Kapitel 5
Ein klärendes GesprächIch wachte davon auf, dass mein Handy auf dem Nachtschrank neben mir klingelte. Stöhnend versuchte ich es vom Schrank zu nehmen und ohne die Augen zu öffnen den Anruf entgegen zu nehmen.
„Ja?", murmelte ich verschlafen.
„Minnie, du bist es wirklich!"
„Mom?", fragte ich und räusperte mich gleich darauf. Meine Stimme funktionierte noch nicht ganz.
„Minnie! Was machst du nur für Sachen?", redete meine Mutter am anderen Ende der Leitung los. „Geht's dir gut? Kann ich dir mit was helfen? Bist du-„
„Mom!", unterbrach ich sie. „Ich versteh' nur Bahnhof, okay? Kannst du noch mal ganz langsam von vorne anfangen?"
Meine Mom?
Erst jetzt fiel mir ein, dass sie seit etwa sieben Monaten nichts von mir gehört hatte.
Ja, ich war so kurz nach dem Aufwachen und kurz vor dem Aufstehen extrem schusselig und meine Reaktionen waren gleich null, ebenso wie meine Denkfähigkeit.
Wie war sie an meine Nummer gekommen? So langsam funktionierte mein Gehirn anscheinend doch.
„Du bist nicht mehr in London?"
Ich saß mit einem Mal kerzengerade in meinem Bett. Woher wusste sie das?
„Woher weißt du das, Mom?", fragte ich sie alarmiert. „Woher hast du überhaupt meine neue Handynummer?"
Seit meinem unfreiwilligen Umzug hatte ich je keine Handy- und Telefonnummer von ihnen, dafür hatten sie auch nicht die aktuelle von mir. Manchmal wünschte ich mir, dass mein Gehirn etwas besser funktionierte und nicht immer so eingerostet war. „Harry hat mich angerufen und nach dir gefragt.", erklärte meine Mom.
„Oh."
„Mehr fällt dir dazu nicht ein? Und wo bist du jetzt?"
Ich seufzte. „Mom, Harry und ich sind nicht mehr zusammen."
„Ja, soweit hatte er mir das auch schon erklärt. Er macht sich furchtbare Sorgen, weil du einfach verschwunden bist, ohne dich richtig von allen zu verabschieden und dich bei ihm zu melden."
Ich räusperte mich erneut. „Ja, okay.", nickte ich.
„Ähm, zu deiner Frage wo ich bin, kann ich dir leider nichts verraten. Und wenn Harry noch mal anruft, sag ihm, es geht mir gut und dass er sich bitte keine Sorgen machen soll. Sag ihm, ich hab ihn lieb, ja?"
„Okay, Minnie."
Ich lächelte. Dann hörte ich, wie Claire gerade die Haustür aufschloss. Leise klopfte sie an meine Schafzimmertür und öffnete sie dann ebenso leise. Sie umarmte mich zur Begrüßung und flüsterte: „Hey, Liv. Mrs. Penny sagt, du sollst doch mal rüberkommen nachher und berichten."
Ich nickte und lächelte ihr dankbar zu.
Dann nahm ich den Hörer wieder auf und fragte: „Mom, bist du noch dran?"
„Ja, wer war das gerade?"
„Claire, eine Freundin von mir."
Eine Weile schwiegen wir, bis meine Mutter das Schweigen brach.
„Warum kannst du mir nicht sagen, wo du bist?"
Ich seufzte wieder. „Weil... Mom, das ist kompliziert."
Ich rief mir die Schläfen, während ich mein Handy auf Lautsprecher schaltete und auf die Kommode legte. Dann zog ich mir schnell etwas Vernünftiges an und nahm das Handy wieder auf.
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Won't Give Up On Us [Harry Styles]
Fanfiction"Mommy?" Ich sah zu meiner Tochter. Bis eben hatte ich auf den Fleck gestarrt, wo der Vater meines Kindes verschwunden war. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und sah zu meiner Tochter. "Ja, Minnie?", antwortete ich ihr und nahm sie von Louis'...