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„Aber manche Frauen brauchen nur die Herausforderung, damit sie ihr gewachsen sind.« -Thomas Hardy

„Es reicht." Die Bedienung sieht mich grimmig an. Dabei sitzt sie halb auf Emilios Schoß. „Danke" fügt dieser noch hinzu. „Ich verstehe nicht, wie man so undankbar sein kann?" Ich? Undankbar? Dass ich nicht lache. „Schick dein Flittchen weg, dann diskutieren wir." Emilio scheint zu überlegen. Sie nickt ihn zu, wie eine Bestätigung, dass sie das erlaubt. Etwas ist falsch daran. Sie kontrolliert ihn. Das erkennt man auf den ersten Blick. Er hängt an ihren Augen. Doch das sieht der Prinz wohl wieder nicht. Als ich sie wegschicke flucht sie etwas, was ich nicht verstehe. Es hat keinen spanischen oder amerikanischen Akzent. Es klingt ein wenig wie Polnisch. Nein, das kann es nicht sein. Vielleicht Russisch?
Die Bedienung geht wieder in irgendeine Ecke und setzt sich. Sie ist zu mindestens außer Hörweite. Doch es lässt mich nicht in Ruhe. Ihr Gesicht kommt mir so bekannt vor. Doch, möglich...

Mit einem Mal werde ich wütend. „Ich verstehe nicht, wie du so blind sein konntest." Emilio verzeiht sein Gesicht. „Es tut mir ja leid." Bringt er nach einer Weile halbherzig raus. Wie vom Blitz trifft es mich. „Mir auch." Ich richte eine Waffe auf die Bedienung. „Cecilia, sie hat nichts damit zu tun." Himmel. Der hat auch keine Augen im Kopf. Die kleine rothaarige Hexe dreht sich zu mir um. „Was wird das?" Na na na na na „Hier stelle ich die Fragen. Also wieder setzten und erst reden, wenn ich etwas frage." Sie tut, was ich sage und ich blicke zur Tür.
Hope schläft zum Glück. Aber Jack ist.. „Gut und was jetzt?" Himmel versteht hier wirklich niemand, was ich sage. „Jetzt beantwortest du mir ein paar Fragen ehrlich. Sonnst Schlitz ich dich auf und lass dich aus dem Flugzeug werfen." Die kleine Hexe lacht auf. „Ach, du bist sogar zu schwach, um das selbst zu tun?" Ich lege meinen Kopf schief und komme ihr immer näher. „Nein nur gelangweilt." Emilio steht wie angewurzelt da. Ich nehme wieder Abstand und lehne meinen Körper gegen den schwarzen Marmortisch.
„Wie heißt du?" Ihr Lächeln wird breiter. „Frag das deinen Verlobten." Emilio sieht mich schuldbewusst an. War ja klar. Sie ist genau sein Typ. Und wehe er prahlt vor seinem Betthäschen mit mir. Das hört jetzt auf. „Emilio, du bist nicht mein Verlobter, aber könntest du bitte." Er erstarrt wieder förmlich vor meinen Augen. „Tania" Was ein Name. „Vladimir" Als hätte ich es nicht geahnt. Sie ist eine Vladimir. „Emilio, wie du vielleicht mittlerweile auch mal mitbekommen hast, haben dich nicht die aus Venezuela betrogen. Nein, dafür sind sie zu schwach und zu loyal meinen Namen gegenüber." Ich zeige abwertend mit den Händen rumfuchtelnd auf den Rotschopf. „Dieses Märchen, das dir die Kleine eingeredet hat, ist nichts. Dich haben die Russen betrogen." Tania grinst stolz. So eine billige.. „Was ist hier los?", fragt Jack als er grade aus dem Zimmer tritt. Ich lache. „Emilio hat nicht gecheckt, dass er sich das falsche Betthäschen angelacht hat." Mit der Antwort ist Jack wohl verwirrter als vorher. „Also willst du sie umbringen, weil sie mit deinem Ex geschlafen hat?" Ich schüttle leicht den Kopf. „Nein, weil sie vorhin versucht hat, mich umzubringen. Damit sie Emilio weiter kontrollieren kann." Tanias verlogenes grinsen wird immer breiter. „Ja und das ist erst der Anfang."

Stärker als Hass Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt