Sie prallten gegen die Wand des Flurs, kaum dass sie das Treppenhaus verlassen hatten. Louis krallte sich in Harrys Hemdkragen und Harry warf den Kopf in den Nacken. Sachte aber bestimmt, knabberte Louis an seinem Hals und Harry stöhnte genüsslich. »Genau das habe ich mir unter einem schönen Abend vorgestellt.«
»Psst, nicht so laut«, wisperte Louis, presste seine Lippen auf Harrys und brachte ihn so zum Schweigen.
Allerdings nur kurz. »Du wirst dich gleich wundern, wie laut ich werden kann«, keuchte Harry und Louis schoss noch mehr Blut in den Unterleib.
»Ja? Beweise es mir.« Ungelenk drückte er die Karte gegen das Lesegerät an der Tür und sie stolperten ins Zimmer, prallten gegen den Einbauschrank und Louis trat die Tür mit dem Fuß zu. Kaum dass sie ins Schloss gefallen war. Fahrig löste Louis die Knöpfe an Harrys Hemd, der ungeduldig den Kopf schüttelte und dann das Hemd einfach aufzog. Die kleinen Köpfe flogen in alle Richtungen und landeten prasselnd auf dem Fußboden. Louis sah irritiert nach unten, wurde aber sofort wieder in einen Kuss gezogen: »Ich kann nähen, die Knöpfe sind egal.«
Das Hemd glitt von Harrys Schultern und Louis konnte den Blick kaum von der durchtrainierten Brust abwenden, die sich hektisch hob und senkte. »Wenn du magst, kann ich mich ein bisschen mehr ins Licht stellen, dann kannst du besser gucken«, bot er an und Louis senkte ertappt den Blick. Hatte er so offensiv gestarrt? Harry sah aber auch gut aus. Das breite Kreuz – nicht zu breit, aber breit genug, der Ansatz eines Sixpacks war ebenfalls zu erkennen und er strich mit den Fingern über die erhitzte Haut.
»Weißt du, wie unglaublich du aussiehst?«, hauchte er und zog ihn bestimmt wieder enger an sich. Harry zog ihm das Tanktop über den Kopf und das Gefühl von Haut an Haut war unbeschreiblich.
»Ich weiß, aber dieselbe Frage könnte ich dir auch stellen«, gab er zurück und küsste ihn gierig. »Und jetzt raus aus der Hose ...«
***
Jeder Stoß beförderte ihn weiter in Richtung Erlösung und er krallte sich ins Bettzeug, um nicht den Halt zu verlieren.
Harry schlang seine Beine um ihn und schob ihn noch enger auf sich, sodass Louis noch weiter eindringen konnte. »Oh Gott!« Das hier war der Himmel und der Alkohol im Blut sorgte nur dafür, dass Louis sich noch mehr fühlte, wie in Watte gepackt. Harry griff zwischen sie und fasste sich selbst an. Mit der anderen Hand packte er ihn im Nacken und zog ihn in einen Kuss.
Eine Hitze staute sich in Louis auf, die langsam nach oben stieg und sich in einer Gefühlsexplosion entlud, dass er sicher war, die Nachbarkabine würde mitbekommen, dass sie hier gerade Sex hatten.
»Hui.«
»Hui? Mehr fällt dir dazu nicht ein?«
»Louis, ich sagte hui, weil mir die Worte fehlen. Mehr ist mir tatsächlich nicht eingefallen, aber das solltest du als Kompliment sehen«, Harry lachte ein kehliges Lachen. Louis konnte es fühlen, denn er lag mit dem Kopf auf seiner Brust und spürte Harrys Finger, die sachte über seine Haut strichen. In der Kabine war es stickig und das Bettlaken durchgeschwitzt. Hätte Louis ein Fenster, würde er es aufreißen.
»Also hat es dir gefallen?«
»Und wie. Das hat es beim letzten Mal auch schon. Und weißt du was, Louis?« Harry linste zu ihm hin und seine Stirn legte sich in bedauernde Falten. »Ich bedauere es jetzt schon, dass ich nicht mehr lange hier auf dem Schiff sein kann. Ich würde mich daran gewöhnen, jeden Tag mit dir zu schlafen.« Während er sprach, sah Harry gedankenverloren an die Decke und seufzte langsam. Louis schloss die Augen, sog den Geruch von verschwitzter Haut ein und drückte Harry einen Kuss auf die Schulter.
»Ich könnte mich auch daran gewöhnen. Es ist sehr schön mit dir, weißt du?«
»Das liegt aber nicht an mir, sondern an der Situation«, merkte Harry ruhig an und deutete auf die Kabine, die im vollkommenen Chaos lag. »Das Schiff, das Meer. Man hat die Freiheit hier, die Zeit ist begrenzt und man genießt dadurch alles viel bewusster. Mir geht es zumindest so. Außerdem hat man hier keine Verpflichtungen, außer seinem Job nachzugehen. Wenn man frei hat, hat man wirklich frei. Keine Termine, die man zu Hause sonst wahrnehmen muss. Das entspannt ungemein. Und das wiederum -« Harry unterbrach sich, schlang die Arme um ihn und zog Louis in einen innigen Kuss, »- wirkt sich sehr positiv auf mein Sexleben aus. Zumindest, seitdem du auf der Seitenbühne in mich reingestolpert bist.«
»Ich bin in eine Kiste gefallen«, korrigierte Louis und spürte, dass Harry kicherte. »Stimmt, das sah lustig aus.« Er wollte ihn wieder küssen, doch Louis unterbrach sie.
»Hattest du hier an Bord schon Sex?« Er dachte an den Tänzer, der ihn so offensiv angebaggert hatte.
»Du denkst an Gary.«
»Natürlich. Der war sehr offensiv.«
»Ja, das stimmt.« Harry seufzte und küsste ihn erneut. »Gary würde sicherlich sofort mit mir schlafen, aber er ist nicht mein Typ. Daher kann ich dir sagen: Nein, ich hatte hier auf dem Schiff noch keinen Sex. Aber mir war ab und zu danach. Daher ist es super, dass du jetzt hier bist.« Er rollte sich auf ihn und küsste sich verlangend von der Brust hinunter zum Bauchnabel.
»Also bin ich nur für Sex da?«, fragte Louis und tat gespielt enttäuscht. Natürlich war das hier alles nichts Ernstes und Harry würde lügen, würde er diese Frage verneinen. »Du bist auch ein angenehmer Zeitgenosse. Aber hey – der Sex mit dir ist grandios. Lass es uns noch mal tun, Baby.« Während Harry sprach, traf sein Atem Louis Unterleib und er bekam sofort eine Gänsehaut.
»Oh, haben dich meine Worte so schnell heiß gemacht?«, fragte Harry und senkte den Blick auf den Beweis, der sich vor ihm aufgerichtet hatte und er schloss die Lippen um Louis' Erregung.
Sie schliefen zweimal an diesem Abend miteinander und beim zweiten Mal tauschten sie die Rollen und obwohl Louis lange nicht mehr passiv gewesen war, genoss er seine Position unter Harry, vergrub die Fingernägel in seiner Schulter, wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen und wünschte sich, diese Reise würde ewig dauern.
Doch irgendwann hatte Harry sich angezogen, die Knöpfe vom Boden aufgesammelt und sich das Hemd übergeworfen. Louis selbst stand nur in Boxershorts bekleidet in der Tür und lächelte, als Harry leise »Gute Nacht. Wir sehen uns morgen beim Landgang« sagte. Dabei strich er ihm sachte über die Wange, lächelte unsicher, dann wandte er sich ab und ging den Flur entlang zu seinem Zimmer. Louis sah ihm nach und bedauerte, dass sie nur wenige Tage zusammen hatten.
DU LIEST GERADE
Klavier und Federn
FanfictionAls Pianist auf einem Kreuzfahrtschiff. Etwas, das Louis schon immer machen wollte. In Genua geht er an Bord und trifft schon am ersten Tag einen Mann, der in ihm ein Verlangen entfacht, das er nicht unterdrücken kann. Harry arbeitet im Theater des...