Als wir endlich wieder an der Säbener Straße ankamen, sah ich nur wie Benji an mir vorbeirauschte und sofort in sein Auto flüchtete.
Wie soll das nur weitergehen? Diese Frage beschäftigt mich bereits den ganzen Tag. Nachdem ich mich noch von den anderen verabschiedete, machte ich mich ebenfalls auf den Weg nach Hause, wo ich gleich auf Amelia treffen muss. Soll ich es ihr sagen? Wie wird sie reagieren?
Als ich mein Auto in unsere Garage gestellt habe, bleibe ich noch einen Moment sitzen und versuche meine Atmung irgendwie zu normalisieren. Es ist als würde mir jemand die Kehle zuschnüren.
Langsam nahm ich meine Tasche und machte mich auf den Weg in Richtung Haustür, dort kam mir auch sofort mein kleiner Sonnenschein entgegen, der sich freute mich zu sehen: „Papa! Du bist wieder da!" rief der 3-Jährige mir sofort entgegen und rannte auf mich zu. Hinter ihm kam dann auch Amelia aus der Tür, die bestimmt von Martins Rufen auf mich Aufmerksam wurde. Ich nahm beide kurz in den Arm und versuche mir nichts anmerken zu lassen, ehe ich mich auf den Weg ins innere des Hauses machte. „Papa, Papa mitkommen, ich hab gemalt" springt er gleich um mich herum und zupft dabei an meinem Ärmel. „Ich gehe mich noch schnell umziehen und dann komm ich zu dir, okay?" der kleine nickt nur freudig und verschwindet dann wieder zu seinem Maltisch.
Amelia schaut mich ein wenig komisch an, ich ignorierte diesen Blick aber und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.
Als ich mir gerade mein Shirt anziehen wollte, kommt sie ins Zimmer und mustert mich beunruhigt „Lucas was ist los?, du bist so aufgewühlt" dabei setzt sie sich vor mir aufs Bett „es ist alles gut, es war einfach nur ein anstrengendes Wochenende, mehr nicht" entgegnete ich ihr, in der Hoffnung sie damit beruhigen zu können.
Sie ließ mich in Ruhe, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie mir glaubte.
Danach ging ich zu Martin, um mit ihm zu malen und ihn sein neues Bild präsentieren zu lassen.
Das anschließende Abendessen war komisch, ich war meinem Sohn mehr als dankbar für seine Anwesenheit, damit Amelia mich so nicht die ganze Zeit löchern konnte. Wie sollte ich nur die nächste Woche überstehen?
Nach dem Essen brachte ich Martin ins Bett und ging duschen, da dies heute morgen ja leider ausfiel und ich mich mehr als dreckig fühlte. Das heiße Wasser lief meinen Körper entlang und zum ersten Mal heute war ich alleine. Bereits den ganzen Tag lag nur eine einzige Frage in meinem Kopf: wie konnte das passieren? Ich traf mich ständig mit Benji, wir waren auch öfters feiern. Oft entstand zusammen mit der Mannschaft das ein oder andere Besäufnis, aber nie war es so geendet. Seit wann hatte ich mich im betrunkenen Zustand so wenig im Griff, dass ich meine Frau betrügte.
Viel zu lange verbrachte ich in der Dusche, in der Hoffnung meine Gedanken irgendwie sortieren zu können. Sauberer fühlte ich mich danach auch nicht. Mir blieb also nichts anderes übrig, als wieder runter zu Amelia zu gehen und mich zu ihr auf die Couch zu legen. Lautlos schaute ich mir ebenfalls das an, was sie gerade komisches schaute. Sie sagte nichts. Nach etwa einer Stunde beschloss ich ins Bett zu gehen, da ich mit dieser Sendung eh nichts anfangen konnte. Amelia blieb unten.
Mein Plan einfach einzuschlafen funktionierte natürlich nicht, denn sobald ich im Bett lag, drehten meine Gedanken wieder verrückt. Nach einer Weile merkte ich wie sich die Bettseite neben mir senkte und Amelia sich zu mir ins Bett legte. Um sie nicht noch mehr zu beunruhigen sagte ich allerdings nicht und blieb einfach unverändert liegen.
Nach einer Weile bestätigte mir ihr gleichmäßiger Atem, dass sie eingeschlafen ist. Ich hingegen starrte weiterhin an die Decke und mein Kopf dachte nicht einmal an Schlaf. Ein Blick auf meinen Nachttischwecker zeigte 02:30 Uhr und da ich eh nicht schlafen kann, beschloss ich aufzustehen und kurz an die frische Luft zu gehen. Auf dem Balkon lehne ich mich mit meinen Unterarmen gegen das Geländer und lasse meinen Blick über München schweifen.Benjis Hand ruhte auf meiner Hüfte. Es fühlt sich an, als würden Stromschläge durch meinen Körper schießen. Ich hab das Gefühl ich will mehr davon, mehr von seinen Berührungen. Wir kommen uns immer näher, bis mir einfällt, dass wir uns immer noch in der Öffentlichkeit befinden. „Hotelzimmer?" hauche ich vorsichtig in sein Ohr. Von ihm kam nur ein Nicken. Der Weg bis in unser Zimmer war lang, es war schwierig die Hände voneinander zu lassen. Sobald die Tür hinter uns geschlossen war, zog ich Benji mit Schwung an mich ran und küsste ihn stürmisch. Er erwiderte sofort. Seine Lippen schmeckten nach Bier, aber waren so weich. Seine Zunge bat um Einlass, welchen ich schnell gewährte. Er drückte mich mit Schwung gegen die Wand hinter mir und küsste mich fordernder...
Fuck, wo kam das jetzt her? Eigentlich passte es mir sehr gut, mich an nichts mehr aus dieser Nacht erinnern zu können, denn die Erinnerungsfetzen zeigten mir nur genau das, was ich nicht wahrhaben wollte...
Heute ein bisschen kürzeres Kapitel, ich hoffe es ist trotzdem okay geworden. Wer von euch war am Samstag auf der Team Präsentation des FC Bayern?
Anyways ich wünsche euch noch einen schönen Abend
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𝐁𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡𝐥𝐞𝐬𝐬 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚́𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝
FanfictionBeste Freunde. Plötzlich eine gemeinsame Nacht, die alles verändert. Wie sollen die beiden jetzt damit und vor allem miteinander umgehen? Können sie ihre Freundschaft irgendwie retten? Oder wird vielleicht auch mehr daraus. Lucas Hernández und Benj...