𝟴 | 𝗯𝗲𝗻𝗷𝗮𝗺𝗶𝗻

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Ich wache auf und weiß erstmal nicht wo ich bin. Mein Schädel dröhnt extrem und es fühlt sich an, als würde jemand mit einem Presslufthammer in meinem Kopf herum wüten.

Langsam kehren die Erinnerungen zurück, weswegen ich überhaupt hier liege. Ich bin umgefallen. Verdammt warum musste ich es denn soweit kommen lassen, so hat erst recht jeder bemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt.

Ich identifiziere den Raum in dem ich liege als die Krankenstation des Trainingsgebäudes. Erst einen Moment später merke ich ein Gewicht an meiner linken Schulter und bekomme als ich dort hinsehe ein Deja Vu.

Das letzte Mal, dass ich Lucas so vorfand war, als wir miteinander geschlafen haben und auch der letzte Moment vor unserem Streit und der darauffolgenden Funkstille. Ich weiß nicht was passiert war damit er hier bei mir lag und unsere Hände miteinander verschränkt hatte.

Irgendwie war der Anblick von einem schlafenden Lucas neben mir extrem niedlich und ich konnte deshalb dem Drang ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen auch nicht wieder stehen. Dabei wird der Ältere wach und blinzelt erstmal verschlafen mit seinen Augen bevor er mich etwas irritiert ansieht.

Langsam sammelt er sich wieder, richtet sich auf und sieht mit eindringlich, mit einem Blick den ich nicht deuten kann, an. „Sry ich wollte dich nicht wecken" ergriff ich schließlich als erster das Wort.

Dabei bekam Lucas Tränen in den Augen und drückte meine Hand noch etwas fester

„Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein" ach ja stimmt, ich war ja vor der gesamten Mannschaft umgekippt.

„Ich versuche es, tut mir leid ich wollte euch nicht erschrecken" dabei schaute ich verlegen auf meinen Schoß.
„Es tut mir so leid Benji, wirklich alles. Ich hätte dich nicht so scheiße behandeln dürfen und so tun als es deine alleinige Schuld. Aber weißt du ich war einfach so überfordert und in meinem Kopf spielen sich ständig diese Flashbacks ab, aber als du umgefallen bist hab ich einfach so Panik bekommen..." er sprach so schnell, dass ich mühe hatte alles zu verstehen.

„Hey hey hey ganz langsam, es ist alles gut, ich bin dir auch nicht böse. Ich war... bin auch überfordert gewesen".

Wir schwiegen uns einen Moment an, unsere Hände waren aber weiterhin ineinander verschränkt.

„Wir haben scheiße gebaut und uns echt wie das aller letzte verhalten, hmmh" er schaute mich ein wenig schmunzelnd an und zum ersten Mal seit unserer gemeinsamen Nacht hatte ich das Gefühl, dass unsere Freundschaft noch nicht endgültig verloren ist.

„Mir ist unsere Freundschaft sehr wichtig und es ging mir die letzten Wochen scheiße ohne dich" sagte ich ihm ehrlich.

„Mir auch, also denkst du wir können wieder beste Freunde sein?" meinte der Ältere unsicher zu mir. Ich mochte es, dass er in meiner Gegenwart den starken, immer selbstsicheren Lucas gelegentlich ablegte und auch manchmal eine unsichere und schüchterne Seite zeigte.

„Ich werde jedenfalls alles tun, damit wir es schaffen" ich ließ unsere verschränkten Hände los und streckte ihm meinen kleinen Finger hin, in den er seinen gleich einhakte.

Vielleicht sind wir ein wenig alt für einen Kleinenfingerschwur, aber für uns hatte es immer noch eine wichtige Bedeutung. Wir mussten beide über unsere Aktion lachen und schauten uns ein paar Minuten einfach an.

„Hast du es Amelia erzählt?" fragte ich schließlich das, was mich schon länger interessierte

„ich wollte, aber ich konnte es einfach nicht" gab er mit einem schlechten Gewissen zurück.

„und du? Weiß es Chloe?" gab er die offensichtliche Frage zurück

„ja ich hab es ihr erzählt sobald wir vom Marienplatz zurück waren." er wirkte ein wenig überrascht von meiner Ehrlichkeit, denn er blickte mich mit aufgerissenen Augen an.
„Wie hat sie reagiert?"
„sie hat mich angeschrien und mich dann rausgeworfen, damit sie ihre Sachen packen kann, denn sie hat Schluss gemacht und ist jetzt weg" dabei schaute ich ein wenig bedrückt an die Wand gegenüber von mir.
Er schaute mich ein wenig fassungslos an: „es tut mir so leid, dass ich dich in diese Situation gebracht habe" er wirkte sehr niedergeschlagen und so als würde ihn seit Wochen nichts anderes beschäftigen.
Ich nahm seine Hände wieder in meine und zwang ihn mich anzusehen „es ist nicht deine Schuld, das waren wir beide. Und da Coco mir einen ordentlichen Einlauf verpasst hat, weiß ich jetzt das es zwar scheiße war, aber nicht immer unbedingt schlecht sein muss." ich dachte einen Moment über Cocos fast schon weißen Worte nach
„Ich hoffe mal es ist okay, dass Coco es weiß" ich musste ihn das schließlich fragen, da es ihn genauso betraf wie mich.
„Ich dachte mir fast schon, dass er es weiß, so wie er mich mit seinen Blicken getötet hat und mir vorhin als du zusammengeklappt bist mehr als deutlich zu verstehen gegeben hat, dass ich daran schuld bin. Aber ja es ist für mich okay, wir vertrauen ihm ja" damit war ich erleichtert.
Einen Moment später klopft es an der Tür und Didier Deschamps kommt rein und sieht uns gleich schmunzelnd an
„ah Lucas ich dachte mir fast schon dich hier zu finden. Die anderen sind bereits wieder im Hotel und das Trainerteam geht jetzt auch gleich wieder zurück. Kommt ihr mit und wie geht es dir Benjamin?" fragte der 53 jährige mich direkt.
„Nur noch ein wenig Kopfschmerzen, aber alles wieder gut und wir kommen gerne mit" damit versuchte ich aufzustehen, was allerdings nicht ganz so gut klappte, da mein Kreislauf immer noch sehr am Ende war.

Lucas bemerkte das und griff mir gleich unter den Arm, um mir ein wenig mehr Stabilität zu geben. Dankbar lächelte ich ihm zu,bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hotel machten, wo wir gleich eine große Portion Essen verschlangen.

Ich bin aktuell extrem stolz auf mich, dass ich es schaffe zweimal die Woche zu updaten.
Lasst gerne euer Feedback da und ich wünsche euch eine schöne restliche Woche. Bis Montag :)

𝐁𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡𝐥𝐞𝐬𝐬 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚́𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt