sie, ich möchte mich eher bei ihr entschuldigen für das Verhalten meines ehemaligen Freundes. Wie ein kleiner Junge umarme ich ihre Taille und lege mich über sie aufs Bett. Kichernd versucht sie mich von sich runter zu schieben, aber allein mein Gewicht hält sie schon unten, von Kraftaufwand kann da keine Rede sein. „Cassian!", lacht Liva entrüstet und ich spüre, wie sie sich merklich entspannt.
Sie fühlt sich nicht bedrängt von mir.
Sanft küsse ich ihre Stirn, ohne groß nachzudenken, und schaue ihr liebevoll in ihre hellen, feuchten Augen. Ihre Wangen färben sich leicht rosa und ihre Pupillen werden immer größer.
„Cassian", haucht sie vorsichtig und ich umschlinge mein Mädchen liebevoll.
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,The bond we share'
Romance𝘿𝙞𝙚 𝙁𝙧𝙖𝙜𝙚 𝙞𝙨𝙩 𝙙𝙤𝙘𝙝 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩, 𝙤𝙗 𝙙𝙪 𝙛ü𝙧 𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙋𝙚𝙧𝙨𝙤𝙣 𝙨𝙩𝙚𝙧𝙗𝙚𝙣 𝙬ü𝙧𝙙𝙚𝙨𝙩. 𝙉𝙚𝙞𝙣, 𝙨𝙤𝙣𝙙𝙚𝙧𝙣 𝙤𝙗 𝙙𝙪 𝙛ü𝙧 𝙨𝙞𝙚 𝙡𝙚𝙗𝙚𝙣 𝙬ü𝙧𝙙𝙚𝙨𝙩... Ihr Leben ist schon vorbestimmt seit sie denken kann, und e...