Draußen an Deck war es kühl und Louis fröstelte, als sie durch die Tür traten. Die meisten Lampen waren ausgeschaltet und das Wasser des Pools leuchtete in der Dunkelheit. Nur an der Reling waren zur Sicherheit Lampen angebracht, doch deren Lichtschein reichte nicht aus, um das ganze Deck zu beleuchten, sodass sie im Schutze der Schatten zwischen den Liegestühlen und Trennwänden hindurchhuschen konnten.
»Wow, ist das kühl hier draußen.« Harry zog die Schultern hoch, als kühler Wind übers Deck fegte und sie erschauern ließ.
»Das Wasser ist doch hoffentlich warm genug, oder?«
»Uns wird schon warm werden«, keuchte Harry, zog ihn an sich und küsste ihn so heftig, dass Louis überrascht nach Luft schnappte und wieder die Arme um seinen Hals schlang. Würde Harry ihn so küssen, wenn er sich seiner Gefühle unsicher war?
Hätte er den Pool vorgeschlagen, wenn er ihn nicht anziehend fand? Mit geschlossenen Augen tastete er nach dem Saum von Harrys Oberteil, öffnete die Knöpfe und streifte es ihm von den Schultern.
Keuchend erwiderte Harry den Kuss, öffnete die Lippen und drängte sich immer gieriger gegen ihn. »Ich...«, brachte er hervor, schien versuchen zu wollen, sich zu erklären, doch Louis schüttelte den Kopf. Er wollte jetzt nichts hören, was Harry vielleicht nur im Rausch von Alkohol und Gefühlen von sich gab. Keine Versprechungen, die man später bereute.
»Shh. Du musst nichts erklären. Lass uns einfach den Moment genießen«, sagte er schnell und presste sich dann wieder gegen den Mann, den er mittlerweile bis auf die Shorts ausgezogen hatte.
»Okay.« Harry nickte, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und ließ sich einfach auf die Seite fallen.
Das Wasser war warm und umhüllte sie wie eine Umarmung. Louis klammerte sich an Harrys Arm fest, löste den Kuss und sie trieben an die Oberfläche, wo sie sofort wieder die Nähe zueinander suchten. Louis umschlang Harry mit den Beinen und das Gefühl von warmer Haut an seinem Körper war angenehm und prickelnd. Was, wenn man sie erwischte?
»Wir würden beide fliegen, wenn man uns sieht«, keuchte er zwischen zwei Küssen und öffnete kurz die Augen. Harry sah ihn an und in seinem Blick lag kein Schalk. Seine dunklen Augen waren ernst, als er leise sagte: »Dann würde ich wenigstens nicht alleine gehen.«
»Heißt das ...?« Louis konnte kaum glauben, was er da hörte. Harry empfand also auch etwas für ihn? Oder bedauerte zumindest, dass sie sich in den nächsten Tagen würden trennen müssen?
»Ja«, hauchte sein Gegenüber, schloss die Augen und küsste ihn erneut so gierig, als wäre diese Nacht die letzte, die sie gemeinsam hatten.
Was sie ja auf fast war, immerhin hatten sie die Hälfte der Reise schon hinter sich. Louis war unsicher, was Harry mit Ja gemeint hatte, wagte aber nicht, genau nachzufragen und er hätte auch noch Stunden mit ihm im Pool treiben können, wäre es nicht an Deck irgendwann so kalt geworden, dass sie fröstelten und aus dem Wasser stiegen.
»Ich muss unter die Dusche. Mir ist arschkalt«, bibberte Harry und stemmte sich aus dem Wasser. Louis konnte nicht verhindern, einen kurzen Blick auf Harrys Po zu werfen, bevor sich der junge Mann umdrehte und ihm die Hand entgegenstreckte.
»Komm, ich helfe dir raus«, sagte er und zog ihn aus dem Wasser.
»Oh Gott ist das kalt.« Louis bückte sich nach seinen Klamotten und sammelte sie zügig auf. »Wir können in meinem Zimmer unter die Dusche springen, wenn du magst«, bot er Harry an, während sie geduckt in den Schatten huschten und sich dort umständlich in die Klamotten zwängten. Da sie keine Handtücher dabei hatten und klitschnass waren, war es ein Ding der Unmöglichkeit, in die Klamotten zu kommen. »Ich kriege die Hose nicht ganz hoch ... meinst du, es stört, wenn man meinen halben Po sehen kann?«, überlegte Louis und zog sich kichernd das Shirt über den Kopf.
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Klavier und Federn
FanfictionAls Pianist auf einem Kreuzfahrtschiff. Etwas, das Louis schon immer machen wollte. In Genua geht er an Bord und trifft schon am ersten Tag einen Mann, der in ihm ein Verlangen entfacht, das er nicht unterdrücken kann. Harry arbeitet im Theater des...