idas sommarvisa

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Nach dem Frühstück am nächsten Morgen belegten wir einen Schwedisch Kurs für Anfänger. Allerdings hatte mich bereits nach kurzer Zeit die Konzentration verlassen und ich hatte stattdessen begonnen auf meinem Blatt herum zu kritzeln. Während die anderen lautstark in eine Partnerübung vertieft waren, fiel mein Blick auf die junge Frau gegenüber von mir. Ich hatte sie vorher gar nicht wirklich bemerkt. Sie hatte ebenfalls aufgegeben sich die schwedischen Vokabeln aufzuschreiben und knüpfte lieber weiter an einem Armband. Ihr Gesicht wirkte feminin, sehr jugendlich, doch sie musste eine der Reiseleiterinnen sein.

Gefesselt schaute ich ihr dabei zu, wie sie mit geübten Handbewegungen einen Faden mit dem anderen verknüpfte. Plötzlich schaute sie hoch, unsere Blicke trafen sich. Und sie lächelte mich an.

„Hast du keinen Partner gefunden?"

„Ich habe mittlerweile eher komplett den Faden verloren."

„Willkommen im Club."

Ihre Stimme klang leicht rauchig und ihr Lachen herzlich. Ich fasste meinen Mut zusammen und setzte mich zu ihr herüber. „Ist das deine erste Jugendreise?", wollte sie wissen. Ich nickte. „Ist das deine erste Reise als Leiterin?". Sie nickte. Mein Blick fiel auf das Armband. Rosa, Orange, Pink. Einen Versuch war es wert. „Das könntest du zum CSD tragen.", bemerkte ich. „Oh, stimmt", sie legte ihren Kopf schief, „meinst du, das könnte falsche Signale senden?". Verdammt. Ich schaute zwischen ihren blauen Augen und den rosigen Lippen hin und her. „Vielleicht, nur wenn man wirklich darauf achtet. Aber wenn du es nicht tragen möchtest, nehm ich es gerne. Ich bin zu ungeduldig dafür.".

Sie schenkte mir ein weiteres Lächeln, stand auf und steckte das unfertige Armband in ihre Hosentasche. „Mal sehen, ich finde es eigentlich selbst ganz schön. Aber die meisten Bänder verliere ich sowieso, bevor ich sie überhaupt zu Ende knüpfen kann.". Sie wand sich bereits zum Gehen, drehte sich dann aber noch mal zu mir um.

„Wie heißt du eigentlich?"

„Ida."

„Schöner Name, passt zu dir."

„Und wie heißt du?"

„Malin."

„Schöner Name, passt zu dir."

Wir lachten ein letztes Mal gemeinsam, bevor sie aus dem Raum verschwand.