Das kann nicht sein. Nein das darf nicht sein. Wie sollte ich nur zwei Wochen mit Benjamin in einem Zimmer überstehen? Verdammt was soll ich denn jetzt machen?
Vorsichtig hob ich meinen Blick vom Boden und sah langsam in Benjis Gesicht. Sein Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtet und strahlt Traurigkeit und Unsicherheit aus und hoffte auf eine Reaktion meinerseits.
Nur kurz halten wir unseren Blickkontakt, bevor die Ankündigung des Trainers vorbei ist und ich mit sicheren Schritten auf ihn zu gehe.
„Lucas! Was kann ich für dich tun?" damit lenkt er seine komplette Aufmerksamkeit auf mich
„ich würde gerne mit jemanden anderen auf ein Zimmer" entsetzt blickte er mich an, denn wie sonst jeder hielt er Benji und meine Freundschaft für perfekt. Schließlich war es auch sehr schwer sich an einen Streit von uns zu erinnern, da es in den letzten zwei Jahren, seit dem wir beim FC Bayern spielten auch keinen gab.Benji und ich haben seitdem so viel Zeit miteinander verbracht, dass ich mir inzwischen sicher bin, nicht mal meine Frau kennt mich so gut wie er, umso erschreckender muss das jetzt wahrscheinlich auch wirken.
„Stimmt bei dir und Benjamin etwas nicht? Habt ihr Streit?"
„ähhh nein alles okay, aber Benji sehe ich jeden Tag und ich würde gerne mehr Zeit mit meinem Bruder verbringen" ich hoffte ihm das jetzt halbwegs glaubwürdig rüberzubringen.
„Du weißt das die Zimmereinteilung immer fest ist? Und sonst stört es dich doch auch nicht so viel Zeit mit Benjamin zu verbringen. Naja aber ich will ja mal nicht so sein" damit drehte er sich von mir weg und schaute in die Richtung von Benji, Theo und Corentin, die immer noch auf mich warteten.
„Kleine Änderung: Benjamin geht zu Corentin ins Zimmer und Theo geht zu Lucas, sonst gibt es keine Änderungen" er verabschiedete sich, um sich selbst auf den Weg in sein eigenes Zimmer zu machen.
Ich schenkte ihm noch ein kurzes Lächeln, bevor ich mich auf den Weg zu Theo machte, der inzwischen alleine darstand, da Benji einfach weggerannt war und Coco ihm hinterher. Ich machte mich mit meinem jüngeren Bruder auf den Weg in unser Zimmer, wobei er mich dabei kritisch musterte.
Oben angekommen stellte ich erstmal meinen Koffer ins Zimmer und setzte mich dann auf eines der beiden Betten
„was?" fragte ich nun endlich Theo, der mich weiterhin kritisch beäugte,
„was ist zwischen euch los?" natürlich fragte er das, er war schließlich auch nicht blöd.
„Ich wüsste nicht was du meinst" versuchte ich mich cool herauszureden
„ach komm Lucas lüg mich nicht an, er ist dein Bester Freund, ihr seid normalerweise nicht voneinander wegzubekommen, jetzt willst du nicht mal mit ihm auf ein Zimmer und würdigst ihm keines Blickes. Benji war gut gelaunt bis du in den Raum kamst und danach sah er aus als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Also was hast du schon wieder getan?" ich folgte seinem Monolog still, wurde aber über seine Vorwürfe wütend
„was ich getan habe? Er hat mich doch..." ich brach abrupt ab, als mir bewusst wurde was ich ihm da gerade sagen wollte.
„Er hat was?" fragte Theo weiter nach. Verdammt kann er es nicht einfach gut sein lassen.
„Nicht so wichtig"
„du kannst nicht mitten im Gespräch abbrechen und dann von mir erwarten, dass ich es gut sein lasse" er sah mich weiterhin erwartungsvoll an
„ich möchte einfach nicht darüber reden, noch nicht, verstehe das bitte" damit drehte ich mich, um meinen Koffer auszupacken und Theo damit zu signalisieren, dass dieses Gespräch hier beendet ist.Als ich damit mit fertig war machte ich mich auf den Weg ins Zimmer von Antoine Griezmann, da ich meinen ehemaligen Mannschaftskollegen von Atlético bereits seit Monaten nicht wiedergesehen hatte und ich mich sehr freute, mich endlich wieder mit ihm unterhalten zu können.
Außerdem möchte ich den anstrengenden Fragen meines Bruders aus dem Weg gehen.
Wir redeten 1,5 Stunden über alles mögliche und ich schaffte es tatsächlich für einen Moment nicht an Benji zu denken. Gemeinsam mit Antoine machte ich mich dann auf den Weg in den Speisesaal für das Abendessen, wo wir uns dann zu Kylian und Karim an den Tisch setzten. Benji saß hingegen bei Kingsley, Coco, Ńgolo und Theo am Tisch ein Stückchen weg von uns. Es fiel mir schwer mich beim Essen auf die Gespräche an meinem Tisch zu konzentrieren, weil ich immer wieder die Blicke des Jüngeren in meinem Nacken spürte. Auch die anderen schienen inzwischen etwas mitbekommen zu haben, schwiegen aber darüber.
Nach dem Essen schaffte es Theo mich zu überreden mit in Kylians Zimmer für einen Fifa Abend zu gehen. Benji wird schon nicht da sein, da er Fifa eh nicht so gerne spielt.
Wir gingen also mit etwas Verspätung ins Zimmer wo bereits alle da waren, somit war auch die erste Person die mir ins Auge fiel Benjamin.
Der Franzose blickte mich gequält und nachdenklich an und fing gleich wieder an mit seinen Händen zu spielen. Mir wurde relativ schnell klar welchen Plan mein Bruder hier verfolgte, denn er dachte bestimmt Benji und mich in einen Raum zu zocken zu stecken würde helfen damit wir uns wieder vertragen.
Ich zog ihn also unsanft zur Seite „was soll der scheiß? Du weißt genau, dass ich ihn nicht sehen möchte" blaffte ich den jüngeren vielleicht ein wenig zu laut an
„ganz ehrlich Lucas, ich weiß nicht was zwischen euch passiert ist und ich respektiere deine Entscheidung es mir nicht zu sagen, aber du kannst ihm nicht ewig aus dem Weg gehen, ihr müsst im Training und vor allem auf dem Platz funktionieren und zwar als Team" Theo drehte sich um und ließ mich damit verdutzt in der Tür stehen. Ich war ihm mehr als dankbar, seinen Monolog auf Spanisch gehalten zu haben, da ich nicht unbedingt so begeistert wäre, wenn es jeder verstanden hätte.
Ich setzte mich also neben Antoine aufs Bett, der mich fragend ansah, ich dies aber schnell mit einem „alles okay" abstempelte.
So spielten wir also die nächsten drei Stunden in verschiedenen Teams, was sich doch als ganz lustig rausstellte.
Als einer der ersten verabschiedete ich mich schließlich um alleine schonmal ins Zimmer zu gehen. Erst vor dem Aufzug bemerkte ich, dass Benji mir gefolgt war.
„Lucas! Können wir bitte reden?" dabei sah er mich mit seinem süßen Dackelblick an, der mich fast komplett gebrochen hätte
„ich wüsste nicht was es da noch zu bereden gibt" ich versuchte halbwegs stark zu klingen und wollte gerade weitergehen als Benji mich am Handgelenk festhielt.
„Bitte" flehte er mich an, in seinem Blick so viel Traurigkeit und Angst, dass sie schon wieder glänzend wurden.
„Was willst du von mir hören? Das alles wieder gut ist, als wäre nie etwas passiert. Das kann ich nicht, also respektiere wenn ich nicht mit dir reden möchte" fuhr ich ihn an, immer noch sauer und enttäuscht.
„Ich vermisse meinen Besten Freund und es tut mir leid was passiert ist, ich weiß das es ein Fehler war, aber tu nicht so als wäre das ganz alleine meine Schuld, denn du hast angefangen".
Er war als würde er mir damit den kompletten Boden unter den Füßen wegziehen und in meinen Augen begannen sich Tränen zu sammeln. Denn in dem Moment wo er dies aussprach, traten bei mir auch wieder die Erinnerungen an diese Nacht in meinen Kopf. Wie wir im Bierzelt waren, die Fahrt ins Hotel und den Moment wo ich ihn endlich küssen durfte.
Ich habe ihn geküsst und ihn dafür verantwortlich gemacht, als wäre er es gewesen der angefangen hat.
Ich befreite mich aus seinem Griff und lief einfach weg, irgendwo hin ,weg von ihm.So Leute ich hab es dann endlich auch mal wieder geschafft ein neues Kapitel zu schreiben. Ich bin jetzt seit Freitag aus dem Urlaub zurück und versuche ab jetzt wieder aktiver zu werden.
Die neue Bundesliga Saison ist einfach mega bisher, ich meine Benji hat schon zwei Tore geschossen (1 Supercup und 1 Bundesliga)
Schönen Abend noch
- Larissa
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𝐁𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡𝐥𝐞𝐬𝐬 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚́𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝
FanfictionBeste Freunde. Plötzlich eine gemeinsame Nacht, die alles verändert. Wie sollen die beiden jetzt damit und vor allem miteinander umgehen? Können sie ihre Freundschaft irgendwie retten? Oder wird vielleicht auch mehr daraus. Lucas Hernández und Benj...