𝟯 | 𝗯𝗲𝗻𝗷𝗮𝗺𝗶𝗻

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Übermüdet und emotional am Ende kam ich zuhause an, mein Körper schmerzte als hätte ich drei Tage durchgemacht und meine Gedanken drehten am Rad ohne Pause.

Bereits im Eingangsbereich meines Hause kam mir Chloe, meine Freundin entgegen, die mir gleich freudig in die Arme fiel. Damit machte sich auch das schlechte Gewissen in mit breit, ich hatte sie betrogen und das hatte sie echt nicht verdient.

Wir führten inzwischen bereits seit zwei Jahre eine gute und gesunde Beziehung, die auch immer noch sehr lebendig war. Ich hatte sie damals vor dem Champions League Finale in Paris in einem Club kennengelernt. Bereits nach ein paar Dates merkte ich die besondere Verbindung zwischen uns und wir wurden ein Paar. Niemals hätte ich gedacht, sie einfach zu betrügen.

Nach einer kurzen Begrüßung machte ich mich auf den Weg in unser Schlafzimmer um meinen Koffer auszupacken und Wäsche zu waschen. Ich zog meine Lederhose aus und tauschte sie gegen eine Jogginghose und eine weißes Shirt. Meine Medaille hing ich an die Wand in meinem Büro und setzte mich dann zu Chloe in den Garten.

Sie war gerade dabei ihr Buch zu lesen, als ich mich zu ihr auf die Lounge setzte. „Tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht dabei sein konnte, war es trotzdem schön?" meinte die jüngere zu mir,  als sie mich erblickte „hmmhh, war ganz nett, keine Ahnung" murmelte ich vor mich hin.
„Alles in Ordnung?" fragte sie schließlich, „ja es war nur ein langer Tag" entgegnete ich ihr. Damit war sie zumindest für einen Moment beruhigt und las weiter. Ich hingegen starrte Ewigkeiten einfach nur in den Garten.

So zog sich der Nachmittag bis es schließlich 19:00 Uhr war und wir beschlossen etwas zu essen zu bestellen. Schnell fiel unsere Wahl auf unseren Lieblingsitaliener drei Straßen weiter.
Bereits zum zweiten Mal an diesem Tag stocherte ich lustlos in meinem Essen, was auch Chloe nicht entging „was ist los Benji? Und jetzt sag nicht das du nur müde bist, ich kenne dich und merke das etwas ist" fragte sie dann doch. Verdammt sie kannte mich einfach zu gut.

„Ich muss dir was beichten" erwiderte ich ihr, ohne den Blick von meinem Essen zu wenden.
„Was hast du getan?" meinte sie bereits etwas lauter, „ich hab mit jemanden anderen geschlafen". Jetzt war es raus, ich hatte der Frau die ich liebte gesagt, dass ich sie betrogen habe.
Was hab ich nur getan?
Ihr Blick wurde sauer, aber vielmehr enttäuscht, sie schaute mich einfach nur unglaubwürdig an und erwartete weitere Antworten von mir.

Da ich allerdings nichts sagte ergriff sie schließlich doch das Wort: „Wow, ich bin einmal nicht mit auf einer deiner Veranstaltungen und du springst gleich mit der erstbesten ins Bett?" schrie sie dann.
„Es war nicht die erstbeste, beziehungsweise gar keine sie" dabei senkte ich meinen Kopf wieder und legte mein Besteck auf den Tisch, „wer war es?"
„Lucas"
„das schlimme ist, das wundert mich noch nicht mal"
„was soll das jetzt heißen?"
„ach komm stell dich nicht so blöd, wann verbringst  du schonmal Zeit mit mir, immer ist Lucas wichtiger" sagte sie etwas lauter.

„Das stimmt doch gar nicht" entgegnete ich ihr aufgebracht, oder etwa doch?
„Weißt du was Benji ist mir auch egal, verschwinde hier, damit ich meine Sachen packen kann und dann weg bin, denn wir sind getrennte Leute"
„du machst einfach so Schluss?" meinte ich erschrocken

„einfach so? Du hast mich betrogen, mit deinem Besten Freund!"

Ich merkte, dass sie Recht hat und ich hier der Arsch bin. Ich sah ihr also nochmal in die Augen, welche nur Enttäuschung zeigten, stand dann auf und ging ins Innere des Hauses um mir eine Tasche für eine Nacht zu packen. Dabei bekam ich immer mehr Tränen in den Augen.

Ich hatte alles um mich herum zerstört, meine Beziehung, die beste Freundschaft die ich je hatte und wahrscheinlich auch noch unser komplettes Abwehr-Team. Ich warf meine Tasche ins Auto und fuhr einfach los. Wo soll ich überhaupt hin? Ich hatte doch keinen mehr.

Ich fuhr einfach ohne überhaupt nachzudenken. Dass es in meinem Zustand nicht intelligent war, zu fahren, ignorierte ich gekonnt. Irgendwann blieb ich an einem Feldweg stehen, stellte den Motor aus und fing einfach an zu weinen...

𝐁𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡𝐥𝐞𝐬𝐬 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚́𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt