Kapitel 5

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{ Hey, danke dafür, dass es wirklich Leute gibt, die meine Geschichte lesen! Ich vergesse ständig zu updaten, weil ich nie denke, dass es jemanden interessiert, wie es weiter geht. Grade habe ich total scheiss Laune, weil meine Freunde grad in Köln auf Franks Konzert sind und ich nicht mitkommen darf. Mir geht es echt schlecht und ich muss mich ablenken, deswegen werde ich mal wieder was schreiben :) }

Ich verbrachte noch eine Weile in meinem Zimmer, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt.
Wie dumm war ich eigentlich?
Was, wenn meine Träume ein Zeichen gewesen waren, was, wenn wir für einander bestimmt waren?
Gab es sowas in Wirklichkeit?
Mir wurde schlecht und ich bekam Kopfschmerzen.
Scheisse.

Das war alles nur ein scheiss Zufall.
Warum musste ich gleich so ausflippen, verdammte Scheisse.
Ich boxte gegen meine Bettkante und meine Knöchel fingen sofort an zu bluten.
Scheisse.
Alles war Scheisse.

Ich rannte die Treppe runter und zog meine Doc Martens an und verließ das Haus.
Ich wusste selber noch nicht, was ich da tat, doch auf einmal fand ich mich eine Straße weiter, bei Mikey's Haus, wieder.
Ich zögerte, doch dann klingelte ich doch.
Wenn Gerard mich nicht mochte, dann mochte er mich halt nicht, dann war er auch nur einer von vielen anderen.

Mikey's Mutter öffnete schon ein paar Sekunden später die Tür und ihr Gesicht hellte sich auf.
"Frank!" Rief sie, voller Freude.
"Komm rein. Ich dachte, du könntest nicht kommen. Schön, dass du da bist."

Sie nahm mir meine Jeansjacke ab und hing sie an einen Haken.
Sie war immer so nett zu mir.
Ganz anders, als die Mutter meines alten Freundes Bert, mit dem ich, seit sie rausgefunden hatte,dass ich schwul war, nichts mehr zu tun haben durfte.
Manchmal vermisste ich Bert, aber viel dachte ich nicht mehr an ihn.

Mikey sprang auf als er mich in der Wohnzimmertür sah und eilte zu mir, um mich zu umarmen, mit dem selben strahlenden Gesicht, wie seine Mutter, als sie mich begrüßt hatte.

Er ließ mich los und ging wieder einen Schritt von mir weg.
"Warum bist du doch gekommen?"
Fragte er, mit verwirrtem Gesichtsausdruck.
"Oh, ich hab meine Eltern überredet, dass ich hier bleiben darf. Dafür muss ich nächstes Mal auf jeden Fall mitkommen." Sagte ich leise.
"Okay, cool. Setz dich."

Mikey bot mir den Stuhl direkt neben sich an.
Gegenüber von Gerard.
Gerard.
Ich sah ihn an.
Seine zerzausten schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht und er hatte dunkle Ringe unter den Augen.
Er machte keine Anstalten mich auch nur eines Blickes zu würdigen, auch wenn er gemerkt haben musste, dass ich ihn ansah.
Ich setzte mich hin, und schon bekam ich eine Riesen Ladung Kartoffelbrei von Mrs Way auf meinen Teller gehäuft.
Ich bedankte mich und versuchte endlich den Blick von Gerard zu wenden.

Ich wollte mich grade wieder auf das Essen konzentrieren, als er mir direkt in die Augen schaute.
Er lächelte nicht, er sah auch nicht angeekelt aus. Er sah mich einfach ausdruckslos an und ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Meinen Bauch wurde von einem merkwürdigem Gefühl überschwemmt, eine Mischung aus Wärme, und Übelkeit.
Seine grünen Augen blickten direkt in meine und ich zuckte zusammen, als er mir auf einmal die Hand vor die Nase hielt.
"Hi. Ich bin Gerard."
Sagte er in der lockersten Tonart, die man sich nur vorstellen konnte.
Ich ergriff seine Hand, und mein Bauch fühlte sich noch komischer an, als würde gleich etwas in mir explodieren und sagte:
"Hi, ich bin Frank."
Was im Prinzip genau das selbe war, das er grade gesagt hatte, und ich fühlte mich dumm.

"Ich weiß." Antwortete er mit einem halben Lächeln und ich sah seine kleinen Zähne blitzen.
Mir wurde noch schlechter.

Ich schaufelte den Kartoffelbrei nur so in mich rein, nicht weil ich Hunger hatte, ehrlich gesagt, war mir überhaupt nicht nach Essen, sondern weil ich mich selbst davon abhalten wollte, wieder sowas Dummes zu sagen.

Während dem Essen unterhielten sich Mikey und Gerard und Mr Way und Mrs Way. Ich fühlte mich fehl am Platz und wollte einfach nur wieder nach Hause.

"... Ja und Frank hat echt Talent"
Hörte ich Mikey erzählen.
Mein Kopf fuhr herum.
"Was?" Brachte ich sehr intelligent heraus.
Mikey lachte kurz und Gerard verzog keine Miene.
"Ich habe erzählt, dass du einen Song schreibst und Gitarre spielen kannst."
Ich spürte wie ich schlagartig rot wurde und sagte einfach nichts.
"Willst du ihn mir mal vorspielen?"
Fragte Gerard plötzlich.
Scheisse.
Ich verfluchte diesen Tag.
"Er... Er ist nicht wirklich gut.. Und so gut kann ich auch nicht spielen."
Stammelte ich.
Gerard grinste.
Warum grinste er?
"Du musst ihn mir ja nicht zeigen, aber ich bin sicher Mikey hat recht, wenn er sagt, dass du gut bist."
Na toll.
Was hätte ich da noch sagen können?
" Na gut." Sagte ich schüchtern.
"Vielleicht irgendwann mal. Ich habe meine Gitarre ja jetzt eh nicht dabei."
"Oh, das ist kein Problem, ich hab noch eine alte oben stehen."
Sagte Gerard, noch breiter grinsend stand er auf.
Ich konnte sehen, wie sehr er es genoss, mich quasi zu zwingen, ihm etwas vorzuspielen. Ich seufzte, stand aber dann auch auf.
"Yaay" kreischte Mikey und stand jetzt auch auf.
"Oh nein, mein Freund, du kannst uns abräumen helfen." Sagte Mr Way in strengem Ton.
Mikey verdrehte die Augen und nahm einen der Töpfe, um ihn in die Küche zu bringen.
"Komm." Gerard stand schon an der Treppe.
Ich sollte jetzt mit ihm alleine in sein Zimmer gehen?
Scheisse.

Ich folgte ihm und er stieß die Zimmertür auf, lies mich als erstes herein und schloss die Tür wieder hinter uns.
Es war merkwürdig, mit ihm alleine zu sein, da wir uns gerade erst kennen gelernt hatten, obwohl es mir trotzdem so vor kam, als würde ich ihn schon viel länger kennen.
Er wies mit einer Hand auf sein Bett und ich setzte mich hin. Ich wurschtelte an meinen Fingern herum, die ganze Situation war mir sehr unangenehm, besonders, wenn Gerard wüsste, wie heiß ich ihn fand.

Er reichte mir eine gelbe E-Gitarre und ließ sich nur ein paar Zentimeter neben mir nieder.
Ich atmete tief ein.
Er war so nah.
Ich stimmte die Gitarre kurz, dann sah ich Gerard an.
"Spielst du?" Fragte ich leise.
"Nein, ich hab's versucht, aber es ist wohl einfach nicht mein Ding."
Sagte er, auch ziemlich leise.
Ich spielte die ersten paar Töne und irgendwann begann ich heiser zu singen.
Nach dem ersten Refrain, stoppte ich.
Weiter war ich noch gar nicht.
Gerard saß neben mir mit glühenden Augen.
"Das war verdammt geil" lachte er.
"Echt?" Fragte ich und lächelte ihn zum ersten Mal an.
"Ja, wirklich, Mikey hatte Recht. Ich wünschte ich wäre auch so talentiert."
"Ich hab deine Zeichnungen gesehen, du bist richtig gut, du kannst nicht sagen, du wärst nicht talentiert."
Mein Atem stoppte und ich wurde rot.
Scheissescheissescheisse.

Ich konnte einen kleinen Anflug von Panik in Gerards Gesichtszügen erkennen, bevor er seine Mimik wieder unter Kontrolle hatte.
"Hast du das?" Sagte er gelangweilt, doch mit einem scharfen Unterton, der nicht zu überhören war.
"Ja.. Ich hab Mikey geholfen das Zimmer wieder einzurichten und da habe ich einige von den Zeichnungen gesehen, die auf dem Schreibtisch liegen." Stotterte ich.

Gerard stand auf und ging rüber zu seinem Schreibtisch, wahrscheinlich um zu sehen, welche seiner Malereien ich mir angesehen hatte.
Er hob die Zeichnung von "L" hoch und ließ sie sofort wieder fallen.

Ein paar Augenblicke stand er da so.
Ich wurde nervös und meine Hände waren schwitzig.

"Frank?" Er flüsterte fast.
"Ja." Antwortete ich mit trockenem Hals.
"Hast du... Hast du das Gefühl, dass wir uns schon einmal begegnet sind?"
Ich erstarrte.
Ich überlegte kurz und flüsterte wieder.
"Ja."

Gerard drehte seinen Kopf wieder in meine Richtung und starrte mir in die Augen.
"Ich auch." Sagte er dann.

Sleep (Frerard, german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt