Ich war bereits am anziehen, als Lucas irgendwann die Kabine betrat. Nur versehentlich hatte ich das Gespräch zwischen ihm und dem Trainer vorhin mitbekommen, wo es darum ging, dass Lucas heute bei seiner Familie schlafen kann.
Da wir unsere Plätze immer nebeneinander haben, kommt er auf direktem Weg zu mir.
„Gehst du mit zu ihr?" fragte ich den Älteren direkt.
Er wirkte etwas verwundert:
„Wie hast du das denn schon wieder mitbekommen" entgegnete er mir leicht schmunzelnd.
„Der Trainer hat es vorhin auch hier erwähnt, aber jetzt mal ehrlich, gehst du?"
„Ich weiß es nicht" antwortete er unentschlossen.
„Okay dann entscheide ich für dich, du gehst, denn du hast keine richtige Begründung nicht mit zu gehen"
„Hab ich aber"
„Keine die du ihr erzählen willst"
„Okay okay ich gehe, ich hätte aber nicht gedacht, dass du mich so schnell loswerden willst" spielte er verletzt und griff sich dabei schmunzelnd an die Brust.
„Will ich doch gar nicht, du idiot" musste nun auch ich grinsen.
Einen Moment blieb es ruhig zwischen uns, bevor ich wieder das Wort ergriff.
„Aber tu mir den Gefallen, wenn du mit ihr schläfst, bleibe auch über Nacht" äußerte ich mein Anliegen.
„Benji..." begann Lucas vorsichtig zu sprechen, da er wahrscheinlich dachte, dass ich ein Problem damit habe.
„nein, ich hab wirklich kein Problem wenn du es tust, sie ist schließlich deine Frau, aber dann komm nicht nachdem du mit ihr geschlafen hast, zu mir ins Bett, das ist scheiße"
Er nickte nur.
Da ich inzwischen fertig umgezogen war, packte ich meine Tasche nur noch fertig.
„Ich gehe dann mal zum Bus"
Lucas schaute sich noch einmal in der Kabine um und da dort gerade keiner war, küsste er mich noch kurz.
Auch wenn es eine komische Situation war, erwiderte ich.
Er drehte sich dann um und ging duschen, während ich mich noch kurz setzte und auf Instagram ging.
Nach ein paar Minuten machte ich mich dann aber schließlich doch auf den Weg zum Bus.
Wie es das Schicksal so will, stand Amelia mit dem schlafenden Martin auf dem Arm direkt vor dem Bus. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Natürlich erblickte sie mich direkt und kam mir lächelnd entgegen.
„Oh hallo Benjamin, wir haben uns ja lange nicht gesehen"
Eigentlich verwunderlich, da Lucas und ich uns so oft sehen und auch öfters bei ihm sind.
„Ja du warst nie da, als ich bei euch war" entgegnete ich ihr.
„Hat wegen der Arbeit nicht gut geklappt"
Im gleichen Moment klingelte ihr Handy:
„oh da muss ich rangehen, kannst du Martin vielleicht kurz nehmen" etwas überfordert nickte ich und nahm ihn ihr dann ab.
Sie ging ein gutes Stück weg und ich beobachtete den kleinen Mann auf meinem Arm. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie ähnlich er Lucas sieht.
In diesem Moment kam der Ältere auch aus dem Gebäude und wirft mir erstmal einen irritierten Blick zu.
Zielsicher steuerte er sofort auf uns zu und bevor er überhaupt etwas sagen konnte, ergriff ich das Wort:
„Sie musste kurz telefonieren" klärte ich meinen Landsmann über die seltsamen Umstände auf.
Lucas kam daraufhin noch ein Stückchen näher an uns an und strich mir sanft über den Arm.
„Sry" entgegnete er mir mit einem entschuldigenden Blick.
„Alles gut"
Somit nahm er mir auch seinen Sohn wieder ab und wir schauten uns nur einen Moment an, bevor Amelia auch schon wieder kam.
Da mir durchaus bewusst war, dass es jetzt sehr unangenehm werden wird, überlegte ich mir noch zu flüchten. Ich entschied mich allerdings dagegen, da dies nur noch verdächtiger wirken würde und somit blieb ich einfach neben Lucas und Martin stehen.
„Ah Lucas da bist du ja schon, kommst du mit uns?" fragte sie ihren Mann.
„Mmhh" entgegnete er ihr ein wenig lustlos, was mich zum schmunzeln brachte.
„Ich...gehe dann mal in den Bus, wir sehen uns morgen Lucas" ergriff ich schnell die Gelegenheit um mich aus dem Staub zu machen.
„War schön dich mal wieder gesehen zu haben und danke" rief mir Amelia noch entgegen, als ich bereits dabei war loszulaufen.
Im Bus setzte ich mich erstmal etwas aufgewühlt auf einen Platz und atmete tief durch. Was war das denn jetzt bitte?
Alleine der Gedanke daran, Amelia öfters so unter die Augen treten zu müssen, löste Panik in mir aus. Wie kann man auch nur so ein Pech wie ich haben und genau dann über den Gang zu laufen, wenn sie dort wartet.
Ich weiß nicht ob ich mich jemals wieder normal mit ihr unterhalten kann, wenn ich jedes Mal das Bild von ihrem Mann, wie er stöhnend unter mir liegt, vor Augen habe.
Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lehnte meinen Kopf an die kühle Scheibe, während ich langsam wegdöste.
Wach wurde ich erst durch ein unsanftes Rütteln an meiner Schulter, was mich zwang meine Augen zu öffnen.
„Aufstehen Schlafmütze, wir sind da" durchdringt mich Cocos Stimme, die mich dann auch zwang aufzustehen.
Da ich wirklich müde war, ging ich sofort ins Zimmer, wo ich nur noch kurz Zähne putzte und mich dann sofort ins Bett legte. Trotzdem schaffte es der Ältere sich immer wieder in meine Gedanken zu schleichen. Ein wenig traurig war ich schon, dass er unsere letzte gemeinsame Nacht nicht mit mir verbrachte, aber das hätte ich ihm ja niemals so sagen können.
Mit diesem Gedanken schlief ich auch ein und wurde erst wieder wach, als sich ein Gewicht von hinten an mich kuschelte und seine Arme um mich schlang. Lucas. Sofort vernahm ich seinen unverwechselbaren Geruch.
„Lucas..." murmelte ich komplett verschlafen, aber trotzdem so, dass er wusste worauf ich hinaus will.
„Ich hab nicht mit ihr geschlafen und deshalb bin ich hier" hauchte er mir gegen meinen Nacken und sorgte damit dafür, dass ich Gänsehaut bekam.
Ich quittierte das lediglich mit einem okay bevor ich meine Augen wieder schloss. Nur benebelt bekam ich mit wie Lucas mir noch einen Kuss auf den Kopf drückte und mir noch ein „schlaf gut" ins Ohr flüsterte, bevor ich wieder ins Land der Träume gleitete. Nur das ich mich diesmal geborgener fühlte...Hier bin ich wieder. Ich hab es letzte Woche einfach nicht geschafft, tut mir leid. Jetzt gehts langsam in den Endspurt dieser Story. Schon bisschen sad.
Wer von euch schaut gerade das Spiel gegen England?
Ich wünsche euch eine schöne Woche :)
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𝐁𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡𝐥𝐞𝐬𝐬 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚́𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝
Fiksi PenggemarBeste Freunde. Plötzlich eine gemeinsame Nacht, die alles verändert. Wie sollen die beiden jetzt damit und vor allem miteinander umgehen? Können sie ihre Freundschaft irgendwie retten? Oder wird vielleicht auch mehr daraus. Lucas Hernández und Benj...