#19 - That was weird.

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Kapitel 19
That was weird.

Ich hab Mommy auch lieb, Engel.

Der Satz Harrys schwebte seit den letzten paar Tagen immer wieder durch meine Gedanken und beeinträchtigte mich in eigentlich allem, das ich tat.

Ich hab Mommy auch lieb.

Und das Lächeln, das er dabei gelächelt hatte.

Warum war er nicht sauer auf mich?

Vielleicht war er's ja doch und konnte nur gut schauspielern? Dass er das gut konnte, hatte ich schon immer geglaubt.

Hab Mommy auch lieb.

Argh!

Konnte seine halbe Liebeserklärung nicht einfach aus meinem Kopf verschwinden und den lieben Gesichtsausdruck, den er dabei drauf gehabt hatte, gleich mitnehmen? Das würde mir für wenigstens heute sehr helfen.

Heute war volle Konzentration gebraucht, da Claire morgen Geburtstag feiern würde. Was brauchte ich noch?

Die Regale im supermarkt schienen sich zu verdoppeln und zu verschwimmen.

Okay, Liv. Augen schließen. Ruhig ein- und ausatmen. Für einen Moment an nichts denken.

Auch nicht an einen gut aussehenden jungen Mann Mitte zwanzig mit braunen Locken und den schönsten grü-

Ich geb's auf!

Das wird heute sowieso nichts mehr.

Also schob ich meinen Einkaufswagen mit den paar Sachen, die ich schon hatte zur Kasse. Sobald ich bezahlt hatte, flüchtete ich schon fast aus dem Laden.

"Uff."

Jetzt saß ich vor dem Laden. Aber nicht irgendwie bequem, sondern auf meinem Hosenboden auf der Straße.

Leise begann ich vor mich hin zu schimpfen, ohne denjenigen, der mich umgerannt hatte, auch nur einmal anzusehen. Oder hatte ich denjenigen umgerannt?

Naja, egal.

"Liv?"

Okay, vielleicht doch nicht so egal.

"Mhh?", mürrisch hob ich den Kopf und sah mich Zayn gegenüber sitzen.

Heute war wirklich nicht mein Tag.

Hätte ich nicht in jeden anderen hineinrennen können?

Aber nein, es musste unbedingt einer der besten Freunde meines Ex-Freundes sein, der dazu auch noch Vater meiner kleinen Tochter war.

"Hi, Zayn.", seufzte ich.

Er lächelte mich an und begann meine Einkäufe wieder von der Straße aufzusuchen.

"Was machst du denn hier?", fragte er mich und ich sah ihn mit einem ist-das-dein-Ernst-Blick an.

"Zayn, was mache ich hier wohl?", murmelte ich vor mich hin. "Ich weiß auch nicht. Aber du kannst doch gut raten. Was mache ich hier wohl wenn ich auf der Straße vor einem Mann sitze, der mich gerade umgerannt hat?", fragte ich sarkastisch und schob gleich hinterher: "'Tschuldigung."

Dann seufzte ich. "Heute ist wirklich nicht mein Tag. Irgendwie läuft so ziemlich alles schief, was schief laufen könnte, weißt du?"

Zayn nickte und gab mir ein mitleidiges Lächeln.

"Kann ich dir mit irgendwas helfen? Was musst du denn machen?"

Ich wank ab und nahm Zayn mit einem dankbaren Lächeln die aufgesammelten Lebensmittel aus der Hand.

"Nein, schon gut. Ich schaff das auch alleine."

Nachdem ich ein par Schritte gegangen war, hörte ich jemanden hinter mir kichern. Und das Kichern kannte ich. War das jetzt einmal positiv für heute, oder so wie alle anderen Sachen auch, negativ?

"Love, sicher, dass ich dir nicht helfen soll? Ich will mich irgendwie nützlich machen. Die anderen sind alle nicht da und ich hab somit nichts zu tun." Einen Moment herrschte Stille. Dann fing er wieder an zu sprechen: "Und wenn ich auch nur auf Amy aufpassen soll. Dann kannst du deine Sachen in Ruhe erledigen ohne, dass dich jemand dabei stört und Amy kann mal etwas anderes unternehmen."

Das war eigentlich gar keine so schlechte Idee.

Ich verlangsamte also meine Schritte und drehte mich zu ihm um. "Also gut. Du passt auf die Kleine auf und ich bereite alles für C's Geburtstag morgen vor."

Zayn lächelte und nickte dann letztendlich.

"Gut."

Stille. Naja, fast Stille Das Einzige, das immer noch zu hören war, waren unsere Schritte auf dem sandigen Boden.

"Wer ist C?"

Ich schaute zu ihm hoch.

"Wie?", fragte ich verwirrt.

Er kicherte. "Na, du hast eben gesagt, du musst alles für den Geburtstag für C vorbereiten. Also, sag schon, wer ist C?"

"Ahh.", machte ich. "Das ist Claire, meine beste Freundin."

Zayn zog fast schon ein enttäuschtes Gesicht.

"Was hast du denn gedacht?" Verwundert drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm zur Seite.

Er zuckte mit den Schultern. "Ist egal. Soll ich Amy morgen bei dir zu Hause beschäftigen oder lieber irgendwo anders?", fragte er dann nach einer Weile.

Ich zuckte mit den Schultern.

Zayn nickte. "Cool. okay. Dann frag ich nachher mal Niall, ob es hier in der Nähe irgendwelche Attraktionen gibt."

Ich zuckte erneut mit den Schultern und nickte zustimmend. "Klar."

Als er stehen blieb, in eine Richtung deutet und sagte, er müsse jetzt da lang, da er dort wohnen würde, meinte ich: "Klar, danke für's Unterhalten. Ich hab ja deine Handynummer. Ich schreib dir nachher einfach, wo du morgen hinkommen musst."

Zayn nickte, umarmte mich fest und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "War schön, dich mal wieder zu sehen, Livy."

Ich nickte und lächelte in an. "Dich auch."

Nach einem verlegenen Moment Stille, wank ich ihm noch einmal und drehte mich dann um, um weiter nach Hause zu gehen.

That was weird.

Naja, wie auch immer.

Won't Give Up On Us [Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt