Heartbreaker - Bob x Hangman (Top Gun FanFiction)

Kapitel 5 - Asshole

Hangman grinste sie an, während er auf den Mann ihm gegenüber deutete.
"Den Namen verdankt er seiner Art zu fliegen. Er schleicht sich an euch ran, ohne dass ihr es merkt und schlägt blitzschnell zu."
Bob sah von Hangman zu Tiger und dann zu Phoenix. Sie sah alles andere als begeistert aus.
Er musste allerdings zugeben, dass der Pilot neben ihm verdammt gut aussah.

Hangman stellte seine Kameraden ebenfalls vor und bestellte anschließend noch eine Runde Getränke für sie alle. Die ganze Zeit über war Phoenix untypisch ruhig.
"Jedenfalls der letzte Flug war unglaublich. Ich hab den Typen abgelenkt und plötzlich war Tiger dann hinter ihm. Der hat sich dann ganz schnell aus dem Staub gemacht.", erzählte Hangman begeistert von ihrer ersten gemeinsamen Mission. Bob hörte nur halb zu. Es interessierte ihn nicht wie toll die Mission war oder was für ein fantastischer Pilot seiner neuer Wingman war und je länger er darüber nachdachte, umso mehr musste er sich eingestehen, dass er eifersüchtig war.

"Hey, guckt euch mal den Typ da an.", sagte Tiger plötzlich und zeigte mit dem Finger in Richtung eines jungen Mannes mit engen Jeans, einem rosa T-Shirt und einigen gefärbten Strähnen in den sonst dunkelbraunen Haaren. "Wie schwul sieht der denn bitte aus.", sagte er und lachte. "Solche Missgeburten sollten echt nicht bei der Navy sein."
Geschockt sah Bob zu dem Piloten neben sich, bei dessen Worten ihm übel wurde. Dieser bemerkte es jedoch nicht, da er immernoch angewidert den jungen Mann anstarrte. Hangman lachte über diese Worte, was Bob ein schmerzhaften Stich verpasste. Dass Hangman das zwischen ihnen nicht wiederholen wollte okay, aber dass er über homophobe Kommentare lachte? Krampfhaft zwang er sich zu einem neutralen Ausdruck und hielt sich davon ab, nicht sofort aus der Bar zu stürmen. Oder dem Typ eine rein zu hauen. Denn das könnte eine Menge über ihn verraten.
Trotz allem war er schockiert über Hangman's neuen Kumpel.

Der restliche Abend verlief für Bobs Gefühl recht angespannt und es blieb nicht der letzte beleidigende Kommentar seitens Tiger.
Bob war unglaublich froh, als Phoenix eine knappe Stunde später aufstand und sich mit den Worten "Mir gehts nicht so gut" verabschiedete. Schnell stand er ebenfalls auf und erklärte, dass er sie nach Hause bringen würde. Phoenix lächelte dankbar und die beiden verließen die Bar.

"Was ist los?", fragte Bob seine Freundin besorgt, als sie draußen waren und in Richtung ihrer Häuser liefen.
"Mit gehts gut, ich hab nur unsere Gesellschaft nicht mehr ausgehalten."
Nun war es an Bob sie dankbar anzulächeln.
"Dieser Tiger ist echt furchtbar!"
"Furchtbar ist, dass ich ein Date mit ihm hatte."
Bob blieb abrupt stehen und sah sie an.
"Das ist der Typ von gestern?"
Sie nickte.
"Jetzt weiß ich wieso das Date nicht gut lief."
Phoenix lächelte schwach und sie gingen langsam weiter.
"Ja, solche Beleidigungen gehen einfach gar nicht.", sagte Phoenix und kickte beim laufen ein Stein weg.
"Also... hast du nichts gegen Schwule?", fragte Bob und versuchte die Frage möglichst unbeteiligt klingen zu lassen.
"Nein, natürlich nicht!", antwortete sie sofort und sah ihn an. Bob merkte wie seine Fassade langsam zu bröckeln begann und er sah weg. Phoenix betrachtete ihren Freund skeptisch und nachdenklich.

"Also... wenn ich erfahren würde, dass einer meiner Freunde schwul wäre, hätte ich absolut kein Problem damit.", sagte sie langsam und Bob war beeindruckt wie sie mit ihrer Erkenntnis umging. Er lächelte sie kurz an, bevor er leise anfing zu sprechen. "Ich hoffe es ist nicht zu offensichtlich. Ich versuche wirklich es geheim zu halten."
Phoenix zog eine Augenbraue hoch. "Wieso willst du es geheim halten? Wegen Typen wie Tiger?"
"Ja, unter anderem.", gab Bob zu. "Das darf wirklich niemand erfahren!"
"Okay.", antwortete Phoenix schlicht.
"Ich meine es ernst!"
"Ich auch, du weist ich würde nichts sagen."
"Weiß ich das?"
"Ja, du hättest es leugnen können. Aber das tust du nicht. Weil du mir vertraust.", schlussfolgerte sie.
"Wieso bist du dir da so sicher?"
Sie sah ihn an und in ihrem sonst so starken und selbstbewussten Blick, lag nun zusätzlich ein liebevoller Ausdruck.
"Bob, jedes Mal wenn wir in einen Jet steigen, vertraust du mir dein Leben an. Meinst du nicht, dass du mir da auch bei einem Geheimnis vertrauen kannst?", fragte sie mit ruhiger Stimme und lächelte ihn an. Bob nickte ergeben und musste ebenfalls lächeln. Er war dankbar sie als Freundin zu haben!

Den Sonntag verbrachte Bob mit Vorbereitungen auf seine erste Unterrichtsstunde und der Planung des Flugtrainings. Phoenix und er würden sich gleich morgen angucken, was die jungen Piloten so drauf hatten.

Der Tag lief gut. Genauso wie geplant. Die Schüler waren gut, aber sie hatten definitiv noch einiges zu lernen. Wie Maverick zu sagen pflegte, sie müssen lernen ihre Maschine über ihre Grenzen hinaus zu fliegen.
Nachdem sie die Schüler entlassen hatten, verabschiedete Bob sich auch von Phoenix und machte sich auf den Weg zu den Umkleiden. Er liebte seinen Job wirklich, aber es gab doch nichts schöneres, als nach einem langen Tag den verschwitzten Overall auszuziehen und unter die Dusche zu steigen.

Bob genoss einen Moment das kühle Wasser, dass seinen Körper hinunter lief.
Nachdem er sich eingeseift und die Haare gewaschen hatte, band er sich ein Handtuch um die Hüfte und wollte gerade zurück in die Umkleide gehen, als er von dort Stimmen hörte.

"Haha die Schwule Sau hat ganz schön blöd geguckt."
Das war doch die Stimme von diesem Tiger.
"Ja stimmt." Bob erstarrte. Hangman's Lachen würde er unter tausenden erkennen. Und es versetzte ihm erneut einen Stich ins Herz. 
Er zögerte noch einen Moment, dann betrat er die Umkleide.
Tiger und Hangman drehten sich um, als sie ihn hörten.
"Ah, Bob richtig?", begrüßte Tiger ihn. Bob nickte nur und ging zu seinem Spind herüber, wo er sich beeilte sich anzuziehen.
"Was meinst du Bob?", sprach Tiger ihn erneut an. "Das ist doch wirklich eklig wenn so ne Schwuchtel einem in der Umkleide auf den Hintern schaut, oder?"
Bob wusste nicht was er darauf erwidern sollte, ohne dass es auffällig war, doch Tiger sprach bereits weiter. "Ich hätte allerdings nichts dagegen wenn deine heiße Freundin mir beim duschen zuschaut.", sagte er und grinste dreckig. Das war zu viel.

Wütend ging Bob auf Tiger zu, stieß diesen zu Boden und der Wingman war so überrumpelt, dass er sich nicht auffangen und mit dem Kopf gegen die Sitzbank knallte.