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Man lässt nie das zurück, was man zu lieben glaubt.
~Cleo1105

„Aber nur wenn du leise bist!" gebe ich mich kampflos geschlagen. Und das Obwohl ich wütend war.  Bin. Obwohl ich wütend bin. Berichtigte ich mich selber.

„Ayuda, ich brauche dringend einen klaren Kopf." oder einen Boxsack!
Aiden nickt darauf hin nur leicht freudig und verwirrt „Gut, dann fahren wir jetzt mal Trainieren!"

Ich schaue entgeistert in seine Augen. Hatte ich den letzten Teil etwa laut gesagt? Nein. Kann gar nicht sein.

Als er meine Reaktion sieht gleicht sein Blick dem eines Klein Kindes beim Torte backen „Keine Sorge, du bist nicht leicht zu durchschauen, also für mich, und die restliche Welt zu mindestens." Ich lache kurz vor Erleichterung auf, „Aber Will hat mir einen Tipp gegeben und ich denke, der war, gemessen an deiner Reaktion, gar nicht mal so schlecht." sagt der Hotti mit schmunzelnden Blick in meine Richtung.

Bitte was? „Du hast mit Will geredet?" „Wann?" frage ich weiter während ich versuche mich wieder komplett auf die Straße zu konzentrieren. „Eben. Wir haben geschrieben."

Ich runzle immer noch verwirrt die Stirn, „Woher hast du seine Nummer?" frage ich nun wieder kühl. Doch Aiden grinst weiter „Lass mir meiner Geheimnisse, und ich lass dir deine, Principessa." Na gut. „Solange du mich nicht Prinzessin nennst."

Während ich mich wieder komplett auf die Straße konzentriere grinst Aiden weiter dümmlich vor sich hin. Und selbst ich muss bis zum Ende der Fahrt leicht schmunzeln. Und das Wiso? Frage ich mich innerlich selber. Einfach weil er ohne Streit mal neben mir ist. Beantworte ich meine eigene Frage. Das ist neu." spricht auch Aiden meine grade gedachten Gedanken aus und ich muss lächeln.

Doch keine Sekunde später im Lager angekommen vergeht mir das Lächeln auch schon wieder. „Toll, da war man einmal glücklich." bemerkte nun auch Aiden. Warte! Sagte er er war glücklich?

„Fuck." fluche ich leise vor mich hin. „¿Cómo puede estar allí antes que nosotros? ¡Eso es imposible!"

Aidens starrer und "leicht" verwirrter Blick zeigt mir entweder, dass ich einfach viel zu schnell geredet habe, oder das wohl wahrscheinlichere, dass er einfach kein Spanisch versteht.

„Was soll ich bloß machen?" „Ich bin verloren."

Ich atme einmal tief ein und wieder aus, so das ich mich ein wenig beruhige. Doch das bringt leider mal so gar nichts.
Und der Werte Herr Aiden neben mir hat wohl kapiert das es grade jetzt klüger ist nichts zu mir zu sagen, einfach absolut nichts. Kann ja nicht so schwer sein. Er muss einfach nur da bleiben und bei mir sein. Mehr brach ich Garde nicht.

Mein Körper beruhigt sich als er seine Hand auf mein Bein ablegt und aus dem Fester, zu meinem Vater schaut. „Wie kann er vor uns da sein? Das ist unmöglich!"
Wiederholte ich nun meine vorherigen Worte auf deutsch. Doch Aiden schüttelt nur den Kopf „Ich weiß es echt nicht Principessa"  Maldito, dabei klingt der pendejo verdammt heiß. Und wenn ich das schon sage. Warum kommen so welche Gedanken grade jetzt. Ich hatte vor ein paar Sekunden ne halbe Herz Attacke. Aber sobald er mich berührt und mit seiner rauen verletzlichen Stimme auch nur einen Satz sagt will ich ihn küssen. Was ist bloß los mit mir? Bin ich in der Zeit zurückgereist und wieder in der Pubertät?  Oder liegt es an ihm?

Hola, Tierra a Cecilia."  Bitte was? Erde an Cecilia? Was habe ich denn jetzt wieder verpasst? „Du kannst spanisch?" frage ich leicht entgeistert. „Was, das glaubst du ernsthaft schon nach einem Satz?"

Als schmunzelnde Antwort darauf steige ich schwungvoll aus dem Auto, und lasse ihn alleine sitzen. Bitte lass ihn einfach einmal im Auto bleiben!   Das ist mein Kampf!

Doch grade, als ich mich darüber freuen wollte, dass Aiden wohl einmal das Richtige macht, erblicke ich schon das nächste Übel. „Wass willst du Vater." sage ich Garde heraus und wieder genervt. Kann man nicht einmal machen was man will? Und mit wem man will? „Natürlich nicht." gebe ich mir selbst als leise Antwort. Hilfe, heute spreche ich aber oft mit mir selber. Einfach guter Gesprächspartner, muss man sagen.

Doch mein Vater beendet mein kleines Selbstgespräch abrupt. „Sag mal hörst du mir überhaupt zu?" fragt er mich mehr als nur gereizt. Nope!  Gebe ich ihn schon in Gedanken meine Antwort. „Du wirst morgen kommen." fuhr er nun weiter, doch auch das, definitiv nicht!
Und du wirst das legale Geschäft übernehmen." Also bitte! „Absolut nicht." Mein Vater sieht mich geschockt an. Mierda, das habe ich laut gesagt. Fuck!

„Cecilia Emilia Victoria Sanchez!" Also das ist aber mal ganz mies. „Mein voller Name. Echt jetzt?" „Also der richtig, richtige." Mir bleibt kurz die Luft weg. Denn Victoria war der Name meiner Tante. Natürlich mütterlicher seits. Wir alle hassen sie und ihren Namen zutiefst! Was bestimmt der Grund war warum meine Mutter bei mir auf diesen Namen bestand.
Und dass mein Vater mich jetzt so nennt schockiert mich. Viel zu sehr als das ich es je zugeben werde. Und mein Verstand setzt aus.

Ich mache diese Sache nur unter einer Bedingung." gab ich mich geschlagen. „Du tust einmal seit 17 Jahren das richtige und trennst dich von Melanie."
Mein Vater schüttelt verzweifelt den Kopf, „Du weißt das das nicht geht!" Mit kullert schon fast eine Träne über die Wange. Fuck, wo ist Aiden wenn man ihn mal braucht.
„Vater, ich bitte dich, du weißt besser als jeder andere dass du sie nicht liebst." Das hat sie wahrscheinlich auch nie. „Und der einzige Grund weshalb du das hier alles machst ist sie außer Gefahr zu bringen." „Um mit einem guten Gewissen zu gehen." erklärte ich mit ruhiger Stimme weiter.

Mein Vater bricht innerlich zu sammeln. Das sieht man deutlich „Ein gutes Gewissen werde ich damit nie haben." gestand der damit, und bestätigte meine Vermutung. „Aber du verlangst die Scheidung." forderte ich nun mit fester Stimme, weshalb er nickt.

„Dann haben wir einen Deal!"

Stärker als Hass Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt