Kapitel 18

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    "Setz dich bitte auf." Utakatas Worte klangen nicht wie eine Anweisung, mehr wie eine Frage. Ryoichi kam ihnen trotzdem nach, auch wenn sich sein Körper sträubte - doch der hatte kein Mitspracherecht, der war viel zu müde. „Ich muss einen Blick auf deine Verletzung werfen, sonst kann ich dir nicht helfen."

„Musst mir nicht helfen." Ryoichi grinste schief und konnte nichts dagegen machen. „Oder willst du mich unbedingt oben ohne sehen?"

Utakata machte ein Geräusch, von dem sich Ryoichi sehr sicher war, dass es nicht gewollt war, aber er hatte keine Kapazitäten, darüber jetzt nachzudenken. Es war nur ein weiterer dummer Spruch und Utakata musste mittlerweile wissen, dass er die gern brachte.

„Bitte, Ryoichi..."

Er hörte auf, schief zu grinsen, als er Utakatas Blick sah. Er war tatsächlich besorgt? „Eh, ich hab doch schon viel schlimmeres weggesteckt, alles in Ordnung." Dennoch begann er, mit schwerfälligen Griffen die Weste und sein Oberteil auszuziehen, musste aber feststellen, dass der Verband komplett verkrustet und mit der Verletzung verklebt war. „Ich zieh es schnell ab, dann tut es nicht so weh."

"Güte! Ryoichi!" Ungewohnt energisch schlug ihm Utakata die Hand weg. „Ich bitte ich, lass dir helfen und mach nichts selbst, du machst es nur noch schlimmer!" Er erhob sich, atmete tief durch, dann wuselte er davon. Kurz darauf schmiss er wohl den Wasserkocher in der Küche an, zumindest verriet das die Geräuschkulisse.

Ryoichi schloss die Augen. Was für eine absurde Situation. Er wollte Utakata auch nicht weiter dazwischen grätschen, das wäre unhöflich. Also ließ er es einfach über sich ergehen als Utakata wieder zurück kam, mit heißem Wasser, Lappen und dem spärlich bestückten Erste-Hilfe-Kasten von Ryoichi. "Fahrlässig", hatte er wohl zwischendurch gemurmelt, als er die Kiste geöffnet hatte, und Ryoichi konnte das nicht abstreiten. Für jemanden, der damit rechnen musste, bei der Arbeit verletzt zu werden, hatte er tatsächlich wenig für die Gegenmaßnahmen zu Hause. Ryoichi musterte Utakata abwesend, während dieser seiner selbst auferlegten Arbeit nachging. Sehr zielgerichtet und dennoch vorsichtig weichte er den Verband auf, um ihn zu entfernen, um anschließend zu desinfizieren und zu säubern. Ryoichi biss die Zähne zusammen, denn der Alkohol brannte in der offenen Verletzung. Und es wurde noch etwas schlimmer, als Utakata die Wundränder zusammen klemmte - er ächzte vor Schmerz und weil er nicht wohin wusste mit all seinen Gefühlen, lachte er schief. Als er an sich hinab schaute, stellte er fest, dass Utakata seine Hand hielt.

„Was ist passiert?", fragte er vorsichtig.

„Gute Frage." Ryoichi lachte noch einmal auf und lenkte sich dann von alldem ab, indem er sich Utakatas Griff entzog und sich die schweißnassen Haare aus dem Gesicht strich. „Komischer Auftrag. Ich hab Junri getroffen."

"Huh?" Utakata wirkte verwirrt. „Ich dachte, sie wäre tot?"

„Ach, das Gerücht hat sie doch nur selbst gestreut, damit sie besser als Jagdninja arbeiten kann. Und ich sag dir, die geht voll auf in dem Job, ich wäre fast neidisch, wenn ich es nicht so abstoßend fände."

Er deutete auf Ryoichis Verletzung. „Und das war sie?"

Ryoichi nickte. „Aber ist nichts weiter. So begrüßen wir uns immer."

„Du solltest mal ordentlich mit ihr reden."

„Da gibt's nichts zu bereden." Er wollte sich etwas aufrichten, aber es tat weh und Utakata drückte in sofort zurück in die Couch. „Sie ist Scheiße und sie weiß das. Sie ist durch den Müll der Aufnahmeprüfung durch und den Krieg und dann war sie bei uns im Norden und der ganze Dummfick da und alles, was sie mitgenommen hat war, dass es das beste ist, sich einfach dem System zu beugen und noch für sich auszunutzen."

Nichts ist ZufallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt