Kapitel 24
Family dinner"Nein, Mom." Ich verdrehte die Augen.
"Ja."
Wieder herrschte kurze Stille in meinem Schlafzimmer während ich meiner Mutter zuhörte.
Ich hätte ihr besser doch nicht von Harrys Vorschlag erzählen sollen. Meine werte Mutter wollte natürlich unbedingt, dass ich wieder zurück nach England zog.
"Aber Minnie, hör mir doch mal richtig zu. Du hättest dann endlich die Familie nach der du dich schon so lange sehnst.", hörte ich die Stimme meiner Mutter etwas verzerrt durch den Lautsprecher meines Handys.
Ja, wenn Harry mich nicht hassen würde, dachte ich.
Harry traf sich neuerdings lieber mit Claire wenn er Amy bei mir abgeholt hatte, als mich mit zum Spielplatz zu nehmen.
Irgendwo konnte ich ihn ja schon verstehen, aber andererseits kränkte mich sein Verhalten.
"Mom, so sehr ich die Familie auch will, das ist mit Harry zu spät.", unterbrach ich meine Mom.
Sie seufzte. "Das denkst du, Schätzchen. Ich wette, er ist noch genau so verliebt in dich wie vor Amys Geburt."
"Du meinst wie vor fünf Jahren?" Ich lachte sarkastisch. "Ja, als ob. Mom, das sind fünf Jahre. Weißt du was in fünf Jahren alles passieren kann?"
Meine Mutter seufzte erneut. "Na gut, Liv. Ich muss auflegen. Der Abwasch macht sich nicht von alleine."
"Okay, Mom. Mach's gut."
Bevor sie sich richtig von mir verabschieden konnte, legte ich auf und ließ mich rücklings aufs Bett fallen.
Warum genau hatte ich Mom erzählt, dass ich überlegte wieder nach England zu ziehen? Es war doch klar, dass sie Harry in dem Punkt unterstützen würde.
Ich rieb mir über die Augen und nahm dann das Foto von Harry, den Jungs und mir von Nachttisch in die Hand.
Wenn ich mit zurück gehen würde, wer würde mir garantieren, dass wir wieder so glücklich sein würden?
Ganz genau - keiner.
Ich setzte mich wieder auf. Mit irgendwem musste ich jetzt über mein Problem reden. Claire? Sie würde mir sowieso nicht wirklich zuhören. Immer, wenn ich sie in den letzten Tagen angerufen hatte, würde ich möglichst schnell wieder abgewürgt, weil sie dann mehr ungestörte Zeit mit Harry verbringen konnte.
Claire war so verliebt. Verliebt in Harry.
Und das dümmste war: ich konnte sie verstehen. Ich wusste wie es war, sich in seine Arme fallen zu lassen und das Gefühl zu haben, dass Niemand uns etwas anhaben konnte.
Us together against the world.
Niemand konnte uns trennen.
Ursprünglich.
Ich wusste wie sich Claire fühlte, wenn sie ihm in die Augen sah. Man hatte das Gefühl, in seinen grünen Augen versinken zu können, ohne je wieder aufzutauchen.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich die Türklingel hörte.
Mein Blick schoss in Richtung Wecker.
6.23pm.
Wie lange hatte ich bitteschön nur dagelegen und mich im Selbstmitleid gesuhlt?
Amy strahlte mich an, als ich die Tür öffnete.
"Hallo Mommy. Daddy hat ganz viele tolle Sachen mit mir und Tante Claire gemacht."
Na bitte.
"Und jetzt hab ich Hunger."
Shit.
Amys Abendessen. Das hatte ich völlig vergessen.
Ich lächelte Amy an und zog nahm ihr ihren Kindergartenrucksack ab. Harry hatte sie heute wieder nach dem Kindergarten abgeholt und sie den Tag beschäftigt.
Mit Claire.
Danke fürs Erinnern, teilte ich meiner inneren Stimme mit.
Harry sah mich an und fing dann an zu schmunzeln. "Willst du uns nicht mal rein lassen, Livy?"
"Oh, klar."
Ich sah schnell auf den Boden, damit Harry meine rot anlaufenden Wangen nicht bemerkte.
"Du bist immer noch süß, wenn du rot wirst.", murmelte Harry, als er sich an mir vorbei ins Haus schob.
Und schon wurde ich noch röter.
Reiß dich zusammen, Liv! Du benimmst dich wie ein Teenager!
Ich eilte in die Küche und riss den Kühlschrank auf.
"Du hast noch gar nicht gekocht, oder?", fragte eine tiefe Stimme.
Erschrocken knallte ich den Kühlschrank wieder zu und drehte mich schnell zu ihm um.
Lässig stand er da, an den Türrahmen der Küche gelehnt. Amy lehnte an seinem Bein und lächelte zu ihrem Vater hoch. Sie sah so glücklich wie lange nicht aus.
Das könntest du in England immer haben, fiel mir ein.
Ich seufzte und schüttelte dann den Kopf.
Harry nickte und schob mich sanft zur Seite und öffnete den Kühlschrank erneut. "Ich koch uns schnell was, okay?"
Ich lächelte ihn an und nickte dann.
"Okay. Ich mach Amy schon mal fürs Bett fertig."
Harry nickte nur, ohne den Blick vom Herd zu nehmen.
Etwa eine Viertelstunde kam ich wieder mit einer müden und hungrigen Amy im Schlafanzug in die Küche, in der auf dem Esstisch schon alles bereit stand.
Harrys Spagetti schmeckten immer noch genauso, wie vor fünf Jahren, musste ich feststellen. Ich hatte nicht gedacht, dass Spagetti so unterschiedlich schmecken konnten, doch da wurde ich eines besseren belehrt.
"Möchtest du sie ins Bett bringen?", fragte ich Harry, nachdem wir fertig gegessen hatten und Amy fast so auf ihrem Platz einschlief.
Harry nickte erfreut und verschwand sofort mit seiner Tochter auf dem Arm aus der Küche.
"Und Harry?"
Sein Kopf schob sich durch den Türrahmen und er sah mich fragend an.
"Können wir gleich noch mal in Ruhe reden?"
Mit einem Nicken verschwand er wieder nach oben.
Wie sagte ich es ihm am besten?
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Won't Give Up On Us [Harry Styles]
Fanfic"Mommy?" Ich sah zu meiner Tochter. Bis eben hatte ich auf den Fleck gestarrt, wo der Vater meines Kindes verschwunden war. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und sah zu meiner Tochter. "Ja, Minnie?", antwortete ich ihr und nahm sie von Louis'...