Einunzwanzig

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Kleine Schneeflocken tanzen in der Luft und legen sich sanft auf meine Schultern und schließen mich in ewiger Kälte ein.
In meinen Händen halte ich einen Engel aus Keramik. Darin befindet sich ein Teelicht dessen Licht die graue Umgebung etwas erhellt. Leider kann es nicht gegen die endlose, kalte Leere in meinem Inneren ankommen.
Ich gehe in die Hocke und platziere den kleinen Engel unterhalb einer senkrecht stehenden Steinplatte. In geschwungenen Buchstaben steht dort geschrieben:

Lexa Woods - May we Meeting again

Meine Hand berührt die Buchstaben. Ich spüre wie sich tief in mir eine Welle anbahnt und mir steigen kalte Tränen in die Augen. Ich bin bereit mich dem Schmerz voll und ganz hinzugeben und schließe meine Augen langsam.
Noch bevor sich die Tränen über meine Wangen ergießen können zucke ich plötzlich zusammen. Eine warme Hand schmiegt sich um mein Gesicht.
Ich öffne die Augen und sehe..... LEXA!
Ihre Gestalt ist in ein goldgelbes Licht gehüllt. Mein Atem stockt. Meine Augen sind weit aufgerissen. Jeden Moment würde mein Herz aufhören zu schlagen. Für eine Sekunde wünsche ich es mir, damit ich für immer bei ihr sein würde. 
"Clarke, ich liebe Dich!", haucht mir Lexa entgegen. In meinem Herzen breitet sich langsam wieder wärme aus. Ich spüre wie mein Herz einen angenehmen Rhythmus annimmt. 
Bumbum, bumbum, bumbum, bumpiep, piep, piep, piep, .....

Ich reiße meine Augen auf und hebe ruckartig meinen Kopf. Es war nur ein Traum. Im Hintergrund ertönt ein mechanischer Piep-Ton, der Lexas Herzschlag signalisiert.
In meinem Nacken merke ich einen Windzug und fröstle leicht. Ich drehe mich und bemerke, dass das Fenster hinter mir die ganze Nacht offen gewesen sein musste. Schnell stehe ich auf und schließe es. Dann trete ich näher an Lexas Bett heran und beobachte ihr blasses Gesicht.
Ich muss etwas unternehmen, sonst wird mein Traum womöglich bald Realität. 
Aber was kann ich tun? Wo kann ich Dr. Watson finden?
Meine Hände fahren durch meine blonden, langen Haare, reiben meine müden Augen. Mir fällt auf, dass ich immer noch geschminkt bin und jetzt vermutlich auch noch alles verschmiert habe. Da mir jetzt sowieso nichts anderes übrig bleibt, als mein Gesicht zu waschen, erhebe ich mich und gehe in das innenliegende Badezimmer. Der Anblick meines Spiegelbildes könnte schlimmer nicht sein. Ich greife zum Seifenspender und drehe das Wasser auf mittelwarme Temperatur. Für wenige Sekunden fühle ich mich ein weinig besser. In meiner Hosentasche vibriert ein Handy. Ich ziehe es heraus und gebe meinen Code ein. Falsch. Ich wiederhole es. Falsch. Mein Gehirn benötigt einen Moment bis ich merke, dass es Lexas Handy ist. Das ist es!
Mit Lexas Handy kann ich vielleicht Dr. Watson erreichen. Aber ich weiß leider den Code nicht. Mist! Dann fällt mir ein: Das Handy hat einen Fingerabdrucksensor - und der passende Finger ist auch hier. Er ist leider im Moment nicht bei Bewusstsein, aber das wird der Sensor wohl kaum merken. Gesagt, getan. Lexas Handy entsperrt sich. Ich scrolle durch die Kontakte. W..... Wa.... Watson! Bähm. Eine Telefonnummer. Ich verliere keine Zeit und wähle direkt die Nummer.



Die Physiotherapeutin - A Clexa Fanfiction StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt