„Tu es." Meine Stimme brach.
Meine Schwester zögerte. Ich wusste, dass sie es nicht tun wollte, aber ich konnte diese Aufgabe niemand anderem anvertrauen – nicht zuletzt, weil meine Schwester aufgrund ihrer pyrokinetischen Magie perfekt geeignet dafür war.
Ich hatte lange gebraucht, um sie dazu zu überreden, aber nun zog sie ihre Handschuhe aus und berührte die Spitzen meiner Flügel. Der Geruch von Rauch stieg mir in die Nase, als das Feuer die Schuppen an den Spitzen meiner Flügel verbrannte. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht aufzuschreien. Ich hatte gewusst, dass es wehtun würde, aber der Schmerz schockierte mich, überraschte mich, nahm mir die Luft zum Atmen. Schweißtropfen sammelten sich von der Hitze auf meiner Stirn, obwohl ich nur im BH dasaß. Meine Schwester hinter mir brach in Tränen aus, ihre Schreie vermischten sich mit meinen. Dann erreichten die Flammen meine Haut und obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Welt um mich herum sich in Bruchstücke auflöste, löschte ich sie mit meiner acquakinetischen Magie. Ich wusste nicht mehr, ob das auf meinem Gesicht Tränen oder Wassertropfen waren, aber es war mir egal. Warmes Blut rann meinen nackten Rücken herunter und ich musste mich bemühen, bei Bewusstsein zu bleiben.
„Es tut mir so leid", sagte meine Schwester und hörte sich an, als würde sie ebenfalls bald in Ohnmacht fallen.
„Hol den Verbandskasten", erwiderte ich nur. Das waren die letzten Worte an diesem viel zu kalten Freitagabend im Keller unseres Hauses, an die ich mich erinnerte.
Ich hatte nicht gewollt, dass meine Eltern es herausfanden, aber sie taten es trotzdem. Nur wenige Tage später verließ ich unser Haus in den Bergen. Es wäre gelogen, zu sagen, dass ich nie zurückblickte, aber ich brach den Kontakt zu meiner Familie ab. Nur mit meiner Schwester telefonierte ich manchmal. Über den Vorfall im Keller verlor niemand von uns ein Wort.
---
Hallo zusammen,
Ich war hier echt lange nicht mehr aktiv. :D Aber ich melde mich mal wieder mit einer neuen Geschichte, weil ich sie bei den Wattys einreichen möchte. Es ist ein Erstentwurf, ignoriert also bitte die paar Rechtschreibfehler, die sich da wahrscheinlich eingeschlichen haben.
Ach, und falls jemand mir ein hübscheres Cover machen möchte, ich wäre dankbar. Meine Cover-Skills sind ein wenig eingerostet. x)
- 100 Memoriae
DU LIEST GERADE
Ein Thron aus Eis und Asche
FantasyEine Schönheitskönigin mit einem vernarbten Rücken. Ein Werwolf, der gegen die Krone rebelliert. Eine Straßenkämpferin, die ihre Freundin retten will. Ein Assassine, der Menschen zu Asche verwandeln kann. Sie alle treten im Bewerbungsverfahren für d...